Isernhagen / Hannover. (ge) Zeiten ändern sich und so auch der Wettbewerb. Die Bäckereibranche hat in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen deutlich mitbekommen, was es bedeutet wenn neue Wettbewerber auf den Markt kommen. Da gibt es zum einen die Konkurrenz durch die großen Supermarktketten, die zum Teil mit eigener Produktion den Verkauf von Backwaren und Snacks direkt in den Filialen übernommen haben oder auch Tankstellenbetriebe, Fast-Food-Ketten und weitere Filialisten im Gastro-Bereich, die den Verkauf von Backwaren und Snacks als lukrative Einnahme erkannt haben und ausweiten.
Die logische Konsequenz daraus wurde, dass viele kleinere und mittlere Bäckereibetriebe diesem Druck nicht standhalten konnten und schließen mussten. Die gute Nachricht ist aber, dass es ebenso vielen Bäckereibetrieben gelungen ist aus diesem neuen Aufwärtstrend und Wandlung des Backwarenmarkts zu profitieren und ihr Konzept rechtzeitig und zukunftsgerecht angepasst haben.
Die Frage, ob nun Bäckereibetrieb oder Systemgastronom, ist somit keine einseitig zu treffende Entscheidung, sondern eine Frage des passenden Konzeptes. Nach Angaben des Bundesverbands der Systemgasteonomie (BdS) zeichnet sich die Systemgastronomie durch die drei wesentlichen Merkmale «Zentrale Steuerung», «Standardisierung» und «Multiplikation» aus. Diese Merkmale finden sich bereits seit längerer Zeit in vielen erfolgreich geführten Bäckereibetrieben wieder.
Laut Dehoga Bundesverband erwirtschafteten 221.309 Unternehmen in den zwei Segmenten Beherbergungsgewerbe (Hotel, Gasthöfe, Pensionen …) und Gaststättengewerbe (Restaurants, Cafés, Eissalons, Imbissstuben, Schankwirtschaften …) im Jahr 2015 zusammen rund 80 Milliarden Euro, wovon alleine die Top 100-Player einen Umsatzanteil von 12,6 Milliarden Euro ausmachen. Im Vergleich zum Gesamtumsatz der Bäckereibranche 2016 mit 14,29 Milliarden Euro ist dies beachtlich.
Dass der Bereich Gaststättengewerbe einem Umsatzanteil von über 40 Milliarden Euro ausmacht, zeigt deutlich, welches Potenzial für Bäckereibetriebe in der Systemgastronomie steckt. Bäckereibetriebe sollten also weiterhin den Blick nach links und rechts wagen und sich durch passende Konzepte einen Umsatzanteil aus der Systemgastronomie-Branche erkämpfen und durch gezielte Kundenansprache ein neuer Wettbewerber werden, ohne die Identität als Bäckereibetrieb zu verlieren.
Für Fragen zum Thema Marktchancen, Wettbewerbsanalyse oder Standortanalyse steht Ihnen gerne Zenai Abraha von der Gehrke Econ Unternehmensberatung unter der Telefonnummer 0511-70050-175 oder per E-Mail Zenai.Abraha@gehrke-econ.de zur Verfügung (Foto: pixabay).
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