München. (tuev) In Deutschland hat ein neues Schuljahr begonnen, für etwa 700.000 Kinder das erste Mal im Leben. Gesunde Ernährung, Pausenversorgung und vor allem die Qualität der Pausenbrote sind wieder wichtige Themen in den Familien. Die TÜV Süd AG aus München informiert über die Vor- und Nachteile verschiedener Verpackungen für das Pausenbrot.
Ein gut schmeckendes und abwechslungsreiches Pausenbrot erleichtert die Schulzeit und verschönert die Pause. Es kommt jedoch in jedem Fall auf die Frische und Hygiene an. Diese über die Vormittagsstunden zu erhalten, ist eine echte Herausforderung für Eltern. Denn das von Ernährungsexperten viel empfohlene Obst bräunt, die Gemüseschnitzel trocknen oder die Salatblätter welken schnell. Was ist also zu tun, um die Lebensmittel ansehnlich, sauber und frisch zu halten bis die Frühstückspause beginnt?
Welches Material das richtige ist, hängt vom Lebensmittel ab. Es gibt viele Möglichkeiten, Lebensmittel zu verpacken. Aber nicht jede ist für die gleichen Lebensmittel geeignet.
Aluminiumfolie: Weil sie sehr hitze- und kältebeständig ist, eignet sie sich zum Beispiel für Brot- und Backwaren, aber auch gebratene Speisen. Das Aroma des Lebensmittels sowie die Feuchtigkeit werden durch Alufolie gut geschützt und bleiben ungekühlt über mehrere Stunden erhalten. Als undurchlässigstes Verpackungsmaterial für zu Hause schützt Alufolie die Lebensmittel am besten gegen Sauerstoff und damit vor Aroma- und Farbveränderungen. Weniger eignet sich Aluminium als Verpackung für feuchte, säurehaltige, basische oder auch salzige Lebensmittel wie zum Beispiel geschnittenes Obst, Essiggurken, Tomaten, Rohschinken oder Laugengebäck. Wenn Alufolie in Kontakt mit derartigen Lebensmitteln kommt, können sich Aluminium-Ionen aus der Folie lösen und unerwünscht ins Pausenbrot übergehen.
Butterbrotpapier: Papier ist grundsätzlich keine gute Barriere, um Sauerstoff, Temperatur und Licht vom Lebensmittel fernzuhalten. Auch feuchtet es schnell durch, was den Geschmack des Pausenbrotes beeinträchtigt. Es ist geeignet für vergleichsweise trockene Lebensmittel, zum Beispiel belegtes Knäcke- oder Vollkornbrot. Für diese kann es kurzfristig Schutz vor Außeneinflüssen und Geschmacksverlust bieten.
Frischhaltefolie: Für Lebensmittel mit relativ hohem Wasser- oder Fettgehalt ist sie das Mittel der Wahl. Wurst, Käse und aufgeschnittenes Obst halten sich damit gut frisch. Allerdings ist sie durchlässig für Sauerstoff und Gerüche, das führt jedoch für gewöhnlich erst nach zwei bis drei Tagen zu Qualitätseinbußen bei Lebensmitteln.
Kunststoff- oder Metallbehälter: Da sie stoßfest sind, schützen sie das Pausenbrot vor dem Zerdrücken der Lebensmittel im Schulranzen. Zusätzlich halten sie gut unhygienische Außeneinflüsse (zum Beispiel Schmutz im Schulranzen) fern. Besonders eignen sich die Boxen zur Aufbewahrung von Wurst, Käse, Obst und Rohkost. In den Behältern bildet sich jedoch schnell Wasser und die Lebensmittel «schwitzen» leicht bei Temperaturunterschieden. Hier ist eine Extra-Verpackung für Obst, Gemüse und Co. oder eine Serviette in der Box hilfreich.
Getränkeverpackungen: Von Herstellerseite wird für jedes Produkt eine eigene Verpackung entwickelt, die perfekt auf die Lebensmitteleigenschaften abgestimmt ist. Dies ist zum Beispiel bei Milch und Milchmischgetränken, Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen wichtig. Vom Hersteller eingesetzte Getränkeverpackungen schützen gut vor Sauerstoff, Luftfeuchtigkeit und Licht. Daneben müssen die Getränke auch gegen den Übergang von Verpackungsbestandteilen geschützt werden, wozu umfangreiche Verpackungsregeln zu beachten sind. Privat abgefüllte Getränke setzen tägliche und genaue Reinigung der verwendeten Getränkeflaschen voraus.
Für Eltern ist wichtig:
- Der richtigen Verpackung des Schulbrotes etwas Aufmerksamkeit widmen. Frische ist das A + O für den guten Geschmack.
- Eine Kunststoff- oder Metallbox schützt das Schulbrot vor Stößen im Ranzen und gewährleistet die Hygiene über den Vormittag.
- Je nach Vielfalt in der Brotdose sollten Lebensmittel in unterschiedliche Materialien verpackt in die Box gelegt werden. Alu kommt für einige Lebensmittel nicht in Frage.
- Getränke sollten möglichst original verpackt bzw. bei eigener Abfüllung in exzellent gereinigten Flaschen mitgegeben werden (Foto: TÜV Süd).
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