Düsseldorf. (iri) Überall wird das Sortiment im Lebensmittel- Einzelhandel kleiner, nur in Deutschland nicht. Laut IRI Information Resources, einem führenden Anbieter von Big Data und analytischen Technologien, wurde dem Konsumenten 2015 in fast ganz Europa weniger Auswahl geboten als noch im Vorjahr. Die Anzahl der Produkte ist gesunken. Ein Trend, der sich laut IRI fortsetzen wird und Herstellern und Händlern zugute kommen kann, wenn sie ein paar Spielregeln beachten.
In Deutschland ist der Trend der Reduzierung des Sortiments noch nicht angekommen. Im Gegenteil: Das Sortiment wuchs 2015 im Vergleich zu 2014 sogar um 15,4 Prozent. Das ist europaweit einzigartig, wie die Zahlen von IRI belegen. In Griechenland schrumpfte die Produktpalette um 1,7 Prozent, in Großbritannien um 2,3 Prozent. Für die Studie wurde die durchschnittliche Menge an Produkten per Woche und Geschäft in Griechenland, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und in den USA miteinander verglichen. Die Zahlen sind Bestandteil einer Studie zur Sortimentsoptimierung, die jetzt in einem White Paper namens «Shrink to Grow» veröffentlicht wurde. Jose Carlos González-Hurtado, Präsident von IRI International, zeigte unlängst während des Consumer Goods Forums Global Summit in Südafrika zusammen mit Brenda Korneef, Business Executive, Group Marketing + Corporate Strategy bei Tiger Brands, wie das Sortiment als strategische Maßnahme zur Wachstumssteigerung genutzt und somit zu einem essentiellen Instrument für Marketers und Händler der Konsumgüterbranche werden kann. Alles, was man dazu braucht: Big Data und analytische Technologien. Laut IRI muss das Sortiment als ein dymnaischer Produkt-Mix gesehen werden, der Mehrwert für Marken, Kategorien und Händler liefern kann. Der Ansatz, einfach die schlecht gehenden Produkte zu streichen, sei falsch, lautet ein Ergebnis der Studie. Vielmehr müsse das Zusammenspiel der einzelnen Produkte sehr genau geprüft werden.
Dem Shopper die beste Zusammenstellung an Produkten zu bieten, ist seit jeher die größte Herausforderung für den Handel. Der Käufer entscheidet oft auf Grundlage des Sortiment, wo er einkauft. Das macht die Sortimentsoptimierung zu einem oft unterschätzen Erfolgsfaktor. Was muss sein? Was kann sein? Was ergänzt sich perfekt? Dabei führt nicht Masse zum Erfolg, erklärt die Studie. «Es ist für Konsumgüter-Hersteller und Händler an der Zeit zusammen zu arbeiten, um den wahren Wert einer Marke oder eines Produkts in Verbindung mit den speziellen Kundenwünschen zu erkennen», sagt Björn Lingens, Senior Director Solutions bei IRI Deutschland. Händler und Hersteller können das Sortiment reduzieren und dennoch wachsen. Das ist das Fazit der IRI-Studie «Shrink to Grow» (Foto: pixabay.com).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Valora und SSP stärken Franchise-Partnerschaft
- bevh: E-Commerce dreht zur Jahresmitte aus dem Minus
- Multichannel: Mehr Umsatz durch digitale Absatzkanäle
- Rewe: Europas größter Pick+Go-Markt steht aktuell in Hamburg
- Restaurants und Cafes: Online-Bewertungen sind oft entscheidend
- Lieferando: erweitert sein Backwarenangebot im Norden
- B2B-Vertriebsplattformen: Rewe stellt «Loql» vor
- Trends im E-Commerce: Social Media ist auf dem Vormarsch
- An der Kasse: Die große Mehrheit zahlt heute kontaktlos
- Lekkerland: EG Group will Rewe-Express-Format ausweiten
- Smart Store: Frischer Wind für alte Kaufhalle dank LateBird
- Kaufland: belebt historische Markthalle im Herzen von Sofia
- Spatenstich im Südwesten: Neue Optionen für Schaffhausen
- Design-Kooperation: copago und Konzeptwerkstatt vereinen Kräfte
- Einzelhandelsumsatz im April real um 1,2 % gesunken
- Wie simpel Produktentwicklungen scheitern können
- Förderprogramm: Knuspr Berlin bietet Hilfe für Kleinbetriebe
- Aldi Süd: ist heute Bio-Händler Nr. 1 in Deutschland
- Sonderbriefmarke zu Ehren des französischen Baguettes
- Tipp: Bestellungen schnell ändern in Marvin