Dienstag, 16. Juli 2024
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Drei Viertel der deutschen Online-Händler verkaufen ihre Produkte bereits grenzüberschreitend

Berlin. (hde) Über drei Viertel der deutschen Online-Händler bieten ihre Produkte auch grenzüberschreitend an. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Rahmen des Online-Handelskonjunkturindexes e-KIX von HDE und ECC Köln.

Demnach verkaufen nur knapp 22 Prozent der Händler ihre Waren gezielt ins Ausland. Doch über die Hälfte der Befragten bedient Kunden im Ausland, ohne diese gezielt anzusprechen. Im Durchschnitt erreichen die Online-Händler bereits zehn Prozent ihrer Umsätze mit grenzüberschreitenden Geschäften. «Der Online-Handel hat es vor allem kleinen Einzelhändlern erleichtert, über Ländergrenzen hinweg aktiv zu sein. Die Zahlen zeigen, dass sich die Händler an den grenzüberschreitenden Handel herantasten», sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Gleichzeitig warnt der HDE davor, die Händler im grenzüberschreitenden Online-Handel zu überfordern. Aktuell wird auf EU-Ebene diskutiert, das sogenannte Geo-Blocking zu verbieten. Damit können die Anbieter von Inhalten im Internet bisher ihre Websites für bestimmte Länder sperren oder auf für das einzelne Land speziell zugeschnittene Inhalte weiterleiten. Für viele kleinere Händler sei es nicht zu leisten, die Rechtsysteme in 28 EU-Mitgliedsstaaten zu kennen und anzuwenden.

Genth: «Es macht keinen Sinn, die Händler dazu zu zwingen, in der gesamten EU einheitlich präsent zu sein. Wichtiger ist es, bestehende Handelshemmnisse im Binnenmarkt abzubauen und zum Beispiel die Verbraucherschutzbestimmungen in Europa zu harmonisieren» (Bildquelle: Public Domain Image).