DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 21. KALENDERWOCHE 2006:


BRANCHE:
01. Edeka-Gruppe: Backbetriebe legen um 5,2 Prozent zu
02. Nestle: übernimmt «Uncle Tobys»
03. Vom Dampf- zum Filialbäcker: 120 Jahre «Tenter's Backhaus»
04. Mainz: Europäischer Mühlenkongress tagte
05. Frost schädigt 2,2 Millionen Hektar Wintergetreide
06. Iowa: «Thousands of Farmers See the Future in Fuel»
07. Schütte: übernimmt Hofmeister Backstuben

TERMINE:
08. DLG: Jetzt anmelden zum Qualitätswettbewerb Backwaren

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. Lebensmittelwerbung: Wichtige Fragen noch ungeklärt
10. CMA: Versiegt die Geldquelle?

TRENDS + KONZEPTE:
11. Brottag 2006: Ist Roggenbrot noch modern?
12. EU: Deutschland lehnt «Einheits-Ökoschiene» ab

PERSONALIEN:
13. FRITSCH: verstärkt vertriebliche Aktivitäten

BUCH-/ SURFTIPPS:
14. Anhebung der Altersgrenze: Pro und Contra Rente mit 67
15. aid: Gesund Essen und Trinken leicht gemacht
16. BMAS: Broschüre «Arbeitsrecht» neu aufgelegt

REZEPTE + VERFAHREN:
17. Aromavollkornbrot: mit vielen Details


BRANCHE


01. Edeka-Gruppe: Backbetriebe legen um 5,2 Prozent zu
Hamburg. (26.05. / eg) Die Edeka-Gruppe hat ihre Spitzenposition im deutschen LEH im Geschäftsjahr 2005 nach eigenen Angaben weiter ausgebaut. Nach der Akquisition von Spar und Netto Marken-Discount stieg der Marktanteil demnach um rund fünf Prozent auf über 25 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2005 um 20,6 Prozent auf 38,06 Milliarden Euro. Als strategische Führung der Edeka-Gruppe zeichnet die Edeka Zentrale AG + Co. KG verantwortlich. Die Hamburger Zentrale bündelt als 50-Prozent-Gesellschafterin der sieben Regionalgesellschaften die Interessen der Gruppe. Die Einzelhandelsaktivitäten der Zentrale werden über die Bielefelder AVA AG und Netto Marken-Discount wahrgenommen. Geschäftsführende Komplementärin der Hamburger Zentrale ist die Edeka AG. Neben einem umfangreichen Eigengeschäft (Fruchtkontore, Weinkontor etc.) verantwortet sie zahlreiche Service-Dienstleistungen für die Edeka-Gruppe und die Edeka Zentrale. Der Gesamtumsatz der Edeka AG erhöhte sich im Geschäftsjahr um 10,5 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro. Das Ebit lag 2005 bei 7,5 Millionen Euro. Weitere Details zur allgemeinen Entwicklung der Gruppe sind dem Geschäftsbericht 2005 zu entnehmen, den die Edeka auf ihrer Homepage zum Download bereit hält. Auf Seite 26 dieses Geschäftsberichts finden Interessenten Hinweise zur Entwicklung der Backwarenbetriebe innerhalb der Gruppe. Den Kurzbericht über die 13 Backwarenbetriebe der Edeka Regionalgesellschaften lesen Sie unter
Info [206 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2006/0506EDEKA.PDF

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02. Nestle: übernimmt «Uncle Tobys»
Vevey / CH. (25.05. / eb) Nestle Australia Ltd., Tochterunternehmen der Nestle S.A. mit Hauptsitz im schweizerischen Waadtland, übernimmt Down Under das Geschäft von «Uncle Tobys» und die entsprechenden Markenrechte in Neuseeland für 890 Millionen Australische Dollar (522,55 Millionen Euro). Der Kaufpreis entspreche dem 11,3-fachen Betriebsergebnis 2005, teilt Nestle mit. «Uncle Tobys» verzeichnete in 2005 einen Umsatz von rund 400 Millionen AUD (234,58 Millionen EUR) und ein Betriebsergebnis von etwa 79 Millionen AUD (46,38 Millionen EUR) mit Frühstückscerealien, Snacks und Fertigsuppen. Alles in allem war «Uncle Tobys» bislang ein Geschäftsbereich der Burns, Philp + Company Ltd. mit Hauptsitz in Sydney und zählt rund 900 Beschäftigte. Der Erwerb betone die strategische Ausrichtung von Nestle auf Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden und werde die Marktposition des Unternehmens auf dem australischen Markt in diesen drei Bereichen maßgeblich verbessern, heißt es aus Vevey. Als Teil der Transaktion werde Cereal Partners Worldwide (CPW), ein Joint Venture zwischen Nestle und General Mills, das Cerealiengeschäft von «Uncle Tobys» übernehmen. Wie Burns Philp erklärt, berührt der Deal nicht das Geschäft mit salzigen und gewickelten Snacks der «Bluebird Foods» in Neuseeland.

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03. Vom Dampf- zum Filialbäcker: 120 Jahre «Tenter's Backhaus»
Bremen. (25.05. / eb) Tenter's Backhaus GmbH ist für die Hansestadt und «umzu» eine feste Größe -- der größte Backbetrieb Bremens noch dazu. Heute mit Joachim (38) und Christian (37) Tenter an der Spitze, blickt das Unternehmen auf 120-jähriges Bestehen zurück. Die Ursprünge gehen zurück auf die «Dampfbäckerei Barth + Co» von 1886, aus der 1897 die «Brodfabrik Dr. L. Hanemann» hervorging. Der Tod des damaligen Inhabers traf die Bäckerei empfindlich in unsicher Zeit. Anfang der 30er Jahre brachten der damals 25-jährige Heinrich Tenter und Frida Bücker, das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs. Bäckermeister Tenter führte unter anderem das Oberländer-Brot ein, das bis heute zu den meistverkauften Brotsorten Bremens gehört. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb zu zwei Dritteln zerstört. Erst die Währungsreform schaffte die Voraussetzungen für den Wiederaufbau bis 1951. 1964 schied die inzwischen 81-jährige Teilhaberin Frida Bücker aus und Manfred, Sohn von Heinrich Tenter, übernahm die Leitung des Betriebs, der fortan unter «Anker Brot» firmierte. 1980 folgte die Umbenennung in «Tenter’s Backhaus». 1988 wurde ein zweiter Backbetrieb unter Leitung von Bärbel Tenter errichtet. 1997 führten Tenters die beiden Produktionsstandorte auf einem 9.300 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet am Bremer Kreuz zusammen. Dort arbeiten heute rund 60 Beschäftigte in hellen Räumen, die nach neuesten klima- und lüftungstechnischen Erkenntnissen eingerichtet sind. Inklusive Verkaufspersonal in den 31 Filialen zählt das Unternehmen rund 180 Beschäftigte. Aktuell bildet Tenter 16 junge Leute aus.

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04. Mainz: Europäischer Mühlenkongress tagte
Bonn. (24.05. / vdm) «Deutschland ist das Land des Brotes. In keinem anderen Land gibt es eine größere Vielfalt an Backwaren», sagte Bundesminister Michael Glos dieser Tage beim Europäischen Mühlenkongress in Mainz: «Das ermöglichen nicht zuletzt die Mühlen mit ihrem vielfältigen Grundprodukt, dem Mehl». Vor über 200 Kongressteilnehmern aus 20 Ländern erklärte der Minister, dass die Europäische Mühlenwirtschaft nach seiner Auffassung im globalen Wettbewerb aufgrund der angebotenen Qualität sehr gut positioniert sei. «Vor allem aber verfügen unsere Getreidemühlen in Sachen Brotmehl über einen Qualitätsvorteil gegenüber ausländischen Wettbewerbern», sagte Glos, der als Müllermeister ein profunder Kenner der Branche ist. In Deutschland verarbeitet die mittelständisch strukturierte Müllerei rund 7,8 Millionen Tonnen Weizen und Roggen per Anno. Hauptabnehmer für Mahlerzeugnisse sind mit einem Anteil von etwa drei Viertel der Produktion nach wie vor die Betriebe des «klassischen» Backgewerbes. Zunehmende Bedeutung für die vielfältigen Mühlenprodukte haben aber in den letzten Jahren andere, zusätzliche Kundenkreise gewonnen: Teiglings- und Tiefkühlhersteller, Stärke- und Süßwarenindustrie sowie andere Branchen der Lebensmittelsmittelwirtschaft, die zum Beispiel Soßen, Suppen, Babynahrung oder Teigwaren produzieren. Das hat zu einer wachsenden Nachfrage im Inland geführt: Seit der Wende stieg die Vermahlung in den deutschen Mühlen um sieben Prozent.
Info: http://www.verbaende.com/News.php4?m=38623

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05. Frost schädigt 2,2 Millionen Hektar Wintergetreide
Bonn. (22.05. / zmp) In Russland habe der harte Frost des Winters die Bestände an Wintergetreide auf einer Fläche von etwa 2,2 Millionen Hektar geschädigt, lautet eine Schätzung des russischen Agrarministeriums. Dies seien 1,6 Millionen Hektar mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs. Demnach sollen sich die Schäden auf rund 22 Prozent der gesamten Anbaufläche belaufen. Diese müsse nun mit Sommergetreide nachgesät werden. Russlands Getreideernte 2005 hatte sich auf 78,1 Millionen Tonnen belaufen und damit ungefähr auf dem Niveau von 2004 gelegen. Hingegen hätten die ukrainischen Wintergetreidebestände in diesem Jahr trotz des ungewöhnlich starken Winters kaum Einbußen erlitten, heißt es in einer aktuellen Marktanalyse der ZMP Zentralen Markt- und Preisberichtstelle unter der Überschrift «Lebhafte Weizennachfrage zieht Preise nach oben». Der deutsche Weizenmarkt stelle sich nach Beobachtung der Bonner Analytiker zum Ende der Vermarktungssaison (für Getreidebauern und Großhändler) deutlich entspannter dar als dies zu Beginn der Fall war. Wesentliche Nachfragemotoren seien die höhere Verfütterung sowie der verstärkte Einsatz als nachwachsender Rohstoff. Der sich etablierende Verarbeitungszweig für Bioethanol habe sich besonders in Mitteldeutschland als Preis bestimmendes Absatzventil erwiesen.

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06. Iowa: «Thousands of Farmers See the Future in Fuel»
Hamburg. (22.05. / eb) Die ZMP Zentralen Markt- und Preisberichtstelle aus Bonn ist nicht dafür bekannt, Abenteuergeschichten zu schreiben oder andere mitreißende (Zukunfts-) Szenarien zu entwickeln. Schließlich trägt sie die «Berichtstelle» im Namen -- das verpflichtet. Da hat es die US-amerikanische «Washington Post» einfacher, wenn sie eine Reportage aus dem Bundesstaat Iowa wie folgt betitelt: «Thousands of Corn Farmers See the Future in Fuel: The complex in Goldfield looks like a refinery and smells like a bakery. From a pipe at the back flows a clear liquid that could be confused with vodka, except it can power an automobile and, its backers hope, propel ordinary Iowans into biofuel heaven». Die Übersetzung sparen wir uns an dieser Stelle und setzen voraus, dass die Zeilen auch mit weniger ausgefeilten Englischkenntnissen durchaus zu verstehen sind. Eine ZMP-Analyse für den deutschen Markt liest sich da viel trockener: «Der sich etablierende Verarbeitungszweig für Bioethanol hat sich (...) als Preis bestimmendes Absatzventil erwiesen». Angesichts der Tragweite des Vorgangs, der hinter dieser Formulierung steckt, lohnt es sich nicht nur für Müller und Bäcker, den Satz dreimal zu lesen. Oder um es mit Renate Künast zu sagen: «Getreidebauern sind die Ölmultis von morgen». «We'll be the Arabs of the Midwest», pflichtet ihr John Becker, Geschäftsführer einer Bauern-Kooperative in der genannten Geschichte über den beginnenden US-Ethanol-Boom sicher bei (englischsprachig).

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07. Schütte: übernimmt Hofmeister Backstuben
Cottbus. (20.05. / eb) Vermutlich zum 01. Juni können die Betriebe der insolventen Hofmeister Backwaren Vertriebsgesellschaft und Hofmeister Backstuben GmbH in Cottbus fortgeführt werden. Diese sich abzeichnende Lösung übertreffe alle bisherigen Erwartungen, sagt Insolvenzverwalter Christoph Junker der Regionalpresse. Es war ihm während seiner knapp zweimonatigen Bemühungen gelungen, mehrere Interessenten zu gewinnen (vgl. WebBäcker 17/2006; 14/2006; 13/2006). Den Zuschlag für die Übernahme des Produktionsbetriebes sowie rund 80 von 100 Filialen habe die in Ostfriesland ansässige Schütte-Gruppe erhalten. Schütte unterhält derzeit zwei Produktionsstandorte in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 120 eigenen Filialen und 900 Beschäftigten. Schütte wolle den Cottbuser Produktionsbetrieb für zunächst zwei Jahre auf Pachtbasis fortführen, um dann in Cottbus in eine neue Produktionsstätte überzusiedeln. Von den 200 Beschäftigten der dort ansässigen Hofmeister-Unternehmen würden 150 übernommen. Für die übrigen rund 20 Filialen, die Schütte nicht übernehme, gebe es Lösungen mit anderen Interessenten. Das Amtsgericht Cottbus hatte Ende März die vorläufige Insolvenz über das Vermögen der finanziell angeschlagenen Hofmeister-Gruppe angeordnet. Der Geschäftsbetrieb wurde jedoch wegen der guten Auftragslage zunächst fortgeführt.


TERMINE


08. DLG: Jetzt anmelden zum Qualitätswettbewerb Backwaren
Frankfurt / Main. (23.05. / dlg) Der Markt für Backwaren, Süßwaren und Getreidenährmittel ist in Bewegung, das Interesse an Innovationen groß. Dies habe der letzte Qualitätstest des DLG-Testzentrums Lebensmittel verdeutlicht, sagt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) aus Frankfurt. Die Erfolgsformel für alle getesteten Produktbereiche sei dabei schnell auf den Punkt gebracht: (Geschmacks-)Vielfalt, Wellness und Exotik-Touch, verbunden mit verschiedenen Formaten (Minis, XXL) und Convenience-Stufen -- alles auf qualitativ hohem Niveau. Ohne Top-Qualität gehe heute kaum mehr was. Hersteller erkennen das zunehmend und melden ihre Produkte zum DLG-Qualitätscheck an. Die neutrale Bewertung durch das DLG-Testzentrum ist für sie ein wichtiger Baustein in der Qualitätssicherung und im Risikomanagement. Anmeldungen zum DLG-Qualitätswettbewerb 2006 für Backwaren, Süßwaren und Getreidenährmittel sind bis 14. Juli möglich.
Info: Anmeldeunterlagen sind beim DLG-Testzentrum Lebensmittel in 60489 Frankfurt erhältlich; Telefon 069/24788-355, Telefax 069/24788-115; E-Mail backwaren@dlg.org


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. Lebensmittelwerbung: Wichtige Fragen noch ungeklärt
Bonn. (25.05. / aid) Nach der Diskussion ist vor der Diskussion. Mit der zweiten Lesung der «Verordnung zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben über Lebensmittel» (Health-Claim-Verordnung) am 15. Mai (siehe WebBäcker 20/2006) hat das EU-Parlament einen heftig umstrittenen Kompromissvorschlag angenommen und gleichzeitig den Startschuss für neue Diskussionen gegeben, denn wichtige Fragen müssen noch geklärt werden:
Info [09 KB]: http://www.webbaecker.de/r_ufuehrung/2006/0506EULMK2.PDF

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10. CMA: Versiegt die Geldquelle?
Köln. (20.05. / vg) Das Verwaltungsgericht Köln (VG) hat drei Verfahren ausgesetzt, in denen sich Unternehmen der Ernährungswirtschaft gegen die gesetzlichen Zwangsbeiträge zum Absatzfonds der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft wenden. Das Gericht wird die Verfahren dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorlegen, weil es das der Beitragserhebung zugrunde liegende Absatzfondsgesetz für verfassungswidrig hält. Der Beschluss des VG Köln vom 18. Mai (Az. 13 K 2294/05) könnte die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft aus Bonn in arge Bedrängnis bringen: Sie muss um ihre Geldquelle zittern. Zwar hatten die Karlsruher Richter das Gesetz in 1990 schon einmal überprüft und für verfassungsgemäß erklärt. Durch ein neueres Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sei jedoch eine andere Rechtslage eingetreten. Indes teilt die CMA die Bedenken nicht und verweist auf Äußerungen von Bundestag und Bundesrat im Rahmen des Verfahrens zur Novellierung des Absatzfondsgesetzes im letzten Jahr. Diese belegten, dass der Gesetzgeber in der zentralen Absatzförderung durch die CMA zu Recht nach wie vor ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Marktstellung der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft sieht.


TRENDS + KONZEPTE

11. Brottag 2006: Ist Roggenbrot noch modern?
Isernhagen. (26.05. / eb) Ist Roggenbrot noch modern? Fragen Sie Bernd Kütscher, Direktor der Bundesfachschule des Deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim, dann würde er detailliert darlegen, weshalb seiner Meinung nach Roggenbrot keineswegs ein altbackenes Dasein im Bewusstsein der Menschen fristet, sondern längst wieder «in» ist -- nie «out» war. Hierfür zeigte Kütscher anlässlich des IsernHäger Brottags 2006 Anfang Mai in Isernhagen verschiedene Trends auf, die auf dem ersten Blick nicht viel mit Roggenbrot an sich zu tun haben. Doch zu Bewegungen gibt es oft Gegenbewegungen. So registriert die globalisierte Welt heute in unzähligen Winkeln Gegenbewegungen zu mehr Tradition, Regionalität, Überschaubarkeit als Halt in einer teilweise haltlosen Welt. Was weit hergeholt scheint, ließe sich für den Absatz traditioneller Gebäcke nutzen. Allerdings müsse sich hier und da auch was in den Köpfen der Bäcker ändern, sagt Kütscher. Anregungen hierfür hat er in seinem Vortrag stichpunktartig zusammengefasst. Die dazugehörende PDF-Datei (25 Seiten, 1.161 KB) steht zum Download bereit unter
Info http://www.webbaecker.de/r_t_konzepte/2006/0506BROTTAG-02.PDF -- Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte auch folgende Berichte:
• Brottag 2006: «Der Roggenverbrauch nimmt sowieso ab ...» (WebBäcker 19/2006);
• Brottag 2006: «Backe Gutes und rede darüber» (WebBäcker 18/06).

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12. EU: Deutschland lehnt «Einheits-Ökoschiene» ab
Brüssel. (24.05. / eb) Gegen eine einheitliche Pflichtkennzeichnung für Bio-Lebensmittel in der Europäischen Union hat die deutsche Bundesregierung Bedenken angemeldet und bezeichnet die Pläne der EU-Kommission als «zu bürokratisch». Grundsätzlich sei die Bundesregierung dafür, die 15 Jahre alte Verordnung neu zu fassen, hieß es während eines Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel. Die Behörde wolle aber ein EU-weit einheitliches Label einführen «ohne spezifische Besonderheiten». Ein solches Label setze aber die dem Verbraucher vertrauten deutschen Kennzeichnungen für biologisch erzeugte Produkte unsinnigerweise außer Kraft. Die Bundesregierung sei daher gegen eine «voll harmonisierte Einheits-Ökoschiene». Ähnliche Bedenken äußerten ebenso die Ökoverbände in Deutschland. Zudem wehre sich die Bundesregierung dagegen, dass die EU-Kommission Speisen in Restaurants oder Kantinen von der Etikettierung ausnehmen wolle. Insgesamt sei während der Diskussion der EU-Agrarminister der Eindruck entstanden, dass neben Deutschland viele andere EU-Staaten Bedenken gegen die Pläne Brüssels hätten. Die Kommission hatte Ende 2005 eine für den Verbraucher transparente und für die Landwirte einfache Regelung vorgeschlagen. Dabei soll es durchaus erlaubt sein, regionale Besonderheiten bei der Kennzeichnung zu nennen. Doch fast alle EU-Staaten haben bereits mindestens ein national gültiges Label.


PERSONALIEN

13. FRITSCH: verstärkt vertriebliche Aktivitäten
Markt Einersheim. (23.05. / fr) Der Bäckereianlagenbauer FRITSCH baut seinen Vertrieb konsequent weiter aus. Mit Martina Stocker (47) hat das Unternehmen aus Markt Einersheim eine Vertriebsleiterin gewinnen können, die aus ihrer langjährigen Mitarbeit bei verschiedenen internationalen Unternehmen über reiche Vertriebserfahrung auf dem globalen Parkett verfügt: vom Sales Management über das Area Management (Amerika und Südostasien) bis hin zum Controlling und zur strategischen Unternehmensplanung. Martina Stocker ist in enger Zusammenarbeit mit Unternehmenschef Klaus Fritsch dafür verantwortlich, die Marktposition von FRITSCH zu festigen und auszubauen. Ihre Aufgabe ist es, FRITSCH konsequent für den nationalen Markt und die zunehmend wichtiger werdenden internationalen Märkte strategisch zu positionieren. Sie sieht FRITSCH dabei bestens aufgestellt: «Wir sind nahe an unseren Kunden und deshalb bestens in der Lage, schnell und kundenorientiert zu handeln».


BUCH-/ SURFTIPPS

14. Anhebung der Altersgrenze: Pro und Contra Rente mit 67
Nürnberg. (25.05. / iab) Der Geburtenrückgang, die steigende Lebenserwartung, die wachsende Gesundheit und Leistungsfähigkeit Älterer sowie der drohende Fachkräftemangel sprechen im aktuellen IAB-Kurzbericht Nr. 8/2006 zwar eindeutig für eine Anhebung des Rentenalters. Auf der anderen Seite stünden jedoch ungelöste Arbeitsmarktprobleme, soziale Härten bis hin zur Altersarmut und die eher geringen finanziellen Entlastungseffekte für die Rentenkassen. «Auch wenn die Rente mit 67 unvermeidlich ist, gibt es zumindest gute Gründe, über ihre Ausgestaltung noch einmal nachzudenken», empfehlen deshalb Arbeitsmarktforscher.
Info: «Anhebung der Rentenaltersgrenze: Pro und Contra Rente mit 67»; Markus Promberger, Christina Wübbeke (2006); fünf Seiten, 974 KB; Download unter
http://www.iab.de/asp/internet/dbdokShow.asp?pkyDoku=k060516n04

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15. aid: Gesund Essen und Trinken leicht gemacht
Bonn. (24.05. / aid) Einfache Modelle sind für eine praxisnahe Vermittlung wissenschaftlich fundierter Ernährungsempfehlungen unverzichtbar. Der aid infodienst aus Bonn hat jetzt anhand einer Ernährungspyramide ein alltagstaugliches System entwickelt, mit dem jeder -- ohne umständliches Kalorienzählen -- sein Ernährungsverhalten prüfen und optimieren kann: Ampelfarben, Portionsbausteine, die eigene Hand, große und kleine Teller helfen dabei, sich im Ernährungsdschungel unseres heutigen Schlaraffenlands zurechtzufinden. Aufgrund der leicht verständlichen Darstellung sowie der didaktischen Aufbereitung kann das Modell praktisch überall eingesetzt werden.
Info: http://www.aid.de/ernaehrung/ernaehrungspyramide.php

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16. BMAS: Broschüre «Arbeitsrecht» neu aufgelegt
Berlin. (24.05. / bmas) Die neu aufgelegte Broschüre «Arbeitsrecht» (59 Seiten, 773 KB) ist unterteilt in fünf Kapitel. Das erste Kapitel behandelt unter anderem die Arbeitsvermittlung, die Stellenausschreibung, die Beteiligung des Betriebsrats. Im zweiten Kapitel steht der Abschluss des Arbeitsvertrages im Vordergrund. Hier geht es um Formvorschriften, die Freiheit bei der Arbeitsvertragsgestaltung und die Probearbeit. Das dritte Kapitel listet die Pflichten des Arbeitnehmers auf -- die Arbeitspflicht, die zeitweilige Befreiung hiervon und die Nebenpflichten. Im vierten Kapitel finden sich die Pflichten des Arbeitsgeber; zum Beispiel die Entgeltzahlung, der Gleichbehandlungsgrundsatz und die Betriebsänderung. Im letzten Kapitel geht es um die Beendigung des Arbeitsverhältnisses; die Kündigung, den Kündigungsschutz sowie Rechte und Pflichten hieraus.
Info: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Navigation/Service/publikationen,did=18408.html


REZEPTE + VERFAHREN

17. Aromavollkornbrot: mit vielen Details
Isernhagen. (26.05. / is) «Mit vielen Details» heißt, dass Sie an dieser Stelle nicht nur ein raffiniertes Brotrezept finden, sondern ebenso dazugehörende Verkaufsinformationen, Nährwert- und Brennwertangaben sowie bebilderte Tipps zur Brotherstellung. Möglich gemacht hat das IsernHäger. Die Vorteigspezialisten aus Isernhagen geben damit ein Beispiel für «Verkaufsinformationen und Nährwertberechnung», wie Interessenten sie für IsernHäger Monats-Rezepte auf Anfrage erhalten können. Doch nun zum «Aromavollkornbrot»: Ausgehend von 100 Kilogramm Gesamtgetreidemenge und einer Teigeinwaage von 1.550 Gramm, ergibt das Rezept 114 Roggenmischvollkornbrote. Zusammensetzung und Führung garantieren nicht nur ein harmonisch abgerundetes Aroma, sondern ebenso eine ausgesprochen gute Frischhaltung. Durch den hohen Anteil an Vollkornprodukten sind die Brote ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. Die vollständigen Anweisungen (sechs Seiten; von ursprünglich 3.151 KB auf 957 KB reduziert) finden Sie unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2006/0506AROMAVKB.PDF