Versuch und Irrtum oder nicht ausreichend bemüht?

Kronau. (goe) In vielen Konflikt- oder Korrekturgesprächen mit Mitarbeitern steht an deren guten Ende die Einsicht, dass Verhaltensweisen geändert werden dürfen. Dieser positive Ausgang eines offenen, ehrlichen und wertschätzenden Gesprächs zeigt, dass es gut ist, diese Art von Gesprächen mit Mitarbeitern zu führen. Meist wird zudem darauf geachtet, dass der Mitarbeiter sein Einverständnis zur Verhaltensänderung gibt. Immer wieder gern verwendet werden Formulierungen wie «Ich versuche das jetzt anders zu machen» oder «Natürlich werde ich mich bemühen, das zu korrigieren». Diese Aussagen sollen Zustimmung, Engagement und Einsicht vermitteln. Doch genau diese Aussagen, die sich beim ersten Hinhören so positiv und einsichtig anhören, sind oft für den Misserfolg verantwortlich und führen dazu, dass sich eben nichts ändert. Dass das Verhalten weder umgestellt noch verbessert wird.

Man hat es ja versucht, ja, man hat sich nach Kräften bemüht – das wird beim wiederholten Gespräch als Argument zur Rechtfertigung für den Misserfolg herangezogen.

Damit diese Vermeidungsstrategie des Versuchens und des Bemühens der betroffenen Mitarbeiter ein Ende hat und mögliche Hintertüren geschlossen werden, stellen Sie einfach den bisherigen Phrasen neue Formulierungen entgegen, wie zum Beispiel: «Ich entscheide mich dafür, mich ab sofort anders zu verhalten» oder «Ich habe mich entschieden, die angesprochene Aufgabe künftig korrekt durchzuführen». Oder sogar kurz und knapp: «Ich mache das jetzt anders». Kernpunkt dieser neuen Aussage ist, dass Ihr Mitarbeiter sich aktiv entscheidet die Dinge anders zu handhaben und aktiv der Entscheidung zustimmt, es besser zu machen.

Eine Entscheidung ist niemals ein Versuch oder ein Bemühen, sondern immer eine klare Handlungsanweisung an die betroffene Person. Lassen Sie daher kreative Ausflüchte in Versuch und Bemühen künftig als Gesprächsergebnis nicht länger zu, sondern fordern Sie klare Entscheidungen zur Verhaltensänderung ein. Ihr Team, Ihre Nerven und Ihr Unternehmen werden es Ihnen danken – empfehlen Christine Klepsch (Geschäftsführerin) und Bernd Ratzel (Inhaber) von Goecom.