DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 50. KALENDERWOCHE 2005:


BRANCHE:
01. Back- und Süßwaren: Mit Topqualität überzeugen
02. Pernod-Ricard: verkauft Fast-Food-Sparte
03. USA: Tortillas weiter im Aufwärtstrend
04. Deutschland: 11.000 Tonnen Lebkuchen exportiert
05. «Domino's Pizza»: weltweit führender Lieferdienst

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
06. Verfassungsgericht: Zweifel am Sinn der Meisterprüfung
07. IT-Sicherheit: Nachlässigkeit schadet Unternehmen
08. Kein Aufschub: EU-Hygienerecht gilt ab Januar
09. Agrana: Bundeskartellamt genehmigt DSF-Erwerb
10. «Nordsee»: soll Fast-Food-Image abstreifen

TRENDS + KONZEPTE:
11. Franchising: «Würde den Schritt jederzeit wieder tun»
12. Getreide: mit immer weniger Rückständen
13. Deutsche Ernährungsindustrie wächst im Ausland

BUCH- / SURFTIPPS:
14. Lebens- und Futtermittelrecht: Förderverein gegründet
15. Hilfe vor Ort durch Wirtschaftsförderungsgesellschaften
16. BMWi / BMELV: bieten 272 Exportplattformen
17. bfai: Basisinformationen jetzt kostenlos im Internet

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Tortilla-Wrap: mit Avocado und Thunfisch


BRANCHE


01. Back- und Süßwaren: Mit Topqualität überzeugen
Frankfurt / Main. (16.12. / dlg) Erstmalig veranstaltete das Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) den internationalen Qualitätswettbewerb für Backwaren, Feine Backwaren, Getreidenährmittel und Süßwaren in Berlin. Die Emil-Fischer-Schule, ein Oberstufenzentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnik, bot optimale Rahmenbedingungen für den reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung. Über 2.400 Produkte prüften und bewerteten die DLG-Experten. Die umfangreichen sensorischen Untersuchungen sowie die Labortests, die direkt vor Ort durchgeführt wurden, lieferten aussagekräftige Testergebnisse.
Info [12 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2005/1205DLG.PDF

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02. Pernod-Ricard: verkauft Fast-Food-Sparte
Paris. (14.12. / pr / vwd / eb) Die Pernod-Ricard SA hat ihr Fast-Food-Geschäft Dunkin Brands Incorporated (Canton, MA / USA) für 2,43 Milliarden US-Dollar an ein US-Konsortium aus drei US-Finanzinvestoren verkauft. Wie der französische Wein- und Spirituosenkonzern mitteilt, besteht das Konsortium aus Thomas H. Lee Partners, Bain Group und der Carlyle Group. Der Verkauf stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden und soll laut Pernod-Ricard im ersten Quartal 2006 abgeschlossen werden. Das verkaufte Fast-Food-Geschäft umfasst die Schnellimbiss-Kette «Dunkin' Donuts», die Sandwich-Läden «Togo's» und die Eisdielenkette «Baskin Robbins». «Dunkin' Donuts» gilt als der größte Konkurrent des weltweit expandierenden Coffee-Shop-Betreibers Starbucks. Im Geschäftsjahr 2004 hat sich der weltweite Umsatz von Dunkin Brands laut «Wall Street Journal Europe» auf 4,8 Milliarden US-Dollar belaufen. 4,1 Milliarden US-Dollar davon seien auf dem Heimatmarkt USA erwirtschaftet worden. Nach Steuern und Transaktionskosten rechnet Pernod-Ricard mit einem Nettoerlös von 1,7 Milliarden US-Dollar. Damit will das Unternehmen nach eigenen Angaben seine Schulden senken. Pernod-Ricard hatte Dunkin Brands im Zuge des Allied-Domecq-Kaufs Mittes des Jahres (mit) erworben, und bereits zu diesem Zeitpunkt einen späteren Verkauf angekündigt. Mit der Übernahme des britischen Wettbewerbers Allied Domecq stieg Pernod-Ricard zur Nummer zwei auf dem Weltmarkt für Spirituosen auf. Die Transaktion hatte ein Volumen von 10,7 Milliarden Euro.

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03. USA: Tortillas weiter im Aufwärtstrend
Dallas / TX. (14.12. / eb) In den vergangenen Jahren hat sich die Tortilla-Produktion als einer der am schnellsten wachsenden Markt-Segmente für die US-amerikanische Backbranche erwiesen, sind sich Experten sicher. Vorweg: Es geht hier nicht um die spanische Variante des Omeletts, sondern um das mexikanische Fladenbrot aus Mais- und/oder Weizenmehl. Nicht zuletzt dank des in den USA stetig wachsenden, hispanischen Bevölkerungsanteils wird diese «Tortilla de Harina» (Mehl-Tortilla) zunehmend nachgefragt. Charakteristisch für die weltweite Tortilla-Produktion ist einerseits eine Handvoll internationaler Großanbieter, wie zum Beispiel die Gruma S.A. de C.V. oder die Grupo Bimbo S.A. (beide Mexiko). Andererseits gibt es viele kleine Produzenten, die auf regionale Besonderheiten eingehen. Allein in Mittel- und Nordamerika seien 2004 insgesamt 5,3 Milliarden US-Dollar mit dem Fladenbrot umgesetzt worden, sagen Experten. Gegenüber 2002 ist das ein Wachstum von 20 Prozent. Jüngst postulierte die in Dallas / Texas beheimatete Tortilla Industry Association (TIA) für 2005 rund 6,1 Milliarden Umsatz -- gegenüber 2004 nochmals ein Sprung um 15 Prozent. Neben der Nachfrage von Bürgern mit lateinamerikanischen Wurzeln spiegelt sich darin auch oder gerade das nordamerikanische Interesse an «Wraps» wider. Die gewickelten Sandwichs sind in Europa zwar bekannt, genießen hier aber längst nicht die große Popularität wie in Übersee. «Das kann sich ändern», träumt manch amerikanischer Produzent von neuen Boom-Märkten. Um den Optimismus zu verstehen: Sieben Jahrzehnte war Weißbrot die unbestrittene Nummer 1 auf US-amerikanischen Frühstücks-Tischen. Doch je stärker die Gruppe der Hispanics in den USA wächst und je mehr gesundheitsbewusste US-Amerikaner nach Alternativen zum Sandwich-Toast suchen, desto öfter gehen Tortillas über den Ladentisch. Nach Angaben von ACNielsen verkauften US-Supermärkte und Discounter von Oktober 2004 bis Oktober 2005 verpacktes weißes Brot für insgesamt 1,95 Milliarden US-Dollar -- ausgenommen Wal-Mart, kleinere Einzelhändler und Bäckereien. Das ist ungefähr doppelt so viel wie der Umsatz, der an gleicher Stelle, im gleichen Zeitraum mit Tortillas erzielt wurde. Doch während der Brot-Umsatz von 2001 bis heute um 16 Prozent sank, ist der mit Tortillas zur gleichen Zeit um 23 Prozent gestiegen.

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04. Deutschland: 11.000 Tonnen Lebkuchen exportiert
Wiesbaden. (14.12. / destatis) Innerhalb von neun Monaten -- von Januar bis September diesen Jahres -- haben deutsche Unternehmen nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts 11.000 Tonnen Lebkuchen im Wert von 29 Millionen Euro von Deutschland aus in alle Welt exportiert. Wichtigste Abnehmer deutscher Lebkuchen waren Belgien (47,5 Prozent), Österreich (16,1 Prozent) und die Vereinigten Staaten (6,5 Prozent). Auch in Afrika und Asien sind deutsche Lebkuchen begehrt. Von Januar bis September 2005 gingen fünf Tonnen Lebkuchen im Wert von 20.000 Euro nach Saudi-Arabien und fünf Tonnen für 9.000 Euro nach Namibia. Neuseeland importierte 6,2 Tonnen Lebkuchen im Wert von 23.000 Euro.

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05. «Domino's Pizza»: weltweit führender Lieferdienst
Ann Arbor / MI. (13.12. / eb) Die «Domino's Pizza LLC» mit Hauptsitz im US- Bundesstaat Michigan ist nach eigenen Angaben weltweit führender Pizza- Lieferdienst. Das Franchisesystem zählt mehr als 7.750 Filialen. Allein in den USA betreibt das Unternehmen 4.428 durch Franchisepartner geführte und 580 eigene Filialen. International zählt Domino's noch einmal 2.728 Franchise- und 21 eigene Filialen. Hinzu kommen Einheiten zur Distribution und Herstellung von Vorprodukten. Gegründet 1960, verzeichnet Domino's mehr als eine Million Kundenkontakte pro Tag. Per Anno verkauft der Pionier unter den Pizza-Lieferdiensten weit mehr als 400 Millionen Pizzas. In 2004 setzte Domino's mit 145.000 Franchisenehmern und/oder Angestellten rund 4,631 Milliarden US-Dollar um -- ein Plus von 10,5 Prozent gegenüber 2003. Auch bei den Filialen verzeichneten die Pizzabäcker ein ordentliches Wachstum -- plus 330 gegenüber dem Vorjahr. Das Franchisesystem ist nicht nur in den USA Marktführer. Beispiele: Mit 357 Filialen in England, Schottland, Wales and Irland hält Domino's den größten Teil des Markts für das Pizza-Liefergeschäft in Großbritannien. Domino's Pizza UK + IRL PLC und seine 142 Franchisenehmer zählen 8.000 Beschäftigte und lieferten in 2004 rund 30 Millionen Pizzas aus. Domino's Pizza Australia New Zealand Ltd und seine Franchisepartner unterhalten 410 Filialen in Australien und Neuseeland, beschäftigen mehr als 11.000 Mitarbeiter/innen und backen mehr als 40 Millionen Pizzas pro Jahr. Angesichts dieser Zahlen fällt es direkt auf, dass Domino's im deutschsprachigen Europa keine Rolle spielt. Umfangreiche wie interessante Details zu den nordamerikanischen Pizzabäckern gibt es unter
Info: http://www.dominos.com


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


06. Verfassungsgericht: Zweifel am Sinn der Meisterprüfung
Karlsruhe. (16.12. / BVerfG / eb) Die Meisterprüfung als Voraussetzung zur Führung eines Handwerksbetriebs ist aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts nicht immer sinnvoll (vgl. Beschluss 1 BvR 1730/02 vom 05. Dezember). Die Konkurrenz aus den EU-Mitgliedsstaaten lasse daran zweifeln, ob sich die Meisterprüfung zur Qualitätssicherung überhaupt noch eigne, heißt es aus Karlsruhe. Ebenso sei zweifelhaft, ob die langwierige und teure Meisterausbildung überhaupt noch zumutbar sei. Damit urteilte das Gericht im sinn eines Zimmermannsgesellen, der sich nach zehnjähriger Berufserfahrung 1999 in die Handwerksrolle als Zimmerer eintragen lassen wollte. Das wurde ihm wegen der fehlenden Meisterprüfung verweigert. Als er dennoch selbstständig arbeitete, bekam er ein Bußgeld in Höhe von 9.000 Euro auferlegt, gegen das er in unteren Instanzen erfolglos klagte. Diese Verfahren verletze den Kläger in seinem Grundrecht auf Berufsfreiheit, entschieden die Richter. Gerade in Grenzregionen zum Osten hin haben Handwerker mit der Konkurrenz aus der EU zu kämpfen. Ein Grund dafür ist der für deutsche Handwerker geltende Meisterzwang. Danach durften bis 2004 nur in der Handwerksrolle eingetragene Handwerker einen eigenen Betrieb öffnen. Eingetragen wurden ausschließlich Meister. Handwerker aus der EU benötigen dagegen nur eine mehrjährige Berufserfahrung, um in Deutschland selbstständig arbeiten zu dürfen. Seit 2004 müssen deutsche Handwerker in 53 von 94 Berufen keine Meisterprüfung mehr für die Gründung eines eigenen Betriebs ablegen, so sie über eine gewisse Berufserfahrung verfügen. In 41 Berufen, darunter Bäcker und Fleischer, ist der große Befähigungsnachweis weiterhin Voraussetzung für die Selbstständigkeit. Ob dieses Verfahren in der heutigen Zeit noch verhältnismäßig sei, sei eher fraglich, gab das Verfassungsgericht zu bedenken.

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07. IT-Sicherheit: Nachlässigkeit schadet Unternehmen
Hamburg. (16.12. / eb) Knapp jeder dritte Angriff von Hackern und Viren auf Funknetzwerke war im Jahr 2005 erfolgreich. Wie aus einer Gemeinschaftsstudie der «Information Week» und der Unternehmensberatung «Steria Mummert Consulting» hervorgeht, entstand dadurch bei 35 Prozent der Unternehmen ein Schaden von bis zu 10.000 Euro. Gleichzeitig stiegen die Ausfallzeiten der IT: Nur nach jedem fünften Angriff konnte weitergearbeitet werden. Nach Einschätzung von Steria Mummert Consulting unterschätzen deutsche Unternehmer die Wichtigkeit, ihre Funknetzwerke vor Hackern abzusichern. Denn trotz der realen Gefahr wolle nur jedes fünfte Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten gezielt die Sicherheit seiner drahtlosen Netzwerke erhöhen. Experten schätzten den Handlungsbedarf hingegen wesentlich höher ein. Denn in mehr als 54 Prozent der Unternehmen funkten die Mitarbeiter bereits sensible Daten von einem Rechner zum anderen. Weitere elf Prozent der Unternehmen planen, dies in Zukunft zu tun.

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08. Kein Aufschub: EU-Hygienerecht gilt ab Januar
Bonn. (15.12. / aid) Obwohl wichtige Durchführungsregelungen und Auslegungshilfen noch nicht beschlossen sind, gelten ab Januar 2006 gemeinschaftsweit die neuen EU-Hygienevorschriften. Das so genannte EU-Hygienepaket, das aus drei Verordnungen und einer Aufhebungsrichtlinie besteht, ist ein wesentlicher Baustein des neuen europäischen Lebensmittelrechts. Die 2004 beschlossenen und veröffentlichten Gesetze setzen den Umbau des europäischen Lebensmittelrechts konsequent fort. Vom Anfang des neuen Jahres an habe das allgemeine EU- Hygienerecht Vorrang und setze sich im Zweifel über nationales geltendes Recht hinweg, sagte Dr. Andrea Sanwidi vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) während einer Veranstaltung des Bunds für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL). Zahlreiche nationale und produktspezifische Regelungen hätten künftig nur noch Fortbestand in dem Maß, in dem nationale Abweichungen möglich sind.
Info: http://www.webbaecker.de/r_ufuehrung/2005/1205EU-HYGIENE.PDF

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09. Agrana: Bundeskartellamt genehmigt DSF-Erwerb
Wien / AT. (12.12. / ag) Das deutsche Bundeskartellamt hat den im Juli unterzeichneten Erwerb der DSF (Deutsch-Schweizerische Früchteverarbeitung GmbH) durch die österreichische Agrana Beteiligungs-AG freigegeben. DSF, ursprünglich Teil der Atys-Gruppe, stellt Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie, Backwaren- und Eiskremproduzenten her. Die DSF-Gruppe betreibt zwei Produktionsstätten in Nauen (DE-Brandenburg) und Konstanz (DE-Baden-Württemberg) und erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr mit 220 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro. Die Transaktion wurde derart genehmigt, dass DSF zuvor sein Produktionswerk Nauen an die deutsche Rudolf Wild GmbH + Co KG verkauft, womit auch eine Reduktion des Marktanteils um rund 20 Prozent verbunden ist. Mit der nunmehr kartellrechtlichen Genehmigung des DSF Erwerbs kann Agrana ihre Position auf dem deutschen Markt, dem größten nationalen Markt für Fruchtzubereitungen in Europa, mit 80 Prozent des ursprünglichen DSF-Volumens erheblich stärken und damit seine Weltmarktführerschaft in diesem Segment weiter ausbauen, heißt es aus Wien.

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10. «Nordsee»: soll Fast-Food-Image abstreifen
Bremerhaven. (10.12. / eb) Der ehemalige Großbäcker Heiner Kamps, seit Oktober Hauptanteilseigner der Fischfilialkette «Nordsee», will das Bremerhavener Unternehmen aus den roten Zahlen führen und als Plattform für spätere Firmenzukäufe nutzen. Unter Verzicht auf größeren Personalabbau will er die Profitabilität deutlich steigern. Bis 2008 werde er das Ergebnis der Fischhandelskette (2005: 16 Millionen Euro) verdoppeln, kündigte der Unternehmer an. Für 2006 peile er eine Gewinnsteigerung von 40 Prozent und eine Umsatzsteigerung von 3,5 Prozent (2005: 340 Millionen Euro) an. Kamps hatte die Kette mit 419 überwiegend in Deutschland geführten Filialen von der Kapitalgesellschaft Apax Partners übernommen. Edelfische und Meeresdelikatessen sollen den Konsumenten nach Kampsscher Vorstellung künftig wieder Appetit auf «Nordsee» machen. «Die Orientierung an Fastfood-Ketten war falsch», sagt der Düsseldorfer Unternehmer zur Geschäftspolitik seiner Vorgänger in Bremerhaven. Seine Gewinnerwartungen seien nicht unrealistisch: «2001 lag das Ergebnis vor Steuern noch bei 40 Millionen Euro». Mit 30 Millionen Kunden und einem Bekanntheitsgrad von 84 Prozent habe «Nordsee» eine sehr gute Ausgangsposition. Das Unternehmen zähle zu den führenden Fischspezialisten und Systemgastronomen Europas. Flache Hierarchien mit ihm selbst an der Spitze und mehr Eigenverantwortung in den Filialen sollen das operative Geschäft und Ergebnis deutlich verbessern. Anders als bei der Großbäckerei werde er mit «Nordsee» nicht an die Börse gehen. Der Kauf der Kette war zu 80 Prozent von seiner Kamps Food Retail Investment SA und zu 20 Prozent von der japanischen Nomura-Bank finanziert worden.


TRENDS + KONZEPTE

11. Franchising: «Würde den Schritt jederzeit wieder tun»
Düsseldorf. (15.12. / kag) Im Job die eigene Chefin sein und sich gleichzeitig auf einen starken Geschäftspartner verlassen können -- das wünschen sich immer mehr Frauen. Dank Franchising ist dieser Traum schon für viele wahr geworden. Was Frau braucht, um als Franchise-Nehmerin Erfolg zu haben? Eigeninitiative sowie Spaß am Umgang mit Menschen und Zahlen. Das Prinzip Franchising ist einfach: Ein Unternehmen teilt sein Geschäftskonzept inklusive des Markennamens mit einem Franchise-Nehmer. Dieser profitiert von dem umfassenden Know-how, dem Bekanntheitsgrad der Marke und einem geringen Startrisiko. Dass Franchising auch Frauen mit Familie eine gute Perspektive bietet, zeigt das Beispiel von Marion de Rosa. Die 33-Jährige ist Franchise-Nehmerin bei Kamps und führt drei Backshops: «Seit 2002 bin ich mein eigener Boss und habe 24 Mitarbeiter. Hätte mir das jemand vor fünf Jahren erzählt -- ich hätte nur den Kopf geschüttelt und gefragt, wie das gehen soll». Die Biografie von de Rosa gleicht der vieler Frauen, bei denen die Familie erst einmal Vorrang hatte. «Ich habe mit 18 Jahren mein erstes Kind bekommen, heute sind es drei -- da blieb für den Beruf erstmal wenig Zeit». Vor einigen Jahren hörte sie dann von den Möglichkeiten, die Franchising bietet, prüfte Angebote und entschied sich für die Kamps AG. «Da Kamps sowohl die Miete als auch die Geschäftsausstattung zahlt, war das Risiko überschaubar», sagt Marion de Rosa. 
Info [10 KB]: http://www.webbaecker.de/r_t_konzepte/2005/1205KAG-FRANCHISE.PDF

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12. Getreide: mit immer weniger Rückständen
Bonn. (15.12. / aid) Die Belastung des Getreides mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln oder mit Schwermetallen wie Blei und Cadmium hat in den vergangenen 30 Jahren stetig abgenommen. Das stellte die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Detmold im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätserhebung fest. Im «Forschungsreport» (2/2005) des Senats der Bundesforschungsanstalten wird diese Langzeituntersuchung vorgestellt. Seit 40 Jahren untersuchen die Detmolder Wissenschaftler jedes Jahr das Getreide der neuen Ernte. Der stetige Rückgang des Bleigehaltes geht mit dem Inkrafttreten des Benzin- Blei- Gesetzes von 1972 einher. Seit Mitte der 70er Jahre ist der Bleigehalt in Roggen von 0,1 Milligramm je Kilo auf 0,02 Milligramm je Kilo gesunken; bei Weizen von 0,05 Milligramm je Kilo auf 0,02 Milligramm je Kilo. Die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen ist seit Anfang der 90er Jahre ebenfalls zurückgegangen. Damals wurden zum Beispiel noch in 80 Prozent der Proben Insektizide nachgewiesen. Trotz technischer Verbesserungen in der Analytik wurden in den letzten zehn Jahren in zwei Drittel der Proben keine dieser Rückstände festgestellt. In den Proben mit Rückständen waren die gefundenen Werte sehr niedrig und lagen nahe an der Nachweisgrenze. Im Rahmen der Besonderen Ernteermittlung werden Roggen und Weizen vor allem hinsichtlich ihrer Mahl- und Backeigenschaften geprüft. Die Ergebnisse für die Ernte 2005 finden Sie unter
Info: http://www.aid.de/fachzeitschriften/bub-news.cfm

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13. Deutsche Ernährungsindustrie wächst im Ausland
Berlin. (10.12. / bve) Nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) betrug der Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie von Januar bis September 2005 106,4 Milliarden Euro. Die Branche steigerte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent. Die Umsatzsteigerungen erzielte die Branche vornehmlich im Ausland. Die Ausfuhren stiegen um acht Prozent auf 22,27 Milliarden Euro. Damit bleibt das Auslandsgeschäft wichtiger Wachstumstreiber für die Ernährungsindustrie und gewinnt mit einem Anteil von inzwischen 20,9 Prozent am Gesamtumsatz als wichtiges Standbein der Branche weiterhin an Bedeutung. Im Gegensatz zum expandierenden Auslandmarkt entwickelte sich die Nachfrage im Inland weiterhin schwach. Die anhaltende Sparsamkeit und Konsumzurückhaltung der deutschen Verbraucher ließen den Inlandsumsatz um lediglich 0,7 Prozent auf insgesamt 84,13 Milliarden Euro anwachsen. Stabil auf niedrigem Niveau zeigten sich die Verbraucherpreise. Der Preisanstieg für Lebensmittel und Getränke lag mit 0,3 Prozent deutlich unter dem Anstieg des allgemeinen Verbraucherpreisindex von plus 1,9 Prozent.


BUCH- / SURFTIPPS


14. Lebens- und Futtermittelrecht: Förderverein gegründet
Bonn / Marburg. (16.12. / bmi) Dieser Tage wurde auf Initiative des Verbands der Backmittel- und Backgrundstoffhersteller e.V. Bonn/Wien und in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Rechtswissenschaften der Philipps-Universität Marburg ein Verein zur Förderung der Forschungsstelle für Europäisches und Deutsches Lebens- und Futtermittelrecht gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft auch Verbände, Verlage und auf Lebensmittelrecht spezialisierte Rechtanwaltskanzleien. Vertreter des Hessischen Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit nahmen ebenfalls an der Gründungsveranstaltung teil.
Info: http://www.backmittelinstitut.de/presse/index.php3?sid=2&id=204

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15. Hilfe vor Ort durch Wirtschaftsförderungsgesellschaften
Hannover. (15.12. / geno) Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaften helfen nicht nur bei der Grundstückssuche, sondern beschleunigen auch Genehmigungsverfahren und vermitteln Fördermittel. Lesen Sie hier, wie Sie den kostenlosen Service in Anspruch nehmen können.
Info: http://www.mittelstanddirekt.de/go/teaser.aspx?multiid=2677

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16. BMWi / BMELV: bieten 272 Exportplattformen
Berlin. (13.12. / ixpos) Auf 272 Auslandsmessen wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im nächsten Jahr den deutschen Unternehmen Exportplattformen bieten, die in Kooperation mit dem AUMA organisiert werden. Basisinformationen zu diesen Veranstaltungen enthält das Auslandsmesseprogramm der Bundesrepublik Deutschland für 2006, das der AUMA jetzt veröffentlicht hat.
Info: http://www.ixpos.de/Content/de/01__Aktuelles/News/2005/IV/AUMA__051206.html

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17. bfai: Basisinformationen jetzt kostenlos im Internet
Köln. (13.12. / ixpos) Die globalisierte wirtschaft fordert von kleinen und mittleren Unternehmen immer mehr Bereitschaft zu Auslandsengagements. Dabei werden verlässliche Informationen über Exportmärkte immer wichtiger. Als Maßnahme der Außenwirtschaftsförderung begrüßt Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach daher die Freischaltung der Informationen der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) im Internet. «Mit dem neuen Internetauftritt und der gleichzeitigen Freischaltung einer Vielzahl von Informationen kann die bfai ihrem Außenwirtschaftsförderauftrag noch besser nachkommen», betont Pfaffenbach.
Info: http://www.ixpos.de/Content/de/01__Aktuelles/News/2005/IV/BWMi__051208.html


REZEPTE + VERFAHREN

18. Tortilla-Wrap: mit Avocado und Thunfisch
München. (14.12. / swv) Gefüllte Rollen, praktisch aus der Hand zu essen, haben in vielen Ländern eine lange Tradition. Die hierzulande als «Wraps» (wrap up = einwickeln, verpacken) bekannten Snacks gibt es als Burritos in Mexiko, Crêpes in Frankreich oder Frühlingsrollen in Asien. Experten sagen den Wickel-Sandwichs eine glänzende Zukunft auch auf dem europäischen Snackmarkt voraus. Grund genug, einen appetitlichen «Tortilla-Wrap mit Avocado und Thunfisch» für vier Portionen vorzustellen.

Zutaten: 400 g Tomaten; 2 mittelgroße rote Zwiebeln; 2 hart gekochte große Eier; 300 g Thunfisch, im eigenen Saft; 2 reife Avocados; 2 EL Zitronensaft; 1 EL fein gehackte Petersilie; Salz und Pfeffer; 1 bis 2 EL Olivenöl; 1/2 Kopf Römersalat; 4 Frühlingszwiebeln; 2 EL Weißweinessig; 8 EL Olivenöl; 2 EL fein gehackte Petersilie; 4 Tortillas.

Zubereitung: Tomaten überbrühen und häuten. Fruchtfleisch fein würfeln. Zwiebeln abziehen und fein hacken. Eier pellen und in kleine Würfel schneiden. Thunfisch in ein Sieb geben, abtropfen lassen und klein zerpflücken. Avocados schälen, halbieren, die Steine entfernen. Fruchtfleisch mit Zitronensaft beträufeln und mit einer Gabel zerdrücken. Mit den Tomatenwürfeln, den Zwiebeln, den Eiern und dem Thunfisch vermischen.

Mit einem Esslöffel gehackter Petersilie bestreuen, mit Salz und Pfeffer würzen. Ein bis zwei Esslöffel Olivenöl dazugeben und alles gut durchmischen. Römersalat waschen und trocken schleudern. Blätter in mundgerechte Stücke zerpflücken.

Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Weißweinessig und einen halben Teelöffel Salz sowie Pfeffer mit einem Schneebesen gut verrühren. Acht Esslöffel Olivenöl unterrühren, Frühlingszwiebeln und gehackte Petersilie untermischen.

Vier Tortillas erwärmen. Avocado-Thunfisch-Mischung auf die Tortillas streichen, mit Salat belegen und mit Vinaigrette beträufeln. Tortillas vorsichtig, aber fest aufrollen. Mit einem scharfen Sägemesser schräg in je vier Stücke scheiden.

Quelle: Dieses Rezept stammt aus: «Best of Wraps» von Christine Bier und Verena Böning; Südwest Verlag, München 2002; ISBN 3-517-06600-1.

Info: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,2057113,00.html