DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 20. KALENDERWOCHE 2006:


BRANCHE:
01. Pizza-Genuss: trotz Gluten-Intoleranz?
02. MIC: schnell und mobil mit dem Information Client
03. Burger King: Börsengang in dieser Woche
04. ToolBox: schließt Vertriebspartnerschaft mit AddTech
05. Cup+Cino: 58 Filialen in 13 Ländern

TERMINE:
06. DZG: Wenn Brot krank macht ...
07. Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide
08. Tagung für Getreidechemie

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. IW: Arbeitslosenversicherung für Selbständige unfair
10. Für GmbH-Chefs: Gesetzliche Rentenversicherung bleibt freiwillig
11. EU: Strengere Regeln bei der Lebensmittel-Kennzeichnung
12. Sara Lee: verbucht unerwarteten Gewinnrückgang

TRENDS + KONZEPTE:
13. DIW-Studie: Fußball-WM bringt nichts
14. Kulmbacher Woche: in diesem Jahr interdisziplinär
15. ZMP: Ökomarkt vor großen Herausforderungen
16. Ernährungsrisiken: Verhalten, Einflussfaktoren, Ursachen

PERSONALIEN:
17. BVB + BMI: Vorstände im Amt bestätigt
18. Balzac Coffee: Gründerin mit «Prix Veuve Clicquot» geehrt
19. DLG: neuer Geschäftsführer für Testzentrum Lebensmittel

BUCH-/ SURFTIPPS:
20. BGN: Wie kam das Gas in die Backstube?
21. EHI: heißt jetzt «Retail Institute»
22. Zum Herunterladen: «Was kostet eine Krise?»
23. Perspektive: Burger für arme Bürger?

REZEPTE + VERFAHREN:
24. Schwetzinger Feinschmecker-Tarte


BRANCHE


01. Pizza-Genuss: trotz Gluten-Intoleranz?
Burgstall / IT. (19.05. / dsf) Während des Welt-Zöliakie-Tags am 20. Mai in Wiesbaden stellt der Spezialist für glutenfreie Tiefkühlprodukte DS Food GmbH aus Burgstall bei Bozen erstmals sein «DS Pizza Points»-Konzept in Deutschland vor. Das Tochterunternehmen der Dr. Schär GmbH unter gleicher Adresse ist zugleich Hauptsponsor der Veranstaltung. Ziel von «Pizza Point» sei der Aufbau eines eigenständigen Systems, mit Hilfe dessen Pizzerias ihr Angebot ohne viel Umstände auf die Bedürfnisse einer glutenfreien Ernährung umstellen oder aufrüsten können. Gemeinsam mit der Vereinigung italienischer Pizzabäcker (NIP) will DS Food bis zum Ende 2006 ein Netzwerk von «Pizza Points» in deutschen Großstädten etablieren. In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von Gluten-Intoleranz betroffen und müssen auf nahezu alle Getreidesorten verzichten. Die Dunkelziffer liegt noch höher: Experten gehen davon aus, dass mittlerweile jeder 150ste betroffen sein könnte, ohne es zu wissen. Die seit 2004 auf dem deutschen Markt agierende DS Food GmbH hat sich auf glutenfreie und dabei hochwertige Tiefkühlprodukte spezialisiert, die dem verstärkten Convenience-Wunsch der Verbraucher (nicht nur) bei Gluten-Intoleranz entgegen kommen.

------------------------------------------------------------
02. MIC: schnell und mobil mit dem Information Client
Kronau. (19.05. / goe) Für alle Bäckereien, ob groß oder klein, ist heute nichts wichtiger, als betriebswirtschaftliche Daten schnell und zuverlässig jederzeit an jedem Ort zur Verfügung zu haben. Es reicht nicht mehr aus, dass Zahlen am nächsten Tag zur Verfügung stehen werden. Unsere Informationsgesellschaft will Fakten in kürzester Zeit griffbereit haben. Diesem Bedarf entspricht der Kronauer Softwarespezialist MSG GOECOM mit der Branchensoftware Marvin® ab Version 5.1. Die Entwickler haben ihr Bestes gegeben, Anregungen von Kundenseite optimal umzusetzen. Das Ergebnis kann sich mit dem «Marvin®-Information-Client» sehen lassen. Mit diesem Client wird Marvin-Nutzern die Möglichkeit geboten, einfach und zuverlässig mit ihren Filialen, Wiederverkäufern oder der zentralen Datenbank zu kommunizieren. Egal, wo sie sich aufhalten: Sämtliche Daten des Bestellwesens stehen für autorisierte Personen jederzeit zur Verfügung. Dabei legte MSG GOECOM besonderen Wert darauf, alle Wege der modernen Kommunikation zu nutzen und in Marvin® einzubinden. Auf diese Weise können Daten sowohl über Mobil-Telefone als auch über Internet, PC-Direktverbindung oder E-Mail in beide Richtungen übertragen werden. Selbstverständlich sind alle Anfragen mit einem Marvin-eigenen Algorithmus durch ein Kennwort geschützt, so dass Nutzer sicher sein können, dass sensiblen Daten nicht in falsche Hände geraten. Ein weiterer Teilbereich des «MIC» ist ein leistungsfähiger «Aufgaben-Manager», der Anwendern zeitgesteuert beliebige, wiederkehrende Aufgaben abnimmt und diese zu Zeiten ausführt, in denen genügend Rechen- und Netzwerkleistung zur Verfügung stehen. Auswertungen sind auf diese Weise pünktlich und zeitnah verfügbar.

------------------------------------------------------------
03. Burger King: Börsengang in dieser Woche
Miami / FL. (19.05. / eb) Die 1954 gegründete Schnellrestaurantkette Burger King Holdings Inc., die seit 2002 von den Private Equity-Gesellschaften Texas Pacific Group und Bain Capital sowie der Investmentbank Goldman Sachs Group Inc. kontrolliert wird, hat den Ausgabepreis auf 17 US-Dollar je Aktie festgelegt. Die Aktien notieren ab dieser Woche an der NYSE unter dem Tickersymbol «BKC». Die maximal 25 Millionen Anteilsscheine (entsprechend 19 Prozent des Gesamtkapitals) bot Burger King zuvor in einer Preisspanne von 15 bis 17 Dollar je Aktie an. Damit werde das Unternehmen, dessen Chairman und CEO Greg Brenneman vor nicht allzu langer Zeit zurückgetreten war, im Rahmen des Börsengangs 425 Millionen US-Dollar erlösen (der WebBäcker berichtete mehrfach).

------------------------------------------------------------
04. ToolBox: schließt Vertriebspartnerschaft mit AddTech
Eschweiler. (19.05. / (ts) ToolBox Software, Spezialistin für Softwarelösungen im Supply-Chain-Management, ist weiterhin auf internationalem Expansionskurs. Mit dem philippinischen Vertriebs- und Servicespezialisten «Additional Technics Sales + Services» hat ToolBox nun bereits die dritte Vertriebspartnerschaft in Asien geschlossen. «AddTech» mit Sitz in Manila vertritt namhafte internationale Unternehmen aus der Nahrungsmittelverarbeitung, Verpackung, Konfektionierung und Qualitätsprüfung. AddTech-Inhaber Dey Dumaup und Sales Manager Chris Valencerina zur Kooperation: «Die Supply-Chain-Systemlösungen von ToolBox Software ergänzen unser Programm perfekt. Da wir unseren Kunden Vertriebs- und Serviceleistung aus einer Hand anbieten, passen wir gut in das ToolBox–Vertriebspartnerprofil». Auch Ralf Ulmer, zuständig für den internationalen Vertrieb bei ToolBox Software, blickt optimistisch in die Zukunft: «Im April waren wir erstmals auf der Bakery Asia in Singapure vertreten. Gemeinsam mit AddTech konnten wir dort interessante Kontakte zu wichtigen asiatischen Unternehmen knüpfen».

------------------------------------------------------------
05. Cup+Cino: 58 Filialen in 13 Ländern
Hövelhof. (17.05. / cc) Mit seinem Gastrokonzept aus Cafe, Bistro, Restaurant und Cocktail-Bar ist das 1995 im westfälischen Hövelhof bei Paderborn gegründete Franchisesystem Cup+Cino (vgl. WebBäcker 27/2005) heute mit 58 Filialen in 13 Nationen am Markt. Darunter finden sich Metropolen wie Athen, Shanghai, Kuwait-City und Riad. Die jüngste Eröffnung fand Ende März statt: Das deutschlandweit größte und modernste Cup+Cino-Restaurant öffnete in Lippstadt seine Pforten. «Unser Ziel ist, die Gäste von Früh bis Spät mit erstklassigen Dienstleistungen zu verwöhnen», sagt Betriebsleiterin Sandra Starostzik, die als gelernte Hotelbetriebswirtin weiß, was anspruchsvolle Gäste heute wünschen.


TERMINE


06. DZG: Wenn Brot krank macht ...
Stuttgart. (19.05. / dzg) Der erste Welt-Zöliakie-Tag auf deutschem Boden findet am 20. Mai in Wiesbaden statt. Dort will die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG) rund um die «Volkskrankheit Zöliakie» informieren und erwartet bis zu 2.000 Betroffene und Interessierte. Bis zu einem Prozent der EU-Bevölkerung ist von Zöliakie betroffen, einer lebenslangen Gluten-Unverträglichkeit in der Nahrung. Bei vorsichtiger Schätzung leiden in der EU 2,5 Millionen Menschen an Zöliakie -- die damit als häufigste Unverträglichkeit von Lebensmitteln die Dimension einer Volkskrankheit hat. Die DZG geht davon aus, dass bis zu 85 Prozent der Zöliakie-Betroffenen nichts von ihrer Unverträglichkeit wissen. So leben auch in Deutschland einige hunderttausend unwissend Erkrankte ohne glutenfreie Diät. Die DZG, seit 31 Jahren professionelle und kompetente Ansprechpartnerin, will als Selbsthilfeorganisation das Krankheitsbild der Öffentlichkeit bekannter machen und Betroffenen zeigen, dass Verzicht auf glutenhaltiges Essen die Lebensfreude keineswegs trüben muss.

------------------------------------------------------------
07. Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide
Detmold. (16.05. / agf) Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung veranstaltet am 20. Juni auf dem Detmolder Schützenberg ihren 13. Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide. Diese Tagung wird in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Getreidewirtschaft veranstaltet und wendet sich an Besucher aus der Lebensmittelüberwachung und -herstellung. Das Tagungsprogramm befasst sich mit aktuellen Fragen des Verbraucherschutzes, mit neuen Gesetzen und dem Vollzug von Gesetzen. Die Veranstaltung beginnt mit einem Referat über die Auskunfts- und Informationspflichten gemäß LFGB und Basis-VO. Dann steht die Kennzeichnung unverpackter Backwaren auf dem Programm. Den Schwerpunkt «Verbraucherschutz» schließt die Veranstaltung mit einem Beitrag über die haftungsrechtlichen Folgen fehlerhafter Allergenkennzeichnung ab. Fortgesetzt wird das Programm mit der Behandlung der Mykotoxinproblematik, wobei die Neue Höchstmengen-VO und die Probenahme angesprochen werden. Die in letzter Zeit viel diskutierten Morphingehalte sind ebenfalls im Programm berücksichtigt. Die Auswirkungen auf die Lebensmittelherstellung werden aufgezeigt. Anschließend werden Zulassungsverfahren bei Enzymen und Zusatzstoffen vorgestellt und die Frage behandelt, wie Lebensmittelunternehmer Haftung und Sorgfaltspflichten im Wege vertraglicher Vereinbarungen auf andere verlagern können. Die Tagung schließ mit der traditionellen Vorstellung aktueller Gerichtsurteile und deren Auswirkungen.
Info: http://www.agfdt.de/loads/taginfo/ltprgr06.pdf

------------------------------------------------------------
08. Tagung für Getreidechemie
Detmold. (16.05. / agf) Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung veranstaltet am 21. und 22. Juni auf dem Detmolder Schützenberg ihre 57. Tagung für Getreidechemie. Die Tagung wendet sich an Besucher aus der Getreidewirtschaft, die sich mit Produktentwicklungen befassen und an Besucher aus Wissenschaft und Forschung. Das Tagungsprogramm, das der Ausschuss für Getreidechemie unter Leitung von Dr. Georg Böcker und Prof. Bärbel Kniel zusammengestellt hat, befasst sich mit den Schwerpunkten Inhaltsstoffe, Analytik, Teig- und Backeigenschaften.
Info: http://www.agfdt.de/loads/taginfo/gcprgr06.pdf


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. IW: Arbeitslosenversicherung für Selbständige unfair
Köln. (19.05. / iw) Einem noch in der letzten Legislaturperiode beschlossenen Gesetz zufolge werden Selbstständige seit Februar unter bestimmten Umständen in die Arbeitslosenversicherung aufgenommen. Die neue Regelung bringt jedoch ein ökonomisch nicht zu rechtfertigendes Missverhältnis zwischen geringen Beiträgen und großzügigen Leistungen mit sich: Für den pauschal auf dem niedrigen Niveau von 39,81 Euro festgesetzten Beitrag erhält etwa ein selbstständiger Akademiker, je nach Familienstand, im Bedarfsfall bis zu 1.364 Euro pro Monat. Wie preisgünstig er diese Leistung erwirbt, zeigt ein Vergleich mit einem normalen Arbeitnehmer. Soll dieser das Recht auf ein ebenso hohes Arbeitslosengeld haben, müssen für ihn monatlich stolze 191 Euro als Beitrag eingezahlt werden -- bei einem Eigenanteil von 96 Euro. Die Selbstständigen werden somit in der Arbeitslosenversicherung mit bis zu 151 Euro von den abhängig Beschäftigten subventioniert. Vor allem aber lade das Konstrukt zum Missbrauch ein, attestiert das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Denn es bietet einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Möglichkeit, sich auf gut Glück selbstständig zu machen und bei ausbleibenden Aufträgen ohne Prüfung auf Bedürftigkeit das Arbeitslosengeld zu kassieren. Im Extremfall könnte ein Selbstständiger zwölf Monate in die Arbeitslosenversicherung einzahlen und sich dann mit deren Leistungen einen bis zu sechsmonatigen Urlaub gönnen.

------------------------------------------------------------
10. Für GmbH-Chefs: Gesetzliche Rentenversicherung bleibt freiwillig
Berlin. (19.05. / eb) GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer müssen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, wie die Fachausschüsse der Regierungsfraktionen jetzt feststellen. Damit stehe laut Presseinformation fest: Für die Betroffenen ändere sich nichts. Es bleibe bei der bewährten langjährigen Verwaltungspraxis der Sozialversicherungsträger. Mit dieser Meldung erhielten Unternehmen eine «dringend erforderliche» Rechtssicherheit. Die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts hätte zu einer massiven Ausweitung der Rentenversicherungspflicht von selbständigen GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführern geführt.

------------------------------------------------------------
11. EU: Strengere Regeln bei der Lebensmittel-Kennzeichnung
Straßburg. (17.05. / eb) Das EU-Parlament hat dieser Tage zwei Verordnungen angenommen, mit denen die Regeln für Angaben über Gesundheit und Nährwert auf Lebensmitteln sowie die Kennzeichnung von Vitamin- oder Mineralzusätzen europaweit einheitlich und strenger geregelt werden. So dürfen Produkte mit gesundheitsbezogenen Angaben wie «Kalzium verringert das Risiko für Osteoporose» künftig nur dann verkauft werden, wenn ein wissenschaftlicher Nachweis vorhanden ist. Nährwertbezogene Werbung mit Angaben wie etwa «ohne Fett» oder «reich an Ballaststoffen» unterliegt künftig strengerer Kontrolle. Hersteller von fett- und zuckerreichen Nahrungsmitteln müssen künftig zudem Warnhinweise auf ihren Produkten anbringen, wenn sie mit Angaben wie «enthält Vitamin C» werben. Die Regeln sollen in den nächsten drei Jahren nach und nach in Kraft treten.
Info [09 KB]: http://www.webbaecker.de/r_ufuehrung/2006/0506EULMK.PDF

------------------------------------------------------------
12. Sara Lee: verbucht unerwarteten Gewinnrückgang
Chicago / IL. (17.05. / sl) Noch im März hatte der US-basierte Nahrungsmittel- und Haushaltswarenkonzern Sara Lee Corporation berichtet, dass er für die kommenden Jahre von einem Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent per Anno bis zum Geschäftsjahr 2010 ausgeht (vgl. WebBäcker 11/2006). Dieses Ziel wollte Sara Lee im März vor allem durch Verbesserungen in den nordamerikanischen Fleisch- und Bäckerei-Märkten realisieren. Seine europäische Fleischsparte will der Konzern hingegen an die US-amerikanischen Smithfield Foods Inc. verkaufen und hat exklusive Verhandlungen aufgenommen. Wie jetzt bekannt wurde, musste Sara Lee für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005/2006 einen Gewinnrückgang verbuchen. Nach Angaben des Konzerns lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 42 Millionen US-Dollar nach 189 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz verringerte sich von 3,84 Milliarden US-Dollar auf 3,79 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten zuvor einen Umsatz von 4,44 Milliarden US-Dollar erwartet. Für das unplanmäßige Ergebnis führt Sara Lee sinkende Preise bei Haushalts- und Körperpflege-Produkten an. Hauptverantwortlich seien aber das internationale Bäckereigeschäft sowie ungünstige Wechselkurse. Tatsächlich hatten Branchenkenner in letzter Zeit eine, wenn auch zarte, so doch positive Dynamik in den nordamerikanischen Fleisch- und Bäckerei-Märkten für Sara Lee ausgemacht. International habe der Konzern jedoch nach wie vor zu kämpfen.


TRENDS + KONZEPTE

13. DIW-Studie: Fußball-WM bringt nichts
Berlin. (19.05. / diw) Anders als von Politikern und Sponsoren behauptet, seien von der Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft keine spürbaren Impulse auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland zu erwarten, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Auch von den im WM-Vorfeld getätigten Investitionen seien keine gesamtwirtschaftlichen Effekte ausgegangen. Einerseits sei deren Volumen nicht groß genug, andererseits sei es schwierig, manche Investitionen -- besonders in die Verkehrsinfrastruktur -- überhaupt der WM zuzurechnen. Die Effekte auf den Tourismus dürften nicht überschätzt werden, da WM-Besucher andere Touristen verdrängten. So sei bei früheren, ähnlichen Veranstaltungen in Deutschland und innerhalb der EU kein Tourismuszuwachs zu erkennen gewesen. Zudem sei insgesamt kein Anstieg des privaten Konsums zu erwarten, wenn auch -- vielleicht -- wegen der WM vermehrt einzelne Waren gekauft würden. «Aber ob die Kunden mehr zu Backwaren greifen, weil sie nun Weltmeisterbrötchen heißen, ist eher zweifelhaft». In Jahren früherer Großsportereignisse hierzulande sei der private Verbrauch nicht außergewöhnlich gestiegen. Ob durch die Fußball-WM eine positive Stimmung im Land erzeugt werde, die sich auf das Verbraucherverhalten übertrage, sei auch deshalb sehr zweifelhaft -- selbst dann, wenn die deutsche Nationalmannschaft gut abschneidet (... wider Erwarten gut abschneidet / Anm. d. Red.).

------------------------------------------------------------
14. Kulmbacher Woche: in diesem Jahr interdisziplinär
Karlsruhe. (18.05. / bfel) Ein rundes Vortragsprogramm erwartete die 250 Teilnehmer während der 41. Kulmbacher Woche der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) am Standort Kulmbach. 19 Vorträge zu aktuellen Themen behandelte die Tagung. Auf dem Programm standen Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Grundlagen der Ernährung, Herstellung von Fleischwaren und schließlich, in einem gewichtigen Block, die «Funktionellen Lebensmittel». Funktionelle, also mit gesundheitlichen Zusatzfunktionen ausgestattete Fleisch- und Milchprodukte wie auch Backwaren sind ein Thema, dem sich die Wissenschaft zurzeit mit besonderem Interesse zuwendet. Die BfEL berichtete daher nicht nur über eigene Arbeiten im Fleischbereich, sondern hatte eine Reihe auswärtiger Experten mit Informationen zu anderen Lebensmitteln eingeladen. So finden sich unter den Fachvorträgen der 41. Kulmbacher Woche Themen, die auch für die backende Branche von Interesse sind:
• Funktionelle Lebensmittel aus ernährungsphysiologischer Sicht (Bub, A.);
• Die Bedeutung der EU Health Claims. «Functional Food» -- ein Lebensmittel-Rechtsbegriff? (Gorny, D.);
• Kombinationsbackwaren: Das «trendy» Marktsegment als Herausforderung für das Ernährungspostulat «Vielfalt» (Lindhauer, M. G.).

------------------------------------------------------------
15. ZMP: Ökomarkt vor großen Herausforderungen
Bonn. (15.05. / zmp) Der Markt für ökologische Nahrungsmittel ist auch in absehbarer Zukunft ein Wachstumsmarkt. Wie deutsche Biolandwirte von dieser Entwicklung profitieren, war ein Kernthema eines ZMP-Ökomarkt-Workshops Anfang Mai in Berlin. Auch für das Lebensmittel produzierende Gewerbe kommt es darauf an, am anhaltenden Boom der Verbrauchernachfrage nach Ökoprodukten teilzuhaben. Der Foliensatz «Verbrauchertrend Bio» [3.504 KB] von Dr. Paul Michels von der ZMP-Marktforschung, der Foliensatz «Der Biomarkt vor neuen Herausforderungen» [531 KB] von Markus Rippin von der ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle sowie ein Artikel aus der «ZMP AgrarWoche» Nr. 19 [1.925 KB] liefern umfangreiche Informationen, die auch für das backende Gewerbe von Interesse sind.

------------------------------------------------------------
16. Ernährungsrisiken: Verhalten, Einflussfaktoren, Ursachen
Hamburg. (13.05. / tk) Der Anspruch, schlank, gesund und sportlich zu sein und so als erfolgreiches Mitglied der Gesellschaft zu gelten, ist heute hoch. Damit hat das Thema Ernährung einen wichtigen Stellenwert in unserer Zeit, denn es ist unbestritten, dass Ernährung Aussehen, Gesundheit und Sportlichkeit beeinflusst. Im Widerspruch dazu zeigt die Statistik, dass das durchschnittliche Gewicht der Deutschen steigt. Mehr als zwölf Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer gelten heute als deutlich übergewichtig. Dagegen sind fast 13 Prozent der jungen Frauen zwischen 18 und 20 Jahren untergewichtig. Rund 100.000 Personen im Alter zwischen 15 und 30 gelten derzeit als magersüchtig und leiden unter den gesundheitlichen Folgen. Anspruch und Realität driften auseinander. Der «Kundenkompass Ernährungsrisiken» (32 Seiten, Format PDF, 2.968 KB) der Techniker Krankenkasse (Hamburg) und dem F.A.Z. Institut für Management-, Markt und Medieninformationen (Frankfurt / Main) untersucht das Ernährungsverhalten der Deutschen, ihre Einstellung zum eigenen Gewicht und die Gründe, warum das Wissen um eine gesunde Ernährung oft nicht umgesetzt wird. Eine zweite Befragung untersucht, welchen Einfluss das Wohnumfeld auf das Ernährungsverhalten und die Einstellung zum eigenen Gewicht hat. Die Ergebnisse in Stichpunkten: Das Ernährungswissen ist hoch. Die Garderobe bestimmt das Wohlfühlgewicht. Gute Vorsätze sind vorhanden, doch fehlen Zeit und Durchhaltevermögen. Ebenso interessant: Die Ernährung im Regionalvergleich.


PERSONALIEN

17. BVB + BMI: Vorstände im Amt bestätigt
Bonn. (18.05. / bvb / bmi) Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlungen von Backmittelverband (BVB) und Backmittelinstitut (BMI) fanden dieser Tage Vorstandswahlen statt. Dabei bestätigten sowohl BVB- als auch BMI-Mitglieder ihre Vorstände einstimmig. Im BVB-Amt sind dies Bernd Dieckmann (Ireks, Kulmbach) als 1. Vorsitzender und Udo Heckelmann (Uniferm, Werne) als Stellvertretender Vorsitzender. Wieder gewählt als weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Georg Böcker (Ernst Böcker, Minden), Eva-Maria Hauenstein (Unifine Food + Bake Ingredients, Darmstadt), Dr. Detlev Krüger (Martin Braun, Hannover), Karin Nikolai (BakeMark Deutschland, Bremen/Bingen) und Heinrich Worenz (Diamant Nahrungsmittel, Wels) als Vertreter der österreichischen Mitglieder. Für das BMI sind Prof. Dr. Bärbel Kniel (biotask, Esslingen) als 1. Vorsitzende, Eva-Maria Hauenstein als Stellvertretende Vorsitzende und RA Amin Werner (BVB-Geschäftsführer) als geschäftsführendes Vorstandsmitglied erneut in den Vorstand berufen.

------------------------------------------------------------
18. Balzac Coffee: Gründerin mit «Prix Veuve Clicquot» geehrt
Hamburg. (17.05. / eb) Die Geschäftsfrau Vanessa Kullmann (33), im Norden der Republik mit 27 Balzac-Coffee-Filialen präsent, wurde dieser Tage in der Hansestadt mit dem «Prix Veuve Clicquot» als Unternehmerin des Jahres 2006 ausgezeichnet. Den Preis verlieh das Champagnerhaus bereits zum 22. Mal. Zur festlichen Preisverleihung kamen mehr als 200 geladene Gäste. Filialen der 1997 in Hamburg gegründeten Balzac Coffee GmbH sind -- neben der Hansestadt -- in Berlin, Hannover und Lübeck zu finden. 350 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit zählt das Unternehmen heute. Mehr zu Balzac Coffee gibt es auch bei Wikipedia, siehe
Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Balzac_Coffee

------------------------------------------------------------
19. DLG: neuer Geschäftsführer für Testzentrum Lebensmittel
Frankfurt / Main. (17.05. / dlg) Der Vorstand der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat Rudolf Hepp (42) zum neuen Geschäftsführer des DLG-Testzentrums Lebensmittel berufen. Der bisherige Marketingleiter der Südfleisch Unternehmensgruppe in München hat seine neue Aufgabe bei der DLG Anfang Mai übernommen. Hepp verfügt über langjährige und umfangreiche Erfahrungen in Marketing, Markenführung, Kommunikation, Produktentwicklung und Distribution, davon 15 Jahre bei Markenartiklern und in Unternehmen der Fleischwaren- und Getränkeindustrie.


BUCH-/ SURFTIPPS

20. BGN: Wie kam das Gas in die Backstube?
Mannheim. (19.05. / bgn) Horrorszenario in den frühen Morgenstunden: Gleich vier Bäcker kollabieren nahezu zeitgleich in der Backstube. Der herbeigerufene Notarzt stellt seine Diagnose schnell: Anzeichen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Wie kam das Gas in die Backstube?
Info: http://www.bgn.de/webcom/show_facharticle.php?wc_c=477&wc_id=23

------------------------------------------------------------
21. EHI: heißt jetzt «Retail Institute»
Köln. (17.05. / ehi) Im Zuge einer zunehmenden Internationalisierung des Handels hat das EHI Euro Handelsinstitut seinen Namen in EHI Retail Institute geändert. Seine Forschungsarbeiten konzentriert das EHI zwar auf den deutschsprachigen Raum, baut sein internationales Netzwerk aber Schritt für Schritt aus. Dies gilt besonders mit Blick auf EuroShop und EuroCIS, die von der Messe Düsseldorf in enger Zusammenarbeit mit dem EHI veranstaltet werden. Gleichzeitig hat das EHI seine Homepage umfassend überarbeitet. Die Website bietet Mitgliedern und Kunden nun mehr Transparenz über Leistungen, besseren Service und aktuelle Meldungen.

------------------------------------------------------------
22. Zum Herunterladen: «Was kostet eine Krise?»
Berlin. (15.05. / bfr) Ob eine Situation als Krise oder Chance empfunden wird, hängt stark von der Perspektive des Betrachters ab, der mit einer Vielfalt von Meinungen konfrontiert ist. Unter dem Titel «Was kostet eine Krise? -- Fakten, Erfahrungen, Handlungsmöglichkeiten» bot eine Veranstaltung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im September 2005 ein Forum für Gäste aus Politik und Wirtschaft, Behörden und Wissenschaft, von Einrichtungen des Verbraucherschutzes und Medien. Jetzt hat das BfR einen Tagungsband mit den Ergebnissen der Veranstaltung veröffentlicht. Der Band (145 Seiten, 4.097 KB) steht jetzt kostenlos zum Herunterladen bereit unter
Info: http://www.bfr.bund.de/cm/238/was_kostet_eine_krise_tagungsband.pdf

------------------------------------------------------------
23. Perspektive: Burger für arme Bürger?
Hamburg. (13.05. / tk) Die Techniker Krankenkasse bietet mit ihrem aktuellen Medienservice lesenswerte Beiträge rund um das Thema Ernährung, gestützt auf Ergebnisse der Studie «Ernährungsrisiken: Verhalten, Einflussfaktoren, Ursachen». Unter anderem geht es um die junge «Generation Fastfood», um die Frage, warum Geringverdiener sich ungesünder ernähren, und um den immer größeren Gefallen, den die Deutschen an Crash-Diäten finden. Es geht aber auch um einfache Tricks, eine Ernährungsumstellung durchzuhalten, oder darum, wie Sportler sich für den Wettkampf fit essen können.


REZEPTE + VERFAHREN

24. Schwetzinger Feinschmecker-Tarte
Bonn. (19.05. / gmf) Es ist Spargelzeit. Was liegt da näher, als Ihnen ein Rezept zu präsentieren, in dem Spargel eine Hauptrolle spielt? Das dachte sich wohl auch die Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) aus Bonn, als sie die «Schwetzinger Feinschmecker-Tarte» ins Internet stellte. Abgerundet durch Steinpilze, Schwarzwälder Speck, Schalotten und Schmand liest sich das Rezept tatsächlich so, als sei es für Feinschmecker gemacht. Auf jeden Fall eine interessante Idee, die oft bemühte Spargelsaison in die Backstube und damit ins Bäckerfachgeschäft zu holen.
Info [20 KB]: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2006/0506GMF_TARTE.PDF