DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 23. KALENDERWOCHE 2006:


BRANCHE:
01. Graßhoff Backhaus: Jetzt geht’s los ...
02. Ankerbrot: Alles nur Brösel?
03. Marvin 5.1: bietet clevere Back-on-Schnittstelle
04. Lekkerland Austria: lanciert Backwaren-Eigenmarke
05. Backwerk: eröffnet 100. Filiale
06. George Weston: ruft Millionen Gebäcke zurück
07. Interstate Bakeries: Trauerspiel nimmt kein Ende

TERMINE:
08. Hafer: besonders wertvoll -- auch für den Umsatz

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. Limited: Schlecht beraten ist halb verloren
10. Norwegischer Rentenfonds straft Wal-Mart ab
11. Broschüre für KMU: Aktiv werden auf EU-Märkten

TRENDS + KONZEPTE:
12. Pestizide: Rekordbelastung bei Obst und Gemüse
13. Bio: Kleine Marktanteile, hohe Wertschöpfung

BUCH-/ SURFTIPPS:
14. Der Beck: erhält Deutschen Kulturförderpreis 2006
15. LIV Bayern schließt Rahmenvereinbarung mit Bio-Zertifizierer
16. Vier Bundesforschungsanstalten und ZADI mit neuer Website
17. Cappuccinopulver: viel Zucker, wenig Schaum

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Turnierbrot: Der Ball ist rund ...


BRANCHE


01. Graßhoff Backhaus: Jetzt geht’s los ...
Witten. (09.06. / ele) Einerseits geht’s erst richtig los, andererseits hat «es» ein glückliches Ende gefunden; darüber sind sich Andreas Graßhoff und Birk Hoffmann einig. Übereinstimmend auch das Urteil, dass sie einem Bauprojekt in kritischer Phase eine glückliche Wendung geben und dies pünktlich zu Beginn der Fußballweltmeisterschaft abschließen konnten. Graßhoff ist Geschäftsführer der Graßhoff Backhaus GmbH + Co. KG in Witten bei Dortmund (ehemals Hausemann-Schluck, Inh. Graßhoff). Im Spätsommer 2005 plante er gemeinsam mit einem örtlichen Architekturbüro einen Erweiterungsbau: Für das Erdgeschoss sah der auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern unter anderem einen Gastronomiebereich und zwei Drive-In-Schalter vor. Im Obergeschoss waren Erweiterungen für die Verwaltung nebst Schulungsraum auf etwa 190 Quadratmetern geplant. Nachdem die Pläne mehrfach geändert waren, Ausschreibungen unvollständig, sandte Graßhoff kurz vor Weihnachten einen Notruf an ELEKOM, Ingenieurbüro für Architektur, Produktionsplanung und Projektmanagement aus Buchholz bei Hamburg. Eine harte Nuss, die dort von Projektleiter Hoffmann zu knacken war, denn durch das Hin und Her war viel Zeit verstrichen. Festes Ziel blieb die WM als Termin bis zur Fertigstellung. Eine Herausforderung, die selbst die innovativen und flexiblen Spezialisten aus Buchholz nur bewältigen konnten, in dem sie zwischen den Jahren und darüber hinaus die Pläne überarbeiteten und Ausschreibungen neu fassten. Die Vergabe Mitte März war der erste Lichtblick. Die Stimmung hellte sich vollends auf als feststand: Nach einer Rekordbauzeit von nur 2,5 Monaten -- bei gewohnt hoher Ausführungsqualität -- konnte der Termin gehalten werden. Die Eröffnung ist gerade in vollem Gang. Wollen Sie einem erleichterten und überglücklichen Andreas Graßhoff einen Besuch abstatten, dann nehmen Sie die Gelegenheit wahr und sehen sich im neuen Backhaus um.

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02. Ankerbrot: Alles nur Brösel?
Wien / AT. (08.06. / eb) Der Bilanzverlust der österreichischen Ankerbrot AG hat sich 2005 zwar auf 1,3 Millionen Euro verringert (2004: 21,6 Millionen), dennoch sei die Lage ziemlich unbequem, schreibt «Der Standard» (vgl. WebBäcker 10/2006). «Im operativen Geschäft konnten die Ziele nicht zur Gänze erreicht werden», heiße es in den Erläuterungen zur jetzt veröffentlichten Bilanz 2005. Gut gelaufen mit einem Umsatzplus von zehn Prozent sei es im Filialgeschäft; zusammengefasst in der Anker Snack + Coffee Gastronomiebetriebs GmbH. Im Vorjahr hatten die Großbäcker zudem das traditionsreiche Fabrikgelände an ihr Bankenkonsortium verkauft und sich dafür der Altschulden bei eben jenen Gläubigern entledigt. Das Eigenkapital der Gesellschaft lag mit 1,2 Millionen Euro im Minus. Jedoch sind die Eigentümer ihrer Großbäckerei mit einem Darlehen von 2,7 Millionen Euro beigesprungen und haben dafür eine Rückstehungserklärung abgegeben. Eine Prozedur, das das Eigenkapital laut Bilanz «rechnerisch mit 1,4 Millionen Euro» ins Positive gedreht hat. Laut Wirtschaftsprüfern sind zwar «die Grundlagen für den Fortbestand des Unternehmens gelegt». Doch: «Gesondertes Augenmerk muss auf die uneingeschränkte Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Erreichung der Umsatzziele, und die konsequente Betreibung von umfassenden Einsparungsmaßnahmen gelegt werden, um die notwendigen positiven Cashflows als Voraussetzung für eine weitere und dauerhafte finanzielle Gesundung des Unternehmens zu erreichen». Zur «weiteren bilanziellen Gesundung dürfen keine signifikanten Unterschreitungen der gesetzten Ziele eintreten». In den nächsten drei Jahren wollen die Bäcker neu bauen und umziehen: Nach dem neuen Standort wird aber noch gesucht (Quelle).

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03. Marvin 5.1: bietet clevere Back-on-Schnittstelle
Kronau. (08.06. / goe / eb) Die Zeit schlafloser Nächte sei endgültig vorbei, schreibt der Landesinnungsverband des württembergischen Bäckerhandwerks angesichts der eigenen Produktentwicklung «Back-on» -- effizientes Controlling für Backbetriebe on Line. Das soll bei einfacher Handhabung und geringem Eingabeaufwand wichtige Informationen und Entscheidungshilfen liefern. Darüber hinaus verschafft es nach Angaben aus Stuttgart Handlungsspielraum in allen Bereichen der Betriebsführung. Doch nicht erst seit Einführung der Bakelink-Initiative vor sechs Jahren wissen wir einfachen Computer-Nutzer, dass der fleißigste Bäcker kaum effizient wird arbeiten können, fehlt ihm die richtige Schnittstelle. Als erstes Bäckereisoftwarepaket spendiert jetzt Marvin (Version 5.1) von MSG GOECOM «Back-On» eine passgenaue Schnittstelle für alle aktuellen Umsatzzahlen. Das heißt, dass Nutzer die Umsatzdaten nicht mehr umständlich und zeitraubend von Hand in das Online-System einpflegen müssen. Das erledigt Marvin 5.1 für Sie. Statt stundenlanger Dateneingabe werden die ausgewerteten Daten von Verkaufsstellen und Wiederverkäufern durch Marvin direkt ausgewertet und für Back-on in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt. Vorbereitend müssen Anwender einmalig die Online-Nummern innerhalb von Marvin den Kunden, Warengruppen und Kassenspeichern auf einfache Weise zuordnen. Danach werden nur noch die täglichen Daten exportiert.

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04. Lekkerland Austria: lanciert Backwaren-Eigenmarke
Ternitz / AT. (08.06. / eb) Der Convenience-Händler Lekkerland Österreich befindet sich auf Wachstumskurs und will künftig stärker auf Frische setzen. «Banane statt Schokoriegel -- der Trend zu gesunder Ernährung setzt sich zunehmend auch im Convenience-Bereich durch. Dem wollen wir Rechnung tragen», sagt Albin Lintner, Vorstandsvorsitzender von Lekkerland Österreich mit Sitz in Ternitz bei Wien. Neben einem deutlichen Umsatzplus durch die beiden Neukunden Ankerbrot und BP habe sich in den vergangenen Monaten auch bei bestehenden Verkaufsstellen eine Trendwende von der Stagnation zu einem Wachstum eingestellt. Für 2006 geht Lintner insgesamt von einem zweistelligen Umsatzwachstum aus. Dem Trend zu Frische und Natürlichkeit folgend werde es künftig mehr gekühlte Flächen geben. Im Segment Backwaren starte Lekkerland Österreich AG zudem mit einer Eigenmarke. Lekkerland Österreich hat sich zuletzt die Belieferung der rund 180 Ankerbrot-Filialen als Großauftrag gesichert. Zuvor sind mehr als 460 BP-Tankstellen in Österreich auf die Kundenliste von Lekkerland gekommen. Durch die beiden Großaufträge wird der Personalstand in Österreich um 25 auf 225 Beschäftigte erhöht. Lekkerland Österreich ist eine Tochter der deutschen Lekkerland GmbH + Co KG mit Hauptsitz in Frechen bei Köln (Quelle).

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05. Backwerk: eröffnet 100. Filiale
Essen. (07.06. / eb) Anfang März und damit rechtzeitig zum fünfjährigen Bestehen hatte die Backwerk-Systemzentrale den 100. Mietvertrag für eine SB-Bäckerei unter Dach und Fach bringen können (vgl. WebBäcker 10/2006). Mit drei Eröffnungen am 30. Mai in Mainz, Neuwied und in Wolfsburg konnte das Franchisesystem mit Hauptsitz in Essen die Zahl seiner Geschäfte nun tatsächlich bundesweit auf 100 erhöhen. Damit setzt Backwerk das Wachstum der letzten drei Jahre ungebremst fort. «In Zukunft möchten wir unsere Position als Marktführer weiter ausbauen. Langfristig sind in Deutschland über 200 Backwerke geplant», sagt Geschäftsführer Dr. Dirk Schneider.

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06. George Weston: ruft Millionen Gebäcke zurück
Brisbane / AU. (06.06. / eb) Millionen von «Top Taste» Produkten wurden aus den Supermarkt-Regalen Australiens gefegt. Die Polizei knöpft sich intensiv mögliche Verdächtige vor. Der Grund: Vermutlich neigt ein verprellter Mitarbeiter dazu, Kuchen und Gebäck unbemerkt mit metallischen Gegenständen zu bestücken. «Top Taste» ist auf Umwegen eine Division der Associated British Foods PLC in Sachen Feinbäckerei und Konditorei. Ausgangspunkt für die Kontamination scheint das Werk Brisbane zu sein. Gegenstände in Kuchen und Gebäck wurden in drei Bundesstaaten gefunden. Sofort seien mehr als 2,5 Millionen Produkte vom Markt genommen worden. Der Rückruf kostet das Unternehmen mehrere Millionen Australische Dollar. Die Befragung von rund 200 Top-Taste-Beschäftigten in Brisbane habe bislang zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Mittlerweile wurde bekannt, dass der erste durch eine Rasierklinge kontaminierte Kuchen bereits im Januar aufgetaucht war. Seitdem sei mal hier, mal dort eine Nähnadel, eine Backblech-Ecke, ein Gummihandschuh, eine Heftklammer entdeckt worden. Doch erst, als sich jetzt eine Konsumentin durch eine vier Zentimeter lange Nadel verletzte, entschloss sich die australische George Weston Foods Ltd. aus Sydney, die Top-Taste-Produkte zurückzurufen. Weston argumentiert, dass es die Menschen nicht unnötig hätte beunruhigen wollen, angemessen reagiert zu haben. Die Politik hingegen fordert Konsequenzen: «Man muss taub und stumm und blind zugleich sein um zu glauben, dass man mit solchen Informationen nicht sofort an die Öffentlichkeit gehen muss», heißt es dort unmissverständlich.

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07. Interstate Bakeries: Trauerspiel nimmt kein Ende
Kansas City / KS. (06.06. / eb) Die Interstate Bakeries Corporation (IBC), Produzentin von «Wonder Bread» und «Hostess Twinkies» mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Kansas, kommt nach wie vor nicht auf die Füße. Seit September 2004 ist der Konzern nach Paragraph 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts bankrott. Das zuständige Konkursgericht in Kansas City ist den Großbäckern dabei sehr entgegengekommen: Der Stichtag, an dem sich IBC nach Plan reorganisiert haben muss, wurde auf den 22. September diesen Jahres hinausgeschoben (der WebBäcker berichtete mehrfach). Wie auch immer die Reorganisation bislang gediehen ist: In den letzten vier Berichtswochen, die am 01. April endeten, hat IBC wieder mal 15,2 Millionen US-Dollar verloren -- gegenüber zehn Millionen US-Dollar Verlust in den vorangegangenen vier Berichtswochen. Einziger Lichtblick: Im aktuellen Berichtszeitraum setzte IBC 225 Millionen US-Dollar um -- gegenüber 222 Millionen US-Dollar in der vorherigen Periode. Seitdem IBC unter dem Schutz des US-amerikanischen Insolvenzrechts steht, hat der Backwarenriese insgesamt neun Produktionsstätten geschlossen und 20 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen bis auf heute rund 26.000 Beschäftigte. Ebenso hat IBC unrentable Filialen und Distributionszentren geschlossen sowie Lieferrouten zusammengefasst. Zudem verhandelt IBC derzeit über fast 500 Verträge -- inklusive neuer Tarifverträge mit den (zwei) Gewerkschaften, die die Mehrheit der bei IBC Beschäftigten repräsentieren. Aufgrund haarsträubender (Software-) Fehler in der Buchführung bei IBC war im zweiten Halbjahr 2005 zudem ein heftiger Streit darüber entbrannt, wie viel Millionen US-Dollar der Konzern den Pensionsfonds schuldet.


TERMINE


08. Hafer: besonders wertvoll -- auch für den Umsatz
Isernhagen. (09.06. / is) Vom klassischem Bäcker zum Ernährungsspezialisten: An Produktionsleiter, Teigmacher, Gesellen richtet sich das IsernHäger Seminar «Hafer: besonders wertvoll -- auch für den Umsatz». Gemeinsam mit Prof. Meinolf G. Lindhauer von der Bundesforschungsanstalt in Detmold heißt es am 29. Juni im VorteigCentrum Isernhagen, das lukrative, hochwertige Korn mit leckeren, neuen Rezepten ins rechte Licht zu rücken. Das Seminar veranschaulicht, welche Punkte bei der Verarbeitung von Hafer wichtig sind, warum Bäckereien allein aus ernährungsphysiologischer Sicht durch die Verarbeitung von Hafer viele Fans dazu gewinnen können und wie Fachleute mit einfachen Mitteln daraus ein breites Gebäcksortiment bieten können.
Info: http://www.isernhaeger.de/a5/index.php?mnu=174


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. Limited: Schlecht beraten ist halb verloren
Berlin. (09.06. / mvr) Wer eine Limited gründen will, sollte sich vorher umfangreich beraten und professionell betreuen lassen. Denn so mancher vermeintliche «Experte» entpuppt sich als Geschäftemacher -- und kann den Unternehmer um einige Vorteile bringen. «Mittelstand direkt» hat zwei unterschiedliche Erfahrungsberichte anlässlich der Limited-Tagung des Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen (DIKMU) veröffentlicht. Das DIKMU bietet zudem eine Nachlese zur Tagung.

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10. Norwegischer Rentenfonds straft Wal-Mart ab
Oslo / NO. (09.06. / eb) Seit Jahren kritisieren (nicht nur) in Norwegen Gewerkschaften und Bürgerinitiativen die Geschäftspraktiken des US-Konzerns Wal-Mart. Jetzt hat der Einzelhandelsriese -- 300 Milliarden US-Dollar Umsatz, weltweit fast zwei Millionen Beschäftigte -- einen Dämpfer bekommen, der sich sehen lassen kann: Aufgrund ethischer Bedenken hat der staatliche Öl-Fonds Norwegens, mit einem Anlagevolumen von mehr als 240 Milliarden US-Dollar größter Pensionsfonds der Welt, alle Wal-Mart-Aktien im Wert von 322 Millionen Euro abgestoßen. Den Verkauf der Papiere forderte der Ethik-Rat mit dem Hinweis auf schwere und systematische Verstöße gegen die Menschenrechte und das Arbeitsrecht. Wal-Mart gab hierzu keine Stellungnahme ab. Das norwegische Vorgehen ist ein Beispiel dafür, dass große Investoren verstärkt Einfluss auf Unternehmen ausüben -- auch für ökologische oder ethische Ziele. Wal-Mart muss die Aktion bei einem Börsenwert von fast 200 Milliarden US-Dollar nicht beunruhigen. Doch beziehen weltweit immer mehr Investmentfonds ethische Gesichtspunkte in ihre Anlagepolitik mit ein. So hat Norwegen inklusive Wal-Mart Papiere von insgesamt 19 Unternehmen aus dem Fonds ausgeschlossen. Verkauft wurden Aktien von Rüstungsschmieden wie Boeing ebenso wie von ökologisch bedenklichen Firmen. Alles in allem hat der Fonds Anteile im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar aus ethischen Gründen abgestoßen.

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11. Broschüre für KMU: Aktiv werden auf EU-Märkten
Düsseldorf. (08.06. / rkw) Der Leitfaden «Aktiv werden auf europäischen Märkten -- Schritt für Schritt zum Erfolg» bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Hilfe zur Selbsthilfe beim Aufbau von Auslandsaktivitäten. Der Leitfaden ist aus den Erfahrungen und Ergebnissen des Projektes «Europa-Fit» entstanden, einer Initiative des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft, die vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und der Europäischen Union (EU) gefördert wurde. Entsprechend ist die Broschüre sehr praxisbezogen und enthält unter anderem:
• Aufbereitete Fallbeispiele
• Beispielhafte Problemlösungsstrategien
• Allgemeine Tipps und Grundlagen
• Themenbezogene Internetadressen und Literaturhinweise
Der Leitfaden können Interessenten beim RKW NordWest, dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft, zum Preis von zehn Euro plus 1,44 Euro Versandkosten oder 15 Euro inklusive CD mit Arbeitsmaterialen und Checklisten bestellen.
Info: RKW NordWest, Vogelsanger Weg 111 in 40470 Düsseldorf; Telefax 0211/6800110, E-Mail info@europa-fit.de


TRENDS + KONZEPTE

12. Pestizide: Rekordbelastung bei Obst und Gemüse
Hamburg. (06.06. / gp) Die Pestizidbelastung pflanzlicher Lebensmittel, die in der Europäischen Union verzehrt werden, ist 2004 auf einen Rekordwert gestiegen. Dies belegen bislang unveröffentlichte Daten der EU-Kommission. 47 Prozent der Obst- und Gemüseproben waren demnach mit Pestiziden belastet -- gegenüber 2003 ein Plus von drei Prozent. Das EU-Monitoring erfasst Pestizidrückstände von über 60.000 Lebensmittelproben aus der gesamten EU. «Viele der in Erdbeeren, Paprika oder Salat nachgewiesenen Pestizide sind krebserregend, nervenschädigend; können das Fortpflanzungsvermögen, das Hormon- und Immunsystem beeinträchtigen. Doch das erfahren Verbraucher erst eineinhalb Jahre, nachdem die Lebensmittel gegessen wurden», sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace in einer Pressemeldung. Weitere Ergebnisse der EU-Datenerhebung: In 23,4 Prozent der Proben wurden mehrere Pestizide gleichzeitig gefunden; ein Anstieg um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wiesen die europäischen Prüflabore 197 verschiedene Pestizide in den Lebensmitteln nach -- gegenüber 185 Pestiziden in 2003. Deren Rückstände in Lebensmitteln haben damit den höchsten Stand seit Beginn des EU-Monitorings in 1996 erreicht. 2004 hatten sich Bund und Länder in einem «Reduktionsprogramm chemischer Pflanzschutz» verpflichtet, den Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, in denen gesetzliche Höchstmengen überschritten werden, auf unter ein Prozent zu senken -- von aktuell acht Prozent in Deutschland. Doch bislang sei nicht mal ein Maßnahmenplan zur Umsetzung dieses Ziels aufgelegt worden. Greenpeace rät daher zum Kauf von Bio-Ware, da diese in der Regel frei von Pestiziden ist.

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13. Bio: Kleine Marktanteile, hohe Wertschöpfung
Bonn. (03.06. / zmp) Die Marktanteile der Bioprodukte bewegen sich in Deutschland trotz des im vergangenen Jahr starken Aufschwungs in der Branche noch immer auf einem relativ niedrigen Niveau -- wenn man sie an den abgesetzten Mengen misst, die durch das GfK-Haushaltspanel erfasst werden. Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn man die Umsatzanteile als Grundlage heranzieht. Und da fallen besonders die der Bio-Eier ins Auge, die sich inzwischen den zweistelligen Zahlen nähern. Entscheidend für die unterschiedlichen Marktanteile gemessen an Menge oder Umsatz sind die höheren Preise für die Bio-Produkte: Für die hier ausgewählten Produktgruppen reicht der Preisaufschlag von 50 bis 109 Prozent. Auch Biobackwaren kommen mit einem Öko-Preisaufschlag von rund 65 Prozent im Vergleich zu konventioneller Ware nicht schlecht weg, wie eine aktuelle Marktgrafik der ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft aus Bonn zeigt.


BUCH-/ SURFTIPPS

14. Der Beck: erhält Deutschen Kulturförderpreis 2006
Berlin. (09.06. / eb) Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI zeichnete kürzlich deutsche Unternehmen in Kooperation mit dem Handelsblatt und der Süddeutschen Zeitung für herausragendes kulturelles Engagement aus. Eine der (Sonder-) Auszeichnungen erhielt «Der Beck» aus Erlangen für die originelle Unterstützung der Neuinszenierung von Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» am Stadttheater Nürnberg durch den Verkauf eines Gebäckstücks in Ringform. Je verkauftem (Laugen-) Ring gingen 30 Cent an die Oper -- Summa Summarum mehr als 100.000 Euro. Der Bäckereifilialist hatte sich dabei richtig ins Zeug gelegt. Mehrere Millionen Brötchentüten trugen die Botschaft in die gesamte Region. Zudem warb das Unternehmen auf Citylight-Plakaten mit dem Motto «Brotzeit, Siegfried». Versteht sich von selbst, dass es den Gebäckring auch bei den über 600 Vorstellungen im Opernhaus zu kaufen gab.

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15. LIV Bayern schließt Rahmenvereinbarung mit Bio-Zertifizierer
München. (07.06. / liv) Zur Unterstützung der Bio-Offensive der Bäko-Zentrale Süddeutschland hat der Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk mit der ÖkoP Zertifizierungs GmbH in Straubing eine Rahmenvereinbarung zur kostengünstigen Zertifizierung und Kontrolle des Bio-Produktsortiments gemäß Verordnung (EWG) 2002/91 abgeschlossen. Diese Rahmenvereinbarung verschafft den Mitgliedsbetrieben der bayerischen Bäcker-Innungen eine deutliche Ersparnis bei den Zertifizierungs- und Kontrollgebühren.
Info: http://www.baecker-bayern.de/download/060606.doc

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16. Vier Bundesforschungsanstalten und ZADI mit neuer Website
Bonn. (07.06. / zadi) Gleich fünf Behörden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) präsentieren sich seit Anfang Juni mit neu überarbeiteten Auftritten im Internet. Intensiv optisch und inhaltlich überarbeitet wurden im Rahmen eines gemeinsamen Projekts die Websites
• der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL),
• der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA),
• der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL),
• der Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi) und
• der Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (Zadi).
Alle Auftritte entsprechen jetzt dem Internet-Styleguide der Bundesregierung und erfüllen weitgehend die Anforderungen der Barrierefreiheit. Die neuen Webangebote wurden mit dem Content Management System der Bundesverwaltung, dem Government Site Builder erstellt.

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17. Cappuccinopulver: viel Zucker, wenig Schaum
Berlin. (03.06. / stw) Italiener werden weinen, wenn sie das lesen: Für lösliche Kaffeegetränke geben die Deutschen pro Jahr rund 230 Millionen Euro aus -- ein Großteil davon für Instant-Cappuccinos. Dass ein «echter» Cappuccino nicht aus einer Tüte, sondern nur aus einer Espressomaschine gezaubert werden kann, interessiert die Hersteller bei der Bezeichnung ihres Getränks wenig. Hinzu kommt: In fast allen Instant-Cappucinos ist laut Deklaration löslicher Kaffee, von Espresso keine Spur. Die Berliner Stiftung Warentest hat 20 lösliche Kaffeegetränke vom Typ Cappuccino getestet -- und vor allem Zucker gefunden. Bis zu 13 Zutaten enthält eine Tüte. Darunter sind Stabilisatoren, Aromen und gehärtete Fette. Bei den meisten Produkten ist der größte Bestandteil Zucker. Rund 60 Prozent stecken im Pulver -- auch in Varianten wie etwa Glukosesirup und Laktose. Ergebnis: Der Cappuccino aus der Dose hat wenig mit dem echten gemeinsam. Zwei Pulver brachten es auf ein «Befriedigend», 18 weitere bekamen ein «Ausreichend» um die Ohren. Den Testbericht hat die Warentest-Redaktion unter anderem durch Tipps zur Zubereitung ergänzt.


REZEPTE + VERFAHREN

18. Turnierbrot: Der Ball ist rund ...
Weinheim. (09.06. / bufa) «Das Turnierbrot ist mit einer Mischung aus hochwertigem Sesamöl und getrockneten Tomaten zubereitet. Eine saftige, aromatische, großporige Krume und zarter Kruste runden den mediterranen Geschmack ab» -- heißt es in der Produktinformation zum aktuellen «Rezept des Monats» von der Bundesfachschule des Deutschen Bäckerhandwerks (BuFa) in Weinheim. Wer nun glaubt, das Brot sei rund und gehöre zweifellos aufs Eckige (Brotregal), dem sei beschieden, dass es sich hierbei um Kringel handelt -- gut geeignet als Beilage zu knackigen Salaten und sommerlichen Gerichten, beim Picknick, im Garten und selbst bei Schach-, Tennis- und anderen Turnieren.
Rezept [55 KB]: http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Turnierbrot_R_2006_01.pdf
Produktinfo [52 KB]: http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Tunierbrot_PI_2006_05.pdf