DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 22. KALENDERWOCHE 2005:


BRANCHE:
01. Panera Bread: mit ungebrochenem Wachstum
02. BreadTalk: Lifestyle-Bäckerei will Indien erobern
03. Filialkontrolle: Große Resonanz auf Kronauer Thementag
04. Sandwiches: gesunde Alternativen bestimmen UK Snackgeschäft
05. «Tai Cheong Bakery»: Selbst Chis Patten trauert
06. Fronhoffs: 20 Tonnen Sahne pro Tag sind Durchschnitt

TERMINE:
07. Snackex 2005: rechnet mit Rekordbeteiligung
08. «Brezn»: Geschlungene Wege zum Paradies

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. E-Commerce: Bitkom kritisiert EU-Richtlinie
10. Kreditvergabe: BaFin setzt auf mehr Eigenverantwortung

TRENDS + KONZEPTE:
11. dti: Tiefkühlbranche blickt positiv in die Zukunft
12. BackWerk: mit DFV-Qualitätssiegel ausgezeichnet

PERSONALIEN:
13. Seltenes Jubiläum: 500 Jahre Fidelisbäck
14. Radrennen: 19. Deutsche Meisterschaften der Bäcker und Konditoren
15. IBW: Lilli Hauser gehört zur Weltspitze

BUCH- / SURFTIPPS:
16. BSI: bietet Studie zum Vorgehen gegen unerwünschte E-Mails
17. Getreidewirtschaft: Roggen weiter auf dem Rückzug

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Spinat-Reistorte mit würzigen Bauchspeckwürfeln


BRANCHE


01. Panera Bread: mit ungebrochenem Wachstum
Richmond Heights / MO. (03.06. / eb) Wer seine Aufmerksamkeit hin und wieder dem internationalen Branchengeschehen schenkt, der kommt um die 1981 gegründete Panera Bread Company aus dem US-amerikanischen Richmond Heights nicht herum. Das börsennotierte Unternehmen unter Leitung von Ronald M. Shaich steht für schnelle Expansion. Seine «Bakery-Cafes» hatte die Franchisekette bis Ende 2004 in 35 US-Bundesstaaten an insgesamt 773 Standorten etabliert -- 243 davon in Eigenregie und 530 Filialen im Franchisebetrieb. Für 2005 hat sich die Systembäckerei ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Weitere 155 Bakery-Cafes -- 70 in Eigenregie und 80 bis 90 im Franchisebetrieb -- sollen das Unternehmen auf insgesamt 928 Outlets (+/-) wachsen lassen. Seither ist Panera Bread vollauf damit beschäftigt, die eigenen Ziele zu erfüllen. Im vergangenen Monat hatte sich die Kette parallel dazu Kalifornien vorgenommen und eine Franchise-Vereinbarung mit der dort ansässigen Pangenera LLC geschlossen. Bis 2010 wollen Panera und Pangenera 15 neue Bakery-Cafes in San Mateo, Santa Cruz und Santa Clara Counties etablieren. Panera Bread steht für handwerklich gefertigte Produkte. Jeden Morgen setzen die von Panera geschulten Bäcker in allen Filialen des Landes ihre Teige von Grund auf selbst an. «Showcases» in jedem Outlet zeigen Kunden, wie ihr Brot gebacken wird. Zum Sortiment gehören neben Roggen- und Weizenbrot, Mehrkorn- und Mehrsaatenbrot unter anderem auch Baguette, Ciabatta, Foccacia und Tribute an den Zeitgeist, wie etwa «Lower Carb Italian Herb» oder «Lower Carb Pumpkin Seed». Das ansprechende Sortiment und weitere interessante Details gibt es unter
Info: http://www.panerabread.com

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02. BreadTalk: Lifestyle-Bäckerei will Indien erobern
Singapur. (03.06. / eb) Die Franchisekette BreadTalk Group Limited, 2000 in Singapur gegründet, verfügt im Wesentlichen über zwei Standbeine: einerseits ihr BreadTalk Network mit derzeit 41 Franchise-Outlets, andererseits ihre aktuell 21 Filialen zählende Din Tai Fung Restaurantkette (seit 2003). Auf diese Weise ist BreadTalk nicht nur in Singapur, sondern ebenso in China (Shanghai, Beijing, Shenzhen), Indonesien (Jakarta, Surabaya, Bandung), Malaysia (Kuala Lumpur), auf den Philippinen (Manila), in Taiwan (Taipei), Hongkong und sogar Kuwait präsent. Jetzt hat die dynamische Gruppe bekannt gegeben, dass sie mit der Crustum Products Private Limited of India einen Master-Franchise-Vertrag vereinbart hat, um die BreadTalk-Bäckereikette auch in Indien zu etablieren. Ziel ist es, in fünf Jahren 40 Filialen in den Metropolen des Subkontinents zu eröffnen. Den Anfang machen Hyderabad, Bangalore und New Delhi bis 2006, gefolgt von Mumbai und Chennai im darauf folgenden Jahr. Crustum ist seit mehr als 20 Jahren in der indischen Gastronomie und dortigen Food-Service-Industrie aktiv. «Wir freuen uns sehr, das innovative BreadTalk-Konzept nach Indien zu holen», sagt Crustum-Direktor Chakradhar Reddy. Aufgrund der eigenen Erfahrungen könne Crustum gut abschätzen, was indische Konsumenten wollen. BreadTalk-Direktor Dr. George Quek weiß die kulinarischen Vorlieben des Subkontinents zu differenzieren: «Die Menschen im Norden mögen gern Brot, während sie im Süden Reis bevorzugen». Die kulinarische Vielfalt Indiens gebe BreadTalk die einzigartige Gelegenheit, neue Rezepte für den indischen Markt zu entwickeln. Darüber hinaus können sich die kreativen Lifestyle-Bäcker durchaus vorstellen, indische Einflüsse überall dort einfließen zu lassen, wo sie aktiv sind.
Info: http://www.breadtalk.com

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03. Filialkontrolle: Große Resonanz auf Kronauer Thementag
Kronau. (03.06. / eb) Unter das Motto «Filialkontrolle» hatte MSG GOECOM seinen Thementag gestellt, der Ende Mai in Kronau stattfand. Die Spezialisten für Bäckereisoftware zeigten während der kostenlosen Informationsveranstaltung Wege auf, wie man technisch und vor allem auch menschlich das Diebstahlsproblem zwar nicht komplett ausmerzen, aber doch auf ein Minimum reduzieren kann (siehe Ankündigung vom 14. April). Wie vielen Unternehmen das Thema «Filialkontrolle» auf den Nägeln brennt, zeigt die unerwartet große Resonanz auf den Thementag: «Wir hatten 70 bis 80 Anmeldungen, gekommen sind mindestens 100 Teilnehmer», sagen Geschäftsführer Olaf Mannertz und Bernd Ratzel, Leiter Abteilung Software. Mindestens, denn unbefangene Betrachter hätten gut 120 Unternehmer/innen, Filialleiter/innen und andere im Vertrieb Versierte schätzen können. Ob aus Aachen oder Annaberg, Kiel oder Linz: Kein Weg war zu weit, um sich gemeinsam mit dem Thema und den dahinter stehenden Problemen auseinanderzusetzen -- Tipps zu bekommen und Kontakte zu knüpfen. Wichtige Denkanstöße lieferte Ratzels Vortrag «Philosophie und Psychologie einer funktionierenden Filialkontrolle». Welches Potential in der Bäckereisoftware Marvin steckt, machte Ratzels Vortrag «Snackkontrolle im Verkauf -- Damit Sie bekommen, was Ihnen zusteht» deutlich. Stichworte: Nachprüfbare Snackveredelung, Quotenberechnung, Abverkaufs- und Auswertungsliste -- mit Marvin kein Problem. Im Gegenteil: Seit Mitte 2003 mit der Düsseldorfer Stockheim-Gruppe im Rücken, profitiert MSG GOECOM von den vielseitigen Erfahrungen der Spezialisten für Gastronomie und Catering und hat diese in die Bäckereisoftware mit einfließen lassen. Ein großer Anwender-Nutzen, dessen Überlegenheit (nicht nur) beim Thema «Snackkontrolle» ins Auge fallen musste. Den Abschluss bildete ein Beitrag des Partners Vectron Systems AG: «Filialkontrolle mit Hilfe eines POS-Informationssystems». Mehrere Infostände rundeten das Angebot ab. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der das Innendienst-Team und die bundesweit aktiven Vertriebspartner viel beigetragen haben. Den einzelnen Fachthemen widmen wir uns in kommenden Ausgaben.
Info: http://www.goecom.de -- http://www.stockheim.de -- http://www.vectron.de

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04. Sandwiches: gesunde Alternativen bestimmen UK Snackgeschäft
London. (02.06. / eb) Die britische Sandwich Assoziation geht davon aus, dass der kommerzielle Sandwich-Markt Großbritanniens in 2005 um weitere fünf Prozent wachsen wird. In 2004 zählte die Assoziation einen Gesamtumsatz von 3,5 Milliarden britische Pfund (1,8 Milliarden Sandwiches) und ist davon selbst überrascht: «Dies ist das Wachstum in einem Markt, der 1990 auf höchstens eine Milliarde Pfund per Anno geschätzt wurde», heißt es aus London. Der Sandwich-Boom setze sich besonders bei Verbrauchern fort, die zwar ein hohes Einkommen, aber wenig Zeit hätten. Meist gut gebildete Konsumenten sehen in Sandwiches eine gesunde Alternative zum durchschnittlichen Fastfood und verleihen durch ihr Kaufverhalten dem gesamten Markt für Außer-Haus-Verzehr eine zusätzliche Dynamik. Ein aktueller Report von Euromonitor geht davon aus, dass der britische Snackmarkt bereits ein Drittel der UK-Nahrungsmittel- und Getränkeumsätze per Anno ausmacht und weiter steigt. In einer früheren Studie geht Euromonitor davon aus, dass der Snackumsatz in Europa und den USA 2009 insgesamt die 150-Milliarden-US-Dollar-Grenze erreichen wird. Konsumenten würden 12,9 Milliarden mal öfter außer Haus essen als 2003 und dabei sechs Milliarden mehr Snacks verzehren. Der enorme Erfolg von Sandwich und Co. demonstriere, wie sehr Fragen des Außer-Haus-Verzehrs mit der Suche nach gesünderen Ernährungsformen verknüpft seien, gibt das Fachmagazin «Bakery + Snacks» zu bedenken. In Hochzeiten des Low-Carb-Trends konnten Wraps als gesündere Alternative an Popularität gewinnen. Nach Angaben der britischen Sandwich Assoziation haben Wraps dennoch nur einen Anteil von zwei Prozent am gesamten britischen Sandwichmarkt erreichen können. Der Sandwich-Fraktion sei es zudem gelungen, weite Teile des an Gesundheit orientierten Fastfood-Markts für sich zu vereinnahmen. Vorverpackte Sandwiches seien bei Marks + Spencers in den 1980er Jahren noch etwas Einzigartiges gewesen. Heute sind die Ready-to-go- / Ready-to-eat- Sandwiches überall zu haben: in Supermärkten, Feinkostgeschäften, an Kiosken, Tankstellen und Automaten.

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05. «Tai Cheong Bakery»: Selbst Chis Patten trauert
Hongkong. (02.06. / eb) Eingezwängt zwischen Frisör und Kunstladen, war die «Tai Cheong Bakery» eine Institution der Metropole am südchinesischen Meer. Sogar der letzte britische Gouverneur Chris Patten habe nicht daran vorbei gekonnt, ohne eines der 45-Cent-Eiertötchen zu vergustieren, berichtet «New China Daily». Über ein halbes Jahrhundert habe «Tai Cheong» Hongkongs sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen standgehalten: der Kulturrevolution und damit verbundenen Aufruhr in den 1960er Jahren, dem konjunkturellen Aufstieg und den Pleiten in den 1990er Jahren, dem SARS-Schrecken vor zwei Jahren. Jetzt aber habe das traditionsreiche Unternehmen seine Pforten geschlossen. Und das nicht, weil es Hongkong oder der Bäckerei schlecht ginge -- im Gegenteil. Doch ein neuer Eigentümer stellte für die nächste Verlängerung des Pachtvertrags eine Erhöhung des Pachtzinses um 111 Prozent in Aussicht: Für 500 Quadratfuß (152,4 Quadratmeter) soll Tai Cheong künftig 80.000 Hongkong-Dollar pro Monat berappen, etwa 8.400 Euro. «Ich bin sehr traurig über diese Entwicklung», sagt Chris Patten, nun Kanzler der Universität Oxford: «Sie machten wirklich die besten Eiertörtchen der Welt». Tai Cheongs Schließung hätten viele Tageszeitungen auf Seite 1 beschäftigt, doch werde das nichts an der Entwicklung ändern, dass eingesessene, weniger attraktive Pächter aus 1-A-Lagen massiv verdrängt werden, klagt «New China Daily». Beispiele gebe es viele. Der Trend, den Mietzins bei Neuverträgen und Pachtverlängerungen um 100 bis 120 Prozent zu erhöhen, zerstöre Hongkongs einzigartige Vielfalt. Zudem verliere die heutige Sonderwirtschaftszone der Volksrepublik China einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber Singapur und Bangkok, sind sich regionale Wirtschaftsexperten einig.

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06. Fronhoffs: 20 Tonnen Sahne pro Tag sind Durchschnitt
Issum. (28.05. / eb) Die Mathias Fronhoffs GmbH + Co. KG aus Sevelen am Linken Niederrhein gilt als Deutschlands zweitgrößte Konditorei. Rund 180 Mitarbeiter/innen produzieren dort täglich um 25.000 Torten. «Wir liefern in 14 Länder, Europa ist unser Kerngebiet», sagt Geschäftsführer Dipl. Kfm. Heinz Fronhoffs gegenüber der Tagespresse. Reißenden Absatz fänden Fronhoffs Torten seit einiger Zeit zudem in Russlands Hauptstadt Moskau -- angesichts der geballten Produktionskapazitäten der Metropole eine Leistung für sich. «Bei uns ist noch vieles Handarbeit», sagt Betriebsleiter Helmut Dammers. Neben den festen Mitarbeitern beschäftigt Fronhoffs je nach Saison mehr oder weniger viele Aushilfen. Durchschnittlich verarbeitet die Konditorei 20 Tonnen Sahne pro Tag. Die Produktpalette umfasst gut 400 verschiedene Spezialitäten. Dennoch denken sich die Fronhoffs-Produktentwickler jährlich zahlreiche neue Rezepturen aus, um die anspruchsvollen Gaumen der Kundschaft immer wieder neu zu kitzeln. Die Konditorei industriellen Maßstabs entwickelte sich aus einem traditionellen Handwerksbetrieb heraus. Die 1857 gegründete Bäckerei-Konditorei Fronhoffs produzierte bis 1987 in Sevelens Ortsmitte. Die Idee mit den Tiefkühltorten hatte 1972 die vierte Fronhoffs-Generation: Mathias Fronhoffs, Vater des heutigen Geschäftsführers. «Erster Großkunde war ein Heimdienst», sagt Heinz Fronhoffs. Am heutigen Standort, einer ehemaligen Textilfabrik, entwickelte sich das Geschäft schnell. Neben dem erfolgreichen Exportgeschäft sind es heute verschiedene Heimdienste, ein Discounter und der Lebensmittel-Einzelhandel an sich, die Fronhoffs mit Torten und Schnittchen beliefert. In 2004 setzte das Unternehmen 26,5 Millionen Euro um.
Info: http://www.fronhoffs.de


TERMINE


07. Snackex 2005: rechnet mit Rekordbeteiligung
London / Berlin. (02.06. / esa) Mit einer Rekordbeteiligung von etwa 115 Ausstellern (Barcelona 2003: 100 Aussteller) und einem starken Interesse der Fachbesucher aus Snackindustrie und Einzelhandel an der Snackex 2005 rechnet der Veranstalter European Snack Assoziation (ESA). Zum Start der internationalen Fachmesse zum Thema salzige Snacks im Estrel Convention Center Berlin findet am 19. Juni als Auftaktveranstaltung eine hochkarätige Konferenz statt. Die eigentliche Messe hat am 20. und 21. Juni ihre Pforten geöffnet. Neben innovativen Snackprodukten und einem breiten Spektrum betrieblicher Dienstleistungen präsentieren die Aussteller zahlreiche Neuheiten aus dem Bereich Anlagentechnik. Parallel zur Messe bietet ein breit gefächertes Konferenzprogramm den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mit Beiträgen zu den Themenschwerpunkten Ernährung, Ernährungsphysiologie, Gesundheit, Adipositas sowie Geschmacks- und Produkttrends auseinander zu setzen.
Info: http://esa.org.uk

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08. «Brezn»: Geschlungene Wege zum Paradies
München. (01.06. / liv) Mit Werken der Cartoonistin Margit Kübrich hat Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger (MdL) in seiner Funktion als Handwerkskammerpräsident die Karikaturen-Ausstellung «Das Breznparadies» im Foyer der Handwerkskammer München eröffnet. Die gezeigten 40 Grafiken und Karikaturen kreisen alle um das Thema der «Brezn als Zeichen bayerischer Lebensart». Kurzum: die Motive zeichnen sich aus durch Humor und Hintersinn. Wer sich dem Thema Brezn auf diese Weise nähern möchte, sollte «Das Breznparadies» bis zum 18. Juni besuchen; die Ausstellung ist Montags bis Donnerstags von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet, Freitags bis 14:30 Uhr -- Eintritt frei.
Info: http://www.hwk-muenchen.de/webview/view?pnr=537&onr=74


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. E-Commerce: Bitkom kritisiert EU-Richtlinie
Berlin. (31.05. / bk) Umfangreiche neue Informationspflichten erschweren den elektronischen Handel in Deutschland. Darauf macht der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien («Bitkom») aus Berlin aufmerksam. «Viele Unternehmen kennen gar nicht die neuen, seit Ende 2004 geltenden Regeln. Kleinere Unternehmen ohne eigene Rechtsabteilung sind damit oft überfordert. Wer nicht aufpasst, dem drohen Ordnungsgelder oder Unterlassungsverfügungen», warnt Bitkom-Experte Kai Kuhlmann. Wer nur eine der vielen kleinen Änderungen übersieht, könne belangt werden. Seit dem 08. Dezember 2004 gibt es, von vielen noch unbeachtet, erweiterte Informationspflichten für den Fernabsatz, den Verkauf von Waren und Dienstleistungen per Internet und anderen Kommunikationsmitteln. An diesem Tag ist die deutsche Umsetzung der Europäischen Richtlinie 2002/65/EG in Kraft getreten, das «Gesetz zur Änderung der Vorschriften über Fernabsatzverträge bei Finanzdienstleistungen». Anders als von der EU gefordert, bringt das Gesetz in Deutschland nicht nur Änderungen für Anbieter von Finanzdienstleistungen, sondern für alle Unternehmen, die im Internet ihre Waren oder Dienstleistungen anbieten. Kuhlmann: «Wieder einmal hat der deutsche Gesetzgeber eine Brüsseler Vorgabe übererfüllt». Bitkom hat daher eine Praxishilfe erstellt, die nicht nur die bisherigen, sondern auch alle neuen Informationspflichten im E-Commerce berücksichtigt. Mit der Praxishilfe können Unternehmen anhand einer Checkliste prüfen, ob ihr Online-Angebot gesetzeskonform ist und in welchen Bereichen juristische Schwierigkeiten drohen.
Info: http://www.bitkom.org/de/publikationen/1357_30792.aspx

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10. Kreditvergabe: BaFin setzt auf mehr Eigenverantwortung
Bonn / Frankfurt. (30.05. / bafin) Kreditinstituten schreibt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nicht mehr detailliert vor, wie sie den Paragrafen 18 des Kreditwesengesetz (KWG) umsetzen sollen. Nach dieser Vorschrift dürfen Banken derzeit Kredite von mehr als 250.000 Euro nur dann gewähren, wenn der Kunde vorher seine wirtschaftlichen Verhältnisse offen gelegt hat, wie die BaFin mitteilt. Ab sofort ist es Sache der Kreditinstitute, wie sie die Bonität in solchen Fällen prüfen. Die BaFin kündigt an, sich bei Sonderprüfungen von der Qualität der bankinternen Systeme zu überzeugen. «Den Banken eröffnen wir mit unserem neuen Ansatz Handlungsspielräume, die vernünftige, weil flexible Lösungen zulassen», sagt BaFin-Präsident Jochen Sanio. Es sei nicht mehr zeitgemäß, den Instituten starre Vorgaben zu machen und alles bis ins letzte Detail festzulegen: «Ich gehe davon aus, dass die Kreditwirtschaft mit ihrer neuen Freiheit verantwortungsvoll umgehen wird».
Info: http://www.bafin.de/cgi-bin/bafin.pl


TRENDS + KONZEPTE


11. dti: Tiefkühlbranche blickt positiv in die Zukunft
Leipzig. (01.06. / dti) Positiv blickt Deutschlands Tiefkühlwirtschaft in die Zukunft. Auch in den kommenden Jahren wird die Angebotsform TK-Kost zu den erfolgreichsten Warengruppen der nationalen und internationalen Ernährungswirtschaft zählen. Zu dieser Einschätzung kommt die Tiefkühlbranche auf ihrer diesjährigen Jahrestagung in Leipzig. TK-Kost entspreche in idealer Weise den modernen Verbraucherwünschen nach Zeitersparnis beim Kochen und Essen, begründen Experten den anhaltenden Trend zu TK-Lebensmitteln. Allein in den letzten zehn Jahren stieg der Pro-Kopf- Verbrauch von TK-Kost in Deutschland um 12,7 Kilogramm auf 36,6 Kilo in 2004, errechnete das Deutsche Tiefkühlinstitut. Der Gesamtverbrauch von TK-Lebensmitteln (ohne Speiseeis) kletterte von 1994 bis 2004 um über 54 Prozent auf 3,02 Millionen Tonnen. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um knapp 67 Prozent auf 9,48 Milliarden Euro. Einen wahren Boom erleben derzeit TK-Backwaren. Starke Nachfrage herrscht seit Jahren ebenfalls bei TK-Gemüse. Im Lebensmittelhandel (einschließlich Heimdienste und Discounter) wuchs in zehn Jahren das Mengenplus um nahezu 52 Prozent auf knapp 1,61 Millionen Tonnen. Ob Betriebsrestauration, Gastronomie, Klinikum oder Schule: In den vielen Kanälen des Außer-Haus-Markts baute TK-Kost ihre Marktposition kräftig aus. Der Absatz lag mit über 1,41 Millionen Tonnen 57 Prozent höher als vor zehn Jahren. Grafiken und Tabellen zum Thema gibt es unter
Info: http://www.tiefkuehlinstitut.de/tkmarkt/allgemeines_index.shtml

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12. BackWerk: mit DFV-Qualitätssiegel ausgezeichnet
Berlin. (31.05. / dfv) Der Deutsche Franchise-Verband e.V. (DFV) hat einen «System-Check» als neues Prüfverfahren für die deutsche Franchise-Wirtschaft entwickelt, verabschiedet und in die Verbandssatzung eingebunden. Damit setze der DFV als Vertreter der deutschen Franchise-Branche gemeinsam mit seinem neutralen Partner Franchising + Cooperatio an der Universität Münster neue Qualitätsstandards für Franchise-Systeme in Deutschland und baue das Qualitätsmanagement für seine Mitglieder weiter aus, heißt es aus Berlin. Seit Herbst 2004 befindet sich der DFV-System-Check in einer Pilotphase. Seither haben 13 DFV-Mitglieder das Prüfverfahren freiwillig durchgeführt und erfolgreich absolviert. Auch die Essener BackWerk Systemzentrale hat noch vor der offiziellen Einführung den System-Check absolviert und das neue Qualitätssiegel erhalten. Der Check legt besonderen Wert auf die Untersuchung der Erfolgschancen von Franchise-Partnern bei der Existenzgründung. So wird neben einer intensiven Prüfung des Franchise-Vertrages auch die Unterstützung des Franchise-Gebers für seine Partner berücksichtigt. Der System-Check ist weltweit einzigartig und soll im Rahmen einer Qualitäts-Offensive des DFV das Vertrauen in seriöse Franchise-Geber stärken. BackWerk erklärt sich den Erfolg beim System-Check mit den umfangreichen Leistungen für seine Partner, die schon im Vorfeld ihrer Existenzgründung intensiv betreut und von Experten unterstützt würden. Auch nach der Eröffnung gebe es jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner in der Essener Zentrale. Durch regelmäßige gemeinsame Tagungen werde der Erfahrungsaustausch zwischen den Partnern gefördert. Bei einer im Vorfeld des System-Checks durchgeführten Zufriedenheitsanalyse zeigten sich laut BackWerk mehr als 90 Prozent der Partner sehr zufrieden mit dem Franchise-Geber. In 2004 hat sich die Zahl der BackWerke von 15 auf 44 nahezu verdreifacht. Laut einer Untersuchung der «Wirtschaftswoche» gehört der Pionier der SB-Bäckereien mit 320 neu geschaffenen Stellen in 2004 zu den Top 30 der größten «Arbeitsplatzschaffer» Deutschlands. Bis Ende 2005 strebt BackWerk eine weitere Verdopplung der Standorte auf bundesweit 80 Verkaufsstellen an.
Info: http://www.franchiseportal.de/1-is84eRkW-0-270412200542051031&Profil=269


PERSONALIEN

13. Seltenes Jubiläum: 500 Jahre Fidelisbäck
Wangen. (03.06. / eb) Kunden, Mitarbeiter/innen und Geschäftsführung der Anton Heine GmbH Fidelisbäck in Wangen bei Ravensburg feierten dieser Tage ein besonders Jubiläum, nämlich 500jähriges Bestehen. Bei allen Traditionen ist das Unternehmen heute ein modern geführter Betrieb mit 150 Beschäftigten und vier Verkaufsstellen. Schon 1505 fand die Bäckerei in einer Steuerurkunde der Stadt Wangen Erwähnung. Besitzern aus dem 18. Jahrhundert namens Fidel verdankt der Betrieb seinen einprägsamen Namen, weiß Geschäftsführerin Ursula Mönch. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann Volker und ihren Eltern Anton sowie Rosemarie Heine die Bäckerei mit angeschlossener Wirtschaft. Oberbürgermeister Michael Lang und viele andere Honoratioren fanden den Weg zum mittelalterlich geprägten «Fidelaeum» im Wangener Paradies (an der Wangener Paradiesstraße ...). Gaukler, Handwerker, Musikanten und viele Helfer verzauberten die mehr als 10.000 Gäste bis in die Nacht. «Die ganze Region freut sich auf diesen schönen Tag», hatte der Oberbürgermeister in seiner Festansprache gesagt. Kein Wunder, dass die «500 Jahre Fidelisbäck» in der ganzen Stadt gefeiert wurden.

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14. Radrennen: 19. Deutsche Meisterschaften der Bäcker und Konditoren
Kaufungen. (03.06. / wpr) Spannende Rennen, herrliches Radsport-Wetter, viele hundert Zuschauer und eine bäckerlich faire Atmosphäre: Die 19. Deutschen Meisterschaften der Bäcker und Konditoren im Radrennen am 22. Mai in Kaufungen bei Kassel ließen keine Wünsche offen, sind sich die Veranstalter -- die 1. Rad-Renngemeinschaft der Bäcker und Konditoren e. V. mit ihrem Vorsitzenden Richard Fischer sowie Bäckermeister und Organisator vor Ort Walter Diederich -- sicher. Die Ergebnisse:
• Sieger in der Amateurklasse (18-30 Jahre): Andre Kahrger aus Mülheim / Ruhr vor Thorsten Schätzlein (Wiesbaden) und Andreas Wohnsland aus Schollkrippen.
• Bei den 31-40jährigen setzte sich Andreas Marschall aus Wermelskirchen vor Roland Schüren aus Hilden und Jan Pieper aus Bad Münder durch.
• Das Rennen der 41-50jährigen konnte Georg Schimkus aus Kunheim für sich entscheiden, gefolgt von Rainer Hess aus Worms und Rolf Wiederspohn aus Fußgönheim.
• In der Altersklasse der 51-60jährigen siegte der Lünener Georg Winkler vor Hubert Kollaschek (Greiz) und Manfred Linne aus Erfurtshausen.
• Bei den über 61jährigen hatte Richard Fischer aus Lauenau die Nase vor Detlev Hackbarth aus Wennigsen und Alfred Born aus Calden.
• Das Rennen der Damen entschied Nicole Retzer aus Postau vor Kathrin Kanne und Renate Kanne (beide Lünen).
Die Weltmeisterschaften 2005 im Radrennen der Bäcker finden am 03. und 04. September im französischen Sauternes statt. Anmeldungen können noch bis zum 20. Juli abgegeben werden unter
Info: http://www.kanne-brottrunk.de/radrennen/

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15. IBW: Lilli Hauser gehört zur Weltspitze
Helsinki. (02.06. / zdh) Die Konditorin Lilli Hauser vom Konditorei-Cafe Widmann in München hat bei der 38. Internationalen Berufsweltmeisterschaft (IBW) in Helsinki die Silbermedaille errungen. Mit insgesamt drei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille sind die jungen deutschen Fachkräfte aus dem Handwerk mit ihrem Abschneiden sehr zufrieden. Insgesamt glänzt das deutsche Team aus 27 Teilnehmern von Handwerk und DIHK mit viermal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze. Damit liegt Deutschland hinter der Schweiz und Südkorea auf dem dritten Platz in der Nationenwertung. Organistisiert wird der berufliche Wettbewerb von Worldskills, der internationalen Organisation zur Förderung von Berufsbildung, der gegenwärtig 37 Nationen aller Kontinente angehören. Träger hierzulande sind der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Deutsche Handwerkskammertag (DHKT). Finanzielle Unterstützung leistet das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA).
Info: http://www.zdh.de/RenderPage&pageid=1032358502111&docid=1115811060729


BUCH- / SURFTIPPS


16. BSI: bietet Studie zum Vorgehen gegen unerwünschte E-Mails
Berlin. (03.06. / bsi) Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Studie zum Vorgehen gegen unerwünschte E-Mails vorgestellt. Die Studie bündelt Informationen zu technischen, rechtlichen und organisatorischen Aspekten, die bisher nur einzeln verfügbar waren. Kostenbetrachtungen bieten Orientierung für Investitionsentscheidungen. Verschiedene Fallbeispiele erleichtern es, die Empfehlungen in der Praxis anzuwenden und eine Strategie zu entwickeln. Juristische Informationen zum Thema Spam runden die Studie ab (147 Seiten, 1,97 MB).
Info: http://www.bsi.de/literat/studien/antispam/antispam.pdf

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17. Getreidewirtschaft: Roggen weiter auf dem Rückzug
Wiesbaden. (28.05. / destatis) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden die Anbauflächen von Weizen und Raps gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet. So säten die Getreidebauern im Frühjahr 2005 in Deutschland auf 3,15 Millionen Hektar Anbaufläche Winterweizen ein. Damit ist die Anbaufläche von Winterweizen gegenüber der Bodennutzungshaupterhebung 2004 um gut 95.800 Hektar (plus 3,1 Prozent) weiter gestiegen. Beim Sommerweizen ist mit 12.600 Hektar oder 23,2 Prozent der größte Zuwachs zu beobachten. Beim Winterraps wurden 47.200 Hektar (plus 3,7 Prozent) mehr eingesät, beim Sommerraps 700 Hektar (plus 4,3 Prozent). Dagegen nahmen die Flächen der übrigen Wintergetreidearten ab. Der stärkste Rückgang erfolgte mit rund 61.700 Hektar oder 9,9 Prozent bei Roggen; bei Triticale wurde eine um etwa 20.200 Hektar oder vier Prozent kleinere Fläche bestellt. Die vollständige Pressemitteilung inklusive Tabelle gibt es unter
Info: http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p2360141.htm


REZEPTE + VERFAHREN

18. Spinat-Reistorte mit würzigen Bauchspeckwürfeln
Bonn / München. (02.06. / cma / ket) Sie sind unkompliziert, schnell, vielseitig und unglaublich lecker: Aufläufe. Nicht nur in Deutschland wird nach Herzenslust geschichtet, auch international sind Aufläufe sehr beliebt. Mit deutscher Butter ist es ein Leichtes, die Auflauf-Ideen aus aller Welt aufzugreifen. Durch ihre Eigenschaft als Geschmacksträger hebt Butter das Aroma der Zutaten hervor, egal ob es sich um ein Gratin oder eine Quiche handelt. Mehr in Richtung «herzhafter Kuchen» geht die «Spinat-Reistorte mit würzigen Bauchspeckwürfeln» aus der Ideenküche des Informationsbüros Deutsche Butter (Bonn / München). Das bebilderte Rezept für acht Portionen gibt es unter
Info [61 KB]: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2005/0605SPINATREISTORTE.PDF