Berlin / Königswinter. (gdv / shb) Wer hätte das gedacht: Über Monate bewegten sich die Verhandlungen in der großen Koalition über die so genannte «Flexi-Rente» kaum, nun soll alles ganz schnell gehen. Schon 2017 soll der Übergang vom Beruf in die Rente durchlässiger werden: Die starren Grenzen, in denen man sich beim Bezug einer Teilrente etwas hinzuverdienen kann, sollen wegfallen; das Arbeiten soll über die offizielle Altersgrenze hinaus attraktiver werden. So kann Mehrarbeit künftig zu höheren Rentenansprüchen führen, was bislang nicht der Fall ist, schreibt der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in einer lesenswerten Kolumne.
Die einen mögen aufatmen, verspricht die Flexi-Rente doch einen selbstbestimmten, fließenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Ein Fachkräftemangel kann abgemildert werden. Selbst Fachleute, die nicht mehr körperlich schwer arbeiten wollen, könnten ihr Fachwissen an anderer Stelle einsetzen, um die eigenen Rentenansprüche aufzubessern. So abwegig ist das nicht, dass zum Beispiel ältere Bäcker als Senior-Verkäufer in Filialen mitarbeiten. Sie wären hochwillkommen.
Kurzum, die kommende Flexi-Rente ist nicht nur was für Büromenschen, sondern bei kreativer Auslegung auch was für viele andere Berufsgruppen, die heute noch gar nicht daran denken. «Mit Blick auf die kommende Flexi-Rente muss man auch über die betriebliche und private Altersvorsorge nachdenken», sagt Sven Goerigk, Vorstandsvorsitzender der SHB Allgemeinen Versicherung VVaG aus Königswinter. Wenn man wisse, woran man mit der gesetzlichen Rente ist, könnten Versicherer passende Modelle entwickeln.
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