Dienstag, 16. Juli 2024

Essbare Innovationen müssen schmecken: Neue Lebensmittel wollen verstanden sein

Bonn. (aid) «Wenn wir die Wertschätzung für Lebensmittel weiter erhöhen wollen, sollten wir über Genusskommunikation nachdenken. Und damit Lebensgefühl vermitteln statt Preise». Das ist für Stephan Becker-Sonnenschein, Geschäftsführer des Vereins «Die Lebensmittelwirtschaft», eine der wesentlichen Schlussfolgerungen aus einer aktuellen Verbraucherstudie mit dem Titel «Essbare Innovationen», die der Verein gemeinsam mit der Fraunhofer-Allianz Food Chain Management (FCM) durchgeführt hat.

Rund 340 Millionen Euro investiert die deutsche Lebensmittelwirtschaft alljährlich in Innovationen. Alle Bereiche vom Acker über die Herstellung und den Handel bis zum Teller sind davon betroffen. Entsprechend wichtig ist für die Branche, was Verbraucher über Innovationen denken und wie diese kommuniziert werden müssen, um Akzeptanz zu finden.

Die Studie liefert eine Reihe von wichtigen Antworten: Eine allgemeine Ablehnung gegenüber technologischen Innovationen gibt es nicht. 80 Prozent der 1.000 Studienteilnehmer halten diese für wirtschaftlich und gesellschaftlich notwendig. 63 Prozent der Verbraucher interessieren sich stark oder sehr stark für Innovationen rund um Gesundheit und gesunde Ernährung. Dabei gibt es jedoch durchaus Vorbehalte: 34 Prozent der Befragten sind skeptisch gegenüber technologischen Neuerungen im Lebensmittelbereich, 21 Prozent lehnen diese aus Angst vor gesundheitlichen Schäden ab. Drei von vier Verbrauchern (77 Prozent) möchten den verbesserten Nutzen eines innovativen Lebensmittels verstanden haben, bevor sie es kaufen, fasst der aid Infodienst die Studie zusammen.

Das wichtigste Kriterium für den Kauf eines Lebensmittels ist für vier von fünf Konsumenten der Geschmack. Drei von vier Verbrauchern achten zudem auf hohe Qualität. Verbraucherakzeptanz wird über den Geschmack und den Genuss, über persönlichen oder gesellschaftlichen Nutzen erreicht, lautete das gemeinsame Fazit von Stephan Becker-Sonnenschein und FCM-Geschäftsführer Mark Bücking bei der Präsentation in Berlin.