Dienstag, 16. Juli 2024

Positiver Trend setzt sich fort: Interaktiver Handel wächst im zweiten Quartal zweistellig

Berlin. (bevh) Mit einem Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt sich der Umsatz der Online- und Versandhändler auch im zweiten Quartal sehr positiv. Der E-Commerce konnte dabei ein Wachstum von 14 Prozent verzeichnen, berichtet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh).

Der Gesamtumsatz mit Waren im Interaktiven Handel (Online- und Versandhandel) betrug in den Monaten April bis Juni 12,3 Milliarden Euro (2014: elf Milliarden Euro). Der E-Commerce-Anteil lag in diesem Zeitraum bei 87,7 Prozent, was einem Anstieg um 1,7 Prozentpunkte entspricht. Somit wurden allein im Onlinehandel mit Waren 10,8 Milliarden Euro umgesetzt (2014: 9,5 Milliarden Euro). Hinzu kommen die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, die sich im zweiten Quartal 2015 auf 3,1 Milliarden Euro beliefen (2014: 2,8 Milliarden Euro).

Fast alle Warengruppen profitieren

Von der positiven Gesamtentwicklung der Branche und dem anhaltend guten Konsumklima seit Jahresbeginn können die meisten Warengruppen profitieren. Der Spitzenreiter Bekleidung verzeichnete ein Plus von sechs Prozent und damit einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro (2014: 2,6 Milliarden Euro). Das Wachstumssegment Unterhaltungselektronik befindet sich mit einem Plus von 28 Prozent und einem Umsatz von knapp zwei Milliarden Euro weiterhin in einer Boomphase (2014: 1,6 Milliarden Euro). Auf Platz drei der beliebtesten Warengruppen liegen nach wie vor Bücher und E-Books, die allerdings einen leichten Rückgang um sechs Prozent auf gut 0,9 Milliarden Euro hinnehmen mussten (2014: 1,0 Milliarden Euro). Mit ebenfalls deutlich zweistelligen Zuwachsraten entwickeln sich die Segmente Möbel + Dekorationsartikel sowie Lebensmittel. «Nach der leichten Wachstumsdelle im Vorjahr läuft das Jahr 2015 für unsere Branche sehr erfreulich. Vor allem zeigt der Blick auf Warengruppen, die in der Vergangenheit noch nicht so vom starken E-Commerce-Wachstum profitieren konnten, welches Potential nach wie vor im Interaktiven Handel steckt. Dass zugleich etablierte Versandhandelsprodukte ebenso wie junge Marktsegmente so deutlich wachsen, ist ein exzellentes Zeugnis und bestätigt die Funktion unserer Branche als Wachstumsmotor des Einzelhandels», sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh, zu den aktuellen Marktdaten.

Verschiebung bei den Versendertypen hält an

Die größten Profiteure des Branchenwachstums sind klar die Multichannelhändler: 4,3 Milliarden Euro und damit 35 Prozent des Branchenumsatzes wurden von Händlern generiert, die ihre Kunden auf mehreren Kanälen ansprechen (2014: 3,7 Milliarden Euro; 33 Prozent). Die Internet Pure Player konnten ebenfalls Marktanteile hinzugewinnen: 1,5 Milliarden Euro wurden von den reinen Onlinehändlern erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 13 Prozent (2014: 1,1 Milliarden Euro; zehn Prozent). Onlinemarktplätze wuchsen mit 3,9 Prozent geringer, als der allgemeine Trend im E-Commerce. Mit sechs Milliarden Euro und damit 49 Prozent des Branchenumsatzes sind sie aber nach wie vor dominierend (2014: 5,8 Milliarden Euro; 53 Prozent).

Zur Studie

Die Untersuchung «Interaktiver Handel in Deutschland» wird in diesem Jahr zum dritten Mal im aktualisierten Studiendesign vom Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) durchgeführt. Dafür werden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2015 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (zum Beispiel im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2016 nach Abschluss der Umfrage veröffentlicht. Die jetzt vorgelegten Zahlen basieren auf der Auswertung der Monate April bis Juni 2015.