Dienstag, 16. Juli 2024
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Backfilialisten 3.0: Künftige Erfolgsfaktoren und Differenzierungsmerkmale

München. (msg) Die Munich Strategy Group (MSG) hat eine Studie zu den künftigen Erfolgsfaktoren und Differenzierungsmerkmalen von Backwaren- Filialsystemen veröffentlicht. In der Untersuchung werden die Veränderungen auf die im Markt vorhandenen Geschäftsmodelle der Backwaren- Filialsysteme beleuchtet.

  • Lokale Kompetenz und hohe Marktnähe werden zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren
  • Einzelhandel und Systemgastronomie dringen mit Backwaren-Snacks zunehmend auf das Terrain der Bäckereien vor
  • Neue Produktionskonzepte mit Fokus auf Tiefkühlkost verändern die Wertschöpfungsketten, während der Mindestlohn die Kostensituation in den Filialen weiter verschärft
  • Hochwertige Backwaren und Snacks alleine reichen schon lange nicht mehr – Umsetzung von Food Trends und standortspezifische Angebote sind die Herausforderungen
  • Nicht ausreichend leistungsfähige Player scheiden aus dem Markt aus; die Umschichtung der Filialnetze bietet Chancen für eine aktive Marktkonsolidierung

Einmal mehr befinde sich der Markt der Backwarenfilialisten daher im Umbruch, schreiben die Münchener Marktforscher. Die erste Revolution setzte Ende der 90er Jahre ein, als der Lebensmittel- Einzelhandel (LEH) das Thema Frischbackwaren außerhalb des SB-Regals für sich entdeckte. Kurz danach rollten Anfang der 2000er Jahre die SB-Bäckereien mit einem völlig neuen Geschäftsmodell den Markt auf. Beides führte, zusammen mit steigender Volatilität auf der Rohstoffseite und explodierenden Kostenpositionen, zu einem lang anhaltenden Sterben der Handwerksbäcker, welches bis heute anhält.

Anmerkung der Redaktion: Die Handwerksbäcker würden an dieser Stelle widersprechen. Marktbereinigung habe es immer schon gegeben und sei nicht in erster Linie auf die hier formulierten Marktveränderungen zurückzuführen. In diesem Sinn gebe es auch kein «Bäckersterben». Anmerkung Ende und weiter im Text:

Mittlerweile ändern sich jedoch Treiber und Akteure des Wandels zunehmend. Das Wachstum von Discount und LEH-Angeboten geht deutlich zurück oder stagniert auf bestehendem Niveau. Professionell organisierte Backwaren- Filialsysteme erobern durch klar ausdefinierte Nutzenangebote in Bezug auf Sortimente, Standorte und Preispositionierung Marktanteile und erzielen überdurchschnittliche Wachstumsraten.

Neue Wertschöpfungskonzepte sowohl bei Tiefkühl- als auch bei frischen Produkten bieten dem Verbraucher hohe Qualität zu bezahlbaren Preisen und immer mehr Anbieter aus dem Gastronomiebereich profilieren sich über Backwaren-Snacks. Verlierer dieser Entwicklung sind neben den angestammten Handwerksbetrieben inzwischen auch schwach aufgestellte und wenig ausdifferenzierte Geschäftsmodelle von Backwarenfilialisten. Aber auch Player wie der LEH müssen dieser Dynamik Rechnung tragen und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Geschwindigkeit und Komplexität nehmen zu – und damit die Fliehkräfte im Wettbewerbsumfeld.

Die vollständigen Ergebnisse der Munich Strategy Group zum Thema «Backfilialisten 3.0» sind auf munich-strategy.com kostenpflichtig erhältlich (Foto: pixabay.com).