Berlin. (bve) Das Thema Lebensmittelverschwendung in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn die Einsparpotenziale durch die nachhaltige Reduktion von Lebensmittelabfall sind enorm. Darüber sind sich alle Mitglieder von United Against Waste einig. Seit Auftakt im Mai 2013 unterstützen 75 Partner tatkräftig die Arbeit des Vereins. Tendenz: steigend. «In nur 2,5 Jahren ist das ein hervorragendes Ergebnis. Wir haben zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, die nicht nur zur Aufklärung und Sensibilisierung beitragen, sondern auch zum Mitmachen anregen», bekräftigt Torsten von Borstel, Geschäftsführer United Against Waste.
Zu den Initiativen gehören neben der Unterstützung der Kampagne «Genießt uns» auch die Round Table Gespräche zur Entwicklung von Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung sowie die Ausarbeitung eines Abfall-Analyse-Tools. Das Tool dient als Hilfestellung bei der wirksamen Reduktion von Lebensmittelabfällen. Mit Hilfe des Messverfahrens kann sich jeder Mitarbeiter in einer Großküche selbst einen Überblick verschaffen, wie viel Abfall in den einzelnen Bereichen verursacht wird. Zahlreiche Mitglieder des Vereins haben das Tool bereits in Ihren Betrieben eingesetzt und wertvolle Erkenntnisse erlangt. Nun liegen erste Messergebnisse vor. Fakt ist: Die wirtschaftliche Komponente, die durch die drastische Senkung von Lebensmittelabfällen entsteht, ist endlich auch mit Zahlen belegbar. «Noch ist es notwendig, die Messungen innerhalb Deutschlands auszuweiten, um einen systematischen Einblick in das Abfallaufkommen von unterschiedlichen Betrieben in der AHV zu bekommen – und eine erste verlässliche Datengrundlage aufweisen zu können», betont von Borstel.
Doch die Richtung stimmt. Davon ist auch Olivier Kölsch von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie überzeugt: «Wir können uns als Verein hervorragend positionieren, weil wir die Einzigen sind, die valide Daten zu Abfallmengen und Einsparungspotentialen aus Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung haben. Das sollten wir in 2016 weiter vorantreiben. Aber für eine erfolgreiche Strategie gegen Lebensmittelverschwendung ist auch die Partizipation aller Mitarbeiter notwendig. Derzeit gibt es deutschlandweit jedoch keine Weiterbildung, die Mitarbeiter in Betrieben – von der Geschäftsleitung bis zur Spülkraft – praxistaugliche Lösungen vermitteln. Auch hier hat United Against Waste eine Initiative auf den Weg gebracht. Bereits im Frühjahr 2016 startet die bundesweite Seminarreihe «Lebensmittelabfälle reduzieren – Kosten sparen».
Zum Ende der 3. Mitgliederversammlung Anfang November fasste der Vorstandsvorsitzende Klaus Ridderbusch den Erfolg von United Against Waste wie folgt zusammen: «Gemeinsam haben wir in den letzten 2,5 Jahren viel bewegt im Kampf gegen Lebensmittelabfall. Ich habe großen Respekt vor dem, was wir bisher erreicht haben. Darauf können wir stolz sein. Sie als Vereinsmitglieder haben hier auf bemerkenswerte Weise Verantwortung für unsere Branche übernommen».
Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) ist Gründungsmitglied der Initiative und unterstützt den Verein United Against Waste aktiv in seinen Bestrebungen, die Lebensmittelabfälle im der gesamten Prozesskette im deutschen Großverbraucherbereich zu reduzieren (Bild: pixabay.com).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Insolvenzen pendeln sich im Juni auf Vor-Covid-Niveau ein
- BVE: Umsatzverlust und weniger Betriebe kennzeichnen das Jahr 2023
- Kartellrecht: Delivery Hero droht hohe Geldstrafe
- Hessen: Landtagsfraktionen verabschieden HLöG-Änderung
- Bayern: will Weihenstephan zu Exzellenzzentrum ausbauen
- «Digitaler Euro»: Modernisierung nicht immer willkommen
- EHI Institut: Täglich 100.000 unentdeckte Ladendiebstähle
- Casa della Piada: Fondo Italiano beteiligt sich an Bäckerei
- Geschwister Oetker: verzeichnen 2023 leichtes Umsatzplus
- Kartellamt verhängt Millionen-Geldbuße gegen FritzBox-Hersteller
- Rohlik Gruppe: erhält Kapital zur Beschleunigung der Expansion
- Bundesbank: Das Zahlungsverhalten in Deutschland 2023
- Umfrage: Warum in drei von vier Büros noch gefaxt wird
- Rewe: weiht modernstes Logistikzentrum in Magdeburg ein
- ADAC Berechnung: HVO100 macht Autofahren kaum teurer
- ZV: Halbherzige Bürokratieentlastung bedroht die Betriebe
- «Academia»: Schwarz Digits wirbt für mehr Datensouveränität
- So arbeiten Sie mit den Marvin E-Rechnungen
- Amazon: investiert 10 Milliarden Euro in Deutschland
- Oetker-Gruppe: erzielt 2023 Wachstum in allen Geschäftsbereichen