Dienstag, 16. Juli 2024
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Bio-Lebensmittel: Umsatz steigt um 5,9 Prozent

Berlin. (boelw) 2017 wurde mit Bio erstmals über zehn Milliarden Euro umgesetzt. Die Deutschen gaben für Bio-Lebensmittel- und Getränke satte 5,9 Prozent mehr und insgesamt 10,04 Milliarden Euro aus. Insbesondere die Discounter aber auch die Vollsortimenter des Lebensmittel- Einzelhandels (LEH) weiteten ihre Sortimente aus, was die Kunden gern annahmen – die größeren Verkaufsmengen beflügelten den Umsatz. Der Naturkosthandel wuchs weniger stark als in den Vorjahren.

Die Umsätze im LEH stiegen mit 8,8 Prozent überdurchschnittlich stark auf einen Bio-Umsatz von 5,93 Milliarden Euro an. Der LEH erreichte 2017 damit einen Anteil am Bio-Markt von 59 Prozent. Bei vielen Produkten holten insbesondere die Discounter auf, die in den vergangenen Jahren mit einem schlankeren Sortiment noch kleinere Bio-Anteile aufwiesen. Der Naturkostfachhandel konnte seinen Umsatz um 2,2 Prozent steigern, erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von 2,91 Milliarden Euro(*) und stellte 2017 einen Anteil am Bio-Markt von 29 Prozent. In den sonstigen Geschäften, zu denen Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, Versandhandel, Wochenmärkte und Reformhäuser zählen, kauften die Kunden Bio-Produkte im Wert von 1,2 Milliarden Euro ein. Damit wurde in den sonstigen Geschäften etwas weniger umgesetzt als 2016, so das Ergebnis des von der AMI koordinierten Arbeitskreises Biomarkt(**) auf Basis von Daten der Marktforschungsinstitute GfK, Nielsen, bioVista und Klaus Braun Kommunikationsberatung.

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Stärkster Treiber des Umsatzwachstums am Bio-Markt waren die Bio-Milch- und -Molkereiprodukte, -Fleisch sowie das -Trockensortiment. Beim Bio-Trockensortiment stiegen in erster Linie die Verkaufsmengen an, hier spiegelt sich ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher wider. So boten besonders die Drogeriemärkte aber auch die Vollsortimenter ein immer größeres Sortiment an Bio-Trockenprodukten aller Art an: Getreide, Müsli, Nahrungsergänzungsmittel oder alkoholfreie Getränke in Bio-Qualität. Auch Bio-Speiseöle boomten, inzwischen betrug ihr Anteil am gesamten Speiseöl-Umsatz stolze 19 Prozent.

Bei den Frischeprodukten entwickelte sich Bio-Fleisch zum Verkaufsschlager. Besonders Bio-Rindfleisch war bei den Kunden beliebt und wurde immer stärker gelistet, häufig als Hackfleisch. Fast alle Bio-Milch- und -Molkereiprodukte bekamen mehr Regalplätze in den Discountern und Vollsortimentern, vor allem Bio-Käse und -Trinkmilch listeten die Händler in verschiedenen Varianten ein. Der Umsatz mit Bio-Butter stieg bei deutlich höheren Preisen um ein Viertel an. Die beiden großen Produktgruppen Bio-Obst und -Gemüse waren 2017 mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum dabei: Hier wirkte die Sortimentsausweitung in den Discountern, die bei Bio-Gemüse aufrüsteten. Auch höhere Preise im Vergleich zum Vorjahr, aufgrund verregneter Ernten, sorgten für ein Umsatzplus (Foto: pixabay.com / Tabellen: boelw).

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Erläuterungen

(*) Exklusive Nonfood
(**) Dem «Arbeitskreis Biomarkt» gehören folgende Personen/Organisationen an: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), bioVista, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Gesellschaft für Konsumforschung SE (GfK), Prof. Dr. Ulrich Hamm (Universität Kassel), Klaus Braun Kommunikationsberatung, Prof. Dr. Paul Michels (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und The Nielsen Company (Germany) GmbH. Der «Arbeitskreis Biomarkt» wird von der AMI koordiniert.