DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 19. KALENDERWOCHE 2005:


BRANCHE:
01. Kooperation: Erfolgreich durch gebündelte Belieferung
02. Hiestand: Finanzziele für 2005 bereits erreicht
03. Kronenbrot: NGG will rechtliche Schritte prüfen
04. Fazer-Gruppe: in Russland weiter auf Erfolgskurs
05. Wagner Pizza: bereitet sich auf Expansion vor

TERMINE:
06. Fachseminare: Sensorik von Öko-Lebensmitteln
07. DLG: Qualitätswettbewerb Back- und Süßwaren
08. Lebensmittelrechtstag: für Erzeugnisse aus Getreide

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
09. Bürokratieabbau: Bäcker brauchen keine Schanklizenz mehr
10. Bäckerhandwerk kritisiert geplante Gesetzesänderung
11. Berufsausbildung in Europa nicht unter Wert verkaufen

TRENDS + KONZEPTE:
12. Für Europäer: Trend-Produkte aus Soja
13. Russland: Speiseeishersteller auf Konsolidierungskurs

PERSONALIEN:
14. SBKV: trauert um Christian Speck

BUCH- / SURFTIPPS:
15. Petersburger Brotmuseum: zeigt «Brot der Blockadezeit»
16. Gärgutträger: ab in die Wäsche
17. «Scholar»: Suchmaschine (nicht nur) für Wissenschaftler

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Goldengelber Morgen: Sesambrötchen mit Curryrührei


BRANCHE


01. Kooperation: Erfolgreich durch gebündelte Belieferung
Osnabrück. (13.05. / eb) Eine beispielhafte Kooperation dreier Produzenten für Tiefkühlkost wurde kürzlich im Rahmen des 10. Logistik- und Versandleitertags vom Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik auf dem Petersberg bei Bonn mit dem Kooperationspreis 2005 geehrt. Die logistische Wertschöpfungskette aktiv optimieren, das hatten sich vor zwei Jahren die apetito AG (einer der führenden Hersteller von Tiefkühlmenüs), die Conditorei Coppenrath + Wiese GmbH + Co. KG (Europas größter Hersteller von Tiefkühlbackwaren) und die Roncadin GmbH (drittgrößter Hersteller von Speiseeis in Europa -- «Landliebe») vorgenommen und daher auf logistischer Ebene zusammengeschlossen. Auftragsannahme, Lagerung, Konfektionierung und Transport zum Kunden finden für diese drei Unternehmen gemeinsam in Osnabrück statt, durchgeführt von der Overnight Tiefkühl-Service GmbH, einer 100prozentigen Tochter von Coppenrath + Wiese. Nahezu identische Anforderungen an die Lagerbedingungen, fast 100prozentige Kundendeckung und gleichartige Anforderungen der Handelskunden sowie unterschiedliche Saisonverläufe ließen diesen Schritt nur logisch erscheinen, heißt es in einer Pressemitteilung. So ist es gelungen, den wachsenden Anforderungen der Handelszentrallager ein komplementäres System zu liefern. Die drei Hersteller bewegen per Anno rund 550.000 Paletten. Ein Volumen, das erheblich mehr Synergieeffekte bietet, als wenn jeder einzeln seine Logistik optimieren würde. Die Einsparungen sollen im sechsstelligen Bereich liegen.

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02. Hiestand: Finanzziele für 2005 bereits erreicht
Lupfig. (13.05. / hie) Die Hiestand Holding AG steigerte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2004 um rund 20 Prozent auf 397.5 Millionen Schweizer Franken (CHF) -- 258,37 Millionen Euro. Der Ebit konnte überproportional auf 40.1 Millionen CHF (26,06 Millionen Euro) erhöht werden, heißt es aus Lupfig. Mit 26.1 Millionen CHF (16,96 Millionen Euro) resultierte demnach ein Konzernergebnis, das den Vorjahreswert um 43.2 Prozent übertraf. Die Hiestand Gruppe habe damit die angepeilten Finanzziele für 2005 bereits Ende 2004 erreicht. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, eine Dividende von zehn CHF (6,5 Euro) pro Namenaktie auszuschütten -- insgesamt 5.3 Millionen CHF (3,44 Millionen Euro).
Info: http://www.hiestand.ch/de/02_investor_relations/04_publikationen/getFile.pdf?p=19

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03. Kronenbrot: NGG will rechtliche Schritte prüfen
Würselen. (12.05. / eb) Auf die Backbranche bezogen: Was ist im Jahr 2005 eine eindeutig industriell geprägte Produktion? Was sind präzise «Handwerks-Strukturen»? Überlegen Sie sich Ihre Antwort gut. Es könnte nämlich sein, dass Ihr gut durchdachter Betriebe weder «Fisch» noch «Fleisch», sondern schlicht und einfach Manufaktur ist. Um es genau zu nehmen, «primäre Manufaktur» -- nach Brockhaus-Definition. Weshalb die Vorrede? Die Gewerkschaft Nahrung -- Genuss -- Gaststätten (NGG) ziehe rechtliche Schritte gegen die Großbäckerei Kronenbrot KG aus Würselen in Betracht, heißt es in der «Aachener Zeitung». Das Unternehmen sei trotz seiner industriell geprägten Produktion dem Flächentarifvertrag des Deutschen Bäckerhandwerks beigetreten (siehe WebBäcker 18/2005 #05). Das bedeute für die rund 1.200 Beschäftigten beim Jahreseinkommen bis zu 20 Prozent Einbußen. Die Gewerkschaft will nach eigenen Angaben «notfalls übers Arbeitsgericht» prüfen lassen, ob Kronenbrot Handwerks-Strukturen hat. Ein NGG-Rechtsgutachten habe den Wechsel bereits als teilweise rechtswidrig eingestuft. Die Gewerkschaft befürchtet durch den Schritt zudem einen «Dammbruch» bei anderen Großbäckereien -- was vermutlich nicht unbegründet ist. Es dürfte aber noch manch anderer Bäckereiunternehmer die Ohren spitzen, kann sich das Bäckerhandwerk doch seiner «Handwerks-Strukturen» nicht in jedem Fall sicher sein. Die Kronenbrot KG führt an, dass der Wettbewerb hart ist und durch den Wechsel zum Flächentarifvertrag der Handwerksbäcker Arbeitsplätze gesichert würden. Wer mit der Branche annähernd vertraut ist, kann das nachvollziehen. Gespannt wartet der WebBäcker nun gemeinsam mit Ihnen auf die avisierte Definition für Handwerks-Strukturen durch das zuständige Arbeitsgericht ...

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04. Fazer-Gruppe: in Russland weiter auf Erfolgskurs
Helsinki / Moskau. (11.05. / pu) Nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit in den baltischen Ländern will die finnischen Fazer-Gruppe nunmehr ihr Engagement in Russland verstärken. Das Unternehmen ist seit 1997 auf dem Markt der Russischen Föderation vertreten. Das Backwarenkombinat «Clebniy Dom» («»Brothaus») -- zu 79 Prozent im Besitz von Fazer -- ist das bedeutendste Backwarenunternehmen des russischen Nordens. In und um St. Petersburg repräsentiert es fast ein Drittel des Backwarenmarkts und ist damit regionaler Marktführer. Nun sind die Finnen auch den Verlockungen des mit 13 Millionen Menschen größten Regionalmarktes Russlands erlegen: der Hauptstadt Moskau und des Moskauer Gebietes. Wie die führende Wirtschaftszeitung «Vedomosti» kürzlich berichtete, hat die Unternehmenssparte «Fazer Bakeries» Ende April über 96 Prozent der Aktien des experimentellen Konditorei- und Backwarenkombinates «Swjosdny» («Stern») übernommen. Dieses Unternehmen ist einer der größten Hersteller von Pizza und anderen Erzeugnissen aus russischem Mehl. Es erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von umgerechnet etwa 23 Millionen Euro und produzierte unter anderem fast 13.000 Tonnen Brot, 1.800 Tonnen TK-Pizza und 6.100 Tonnen Konditoreierzeugnisse. Mit dem Erwerb von «Swjosdny» festigt die Fazer-Gruppe ihre Positionen in Russland, gleichzeitig verbessern sich die Bedingungen für die bevorstehende Expansion in die Regionen des Landes. Fazer wurde 1891 als Familienunternehmen gegründet. 2004 erarbeitete es mit weltweit 13.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 916 Millionen Euro [Ullmann].
Einen nicht mehr ganz aktuellen, dennoch lesenswerten Bericht über die finnische Fazer Bakeries Ltd gibt es unter
Info [229 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2003/1003fazer.PDF

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05. Wagner Pizza: bereitet sich auf Expansion vor
Nonnweiler / Frankfurt. (07.05. / eb) Während die Wagner Tiefkühlprodukte GmbH aus dem saarländischen Nonnweiler bislang fast nur in deutschsprachigen Märkten erfolgreich ist, konnte die Nestlé AG in den TK-Truhen des Handels hierzulande kaum Fuß fassen -- obwohl TK-Kost eines der größten strategischen Felder des Lebensmittelkonzerns ist und Deutschland einer der wichtigsten Märkte. Ein gewichtiger Grund für Nestlé, zum Jahreswechsel 2004/2005 beim zweitgrößten deutschen Pizza-Bäcker einzusteigen und einen Anteil von 49 Prozent zu übernehmen (siehe WebBäcker 50/2004 #06). Doch auch für Wagner ergeben sich Synergieeffekte oder Chancen auf neue Absatzmärkte -- irgendwann ist der deutsche Markt schließlich «gedeckelt» und die Zukunft will gesichert sein. Kurzum: Zentrales Thema in Nonnweiler ist derzeit die Expansion ins Ausland. In Vorbereitung auf das angestrebte Wachstum -- sowohl durch Internationalisierung als auch durch Innovationen für den hiesigen Markt -- investiere das Unternehmen deutlich in den Ausbau der Produktionskapazitäten, weiß LZ-Net. Dabei macht für Wagner nicht nur die vertriebliche Zusammenarbeit mit Nestlé im Ausland Sinn, sondern ebenso das Nestlé-Know-how, auf das Wagner zurückgreifen kann. Soll heißen: Es muss nicht bei Pizzabacken bleiben. Innovationen wie zum Beispiel Convenience oder Snacks könnten an Bedeutung gewinnen. Der Konzentrationsprozess der Ernährungswirtschaft geht weiter. Wichtig sei, die Weichen für Übermorgen rechtzeitig und ohne Hektik gestellt zu haben. Nestlé und Wagner seien jetzt dabei, verschiedene Szenarien der künftig gemeinsamen Marktbearbeitung zu diskutieren. Synergien und Gesamterfolg stünden dabei im Vordergrund. Auch mit der aktuellen Marktentwicklung zeigen sich die Pizzabäcker zufrieden: Nach einem wachstumsstarken 2004 (Gesamtumsatz von 779 Millionen Euro) sei der Start ins Jahr 2005 ebenso positiv verlaufen. Bei einem Marktwachstum bei TK-Pizza von 5,2 Prozent im Januar und Februar (LEH ohne Aldi), habe Wagner sogar um 7,1 Prozent zugelegt und konnte den Marktanteil von 32,7 auf 33,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausbauen.
Info: http://www.wagner-pizza.de -- http://www.nestle.de


TERMINE


06. Fachseminare: Sensorik von Öko-Lebensmitteln
Köln. (13.05. / bnn) Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel bietet an drei Terminen das Fachseminar «Sensorik von Öko-Lebensmitteln» an. Die jeweils zweitägigen Veranstaltungen werden im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau gefördert und finden in Kooperation mit dem Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz) statt. Eingeladen sind besonders die Verantwortlichen aus Produktentwicklung, Qualitätssicherung, Einkauf und Verkauf. Der erste Termin am 07. und 08. Juni in Bremerhaven richtet sich speziell an Hersteller und Verarbeiter von Naturkost. Am 08. und 09. September wird in Frankfurt/ Main ein Termin speziell für Großhändler angeboten. Am 07. und 08. Oktober läuft in Süddeutschland ein weiteres Sensorik-Seminar für Hersteller und Verarbeiter.
Info: http://www.n-bnn.de/phpserve/input/pdf/BNN-Seminar-Sensorik.pdf

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07. DLG: Qualitätswettbewerb Back- und Süßwaren
Frankfurt / Main. (10.05. / dlg) Die Brotvielfalt mit 300 Sorten hierzulande lässt viele Menschen täglich zugreifen. Auch Brötchen und andere Kleingebäcke stehen fast zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan. Allerdings haben die Deutschen sehr konkrete Vorstellungen, worauf es ihnen beim Einkauf ankommt: Neben dem guten Geschmack sind Frische und Qualität gefragt. Diese und weitere Qualitätseigenschaften stehen im Mittelpunkt des internationalen Qualitätswettbewerbs für Backwaren, Süßwaren und Getreidenährmittel, den das Testzentrum der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) einmal jährlich durchführt. Für Qualitätsunternehmen stellen die vom DLG-Testzentrum vergebenen Auszeichnungen «DLG-prämiert» in Gold, Silber oder Bronze eine glaubwürdige und marktwirksame Verstärkung herstellereigener Aktivitäten zur Qualitätsförderung und -profilierung im Markt dar. Sie schaffen eine Qualitätstransparenz, die Verbrauchern die Kaufentscheidung erleichtert. Anmeldungen zum international führenden DLG-Qualitätswettbewerb sind bis zum 08. Juli möglich.
Info: http://www.dlg.org/de/ernaehrungswirtschaft/backwaren.html

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08. Lebensmittelrechtstag: für Erzeugnisse aus Getreide
Detmold. (09.05. / agf) Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. (AGF) veranstaltet am 21. Juni ihren 12. Lebensmittelrechtstag für Erzeugnisse aus Getreide am Detmolder Schützenberg. Die etablierte Tagung wird in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Getreidewirtschaft veranstaltet und wendet sich an Interessenten aus der Lebensmittelüberwachung und -herstellung. Das Tagungsprogramm befasst sich mit aktuellen Themen des Verbraucherschutzes, mit Fragen zu neuen Gesetzen sowie dem Vollzug von Gesetzen. Details siehe
Info: http://www.agfdt.de/loads/taginfo/ltprgr05.pdf


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


09. Bürokratieabbau: Bäcker brauchen keine Schanklizenz mehr
Berlin. (13.05. / eb) Bäckereien und Metzgereien können künftig ohne zusätzliche Genehmigung nichtalkoholische Getränke und Speisen anbieten. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einigte sich jetzt auf ein Maßnahmenbündel zum Bürokratieabbau. Demnach müssen Gaststätten zukünftig nur noch eine gaststättenrechtliche Erlaubnis beantragen, wenn sie Alkohol ausschenken. Hotels sollen keine solche Erlaubnis mehr für die Bewirtung ihrer Gäste einholen müssen. Die Einigung beim Thema Bürokratieabbau geht auf unterschiedliche Initiativen der Bundesregierung und von unionsgeführten Ländern zurück und wird voraussichtlich Ende Mai vom Bundesrat endgültig verabschiedet. Nach dieser Einigung werden Hotels und Pensionen auch von der Pflicht befreit, jeden Monat die Belegung ihrer Gästezimmer statistisch festzuhalten.

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10. Bäckerhandwerk kritisiert geplante Gesetzesänderung
Bad Honnef. (12.05. / zv) Peter Becker, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, kritisiert die Absicht der Bundesregierung, die Fälligkeit für Sozialversicherungsbeiträge vorzuziehen. Die geplante Änderung würde die 17.200 Handwerksbäckereien mit unzumutbaren Kosten belasten. Um die Liquidität der Sozialkassen kurzfristig zu erhöhen, sollen Unternehmen ab 2006 die Beiträge zur Sozialversicherung zwei Wochen früher bezahlen. Die vom Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagene Gesetzesänderung ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig ...
Info [Volltext]: http://www.baeckerhandwerk.de/595.php

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11. Berufsausbildung in Europa nicht unter Wert verkaufen
Berlin / Brüssel. (11.05. / zdh) Vor einer Abwertung deutscher Berufsabschlüsse warnen der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Anlass ist die zur Abstimmung vorgesehene EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen. Hauptkritikpunkt ist die darin vorgesehene Einstufung von Berufen in fünf Qualifikationsniveaus. Danach würden die qualitativ hochwertigen deutschen Berufsabschlüsse mit ihrem starken Fokus auf berufliche Handlungsfähigkeit völlig ungerechtfertigt in das zweitniedrigste Niveau eingeordnet. Die Folge: Der hoch qualifizierte Handwerksmeister würde faktisch einem EU-Arbeiter gleich gestellt, der nur über zwei Jahre Berufserfahrung verfügt. Über den beschränkten Geltungsbereich dieser Richtlinie hinaus befürchten DIHK, ZDH und BDA eine negative Ausstrahlungswirkung auf alle dualen Ausbildungsberufe. So könnte es dazu kommen, dass etwa ein deutscher Mechatroniker in einem anderen EU- Mitgliedstaat nur wie ein Angelernter eingestuft und bezahlt werde. Nicht allein formale Zugangsregeln, wie zum Beispiel das Abitur, sondern die tatsächlich vorhandenen Fähigkeiten müssen für die Qualität und die Einordnung von Abschlüssen entscheidend sein. DIHK, ZDH und BDA fordern das Europäische Parlament auf, das Fünf- Stufen- Schema in der jetzigen Form abzulehnen und stattdessen den notwendigen Paradigmenwechsel zu einem Kompetenz orientierten Qualifikationsrahmen einzuleiten.


TRENDS + KONZEPTE

12. Für Europäer: Trend-Produkte aus Soja
Bonn. (12.05. / aid) Jahrzehntelang schätzten Europäer die proteinreichen Bohnen aus Asien höchstens als billigen Ersatz für Eier oder Kuhmilch. Heute liegen Sojaprodukte im Trend. Getränke, aber auch Puddings, Joghurt-Ersatz und Desserts haben sich durchgesetzt. «Das liegt daran, dass sich die Technologie in den vergangenen 50 Jahren enorm entwickelt hat», erklärt Matthias Saß. Er leitet den Bereich Forschung und Entwicklung der Rudolf Wild GmbH + Co. KG, einem Zulieferer für die Lebensmittelindustrie, und sprach anlässlich der zweiten internationalen Fresenius- Konferenz zum Thema «Functional Food» in Köln über das Erfolgsgeheimnis eines altbekannten Produktes. Soja kann heute besser verarbeitet werden als früher. Auch den Geschmack haben Experten auf die europäische Zunge abgestimmt. Durch schnelles Erhitzen verliert er seine typisch ranzige Note und ist danach eher neutral. «Asiaten, die seit Jahrtausenden Soja verzehren, haben sich an das herbe Aroma gewöhnt. Europäer können damit jedoch wenig anfangen. Sie bevorzugen Sojaprodukte, die kaum noch Eigengeschmack haben und statt dessen mit Fruchtsäften oder Aromen angereichert sind», sagt Saß. Drinks mit Orange, Mango und Passionsfrucht oder Erdbeer-Banane machen einen großen Teil des Umsatzes aus. Längst gehört Soja nicht mehr nur für Vegetarier und Menschen mit Lactose- Unverträglichkeit in die Küche. Als zeitgemäßes Trendprodukt hat es sich am Markt etabliert. «Soja ist ein wahrer Functional Food-Zusatz. Unstrittig nachgewiesen ist der positive Einfluss auf den Cholesterinspiegel», betont Saß. Diskutiert werde noch, ob es auch als Krebs vorbeugend beschrieben werden darf. Gesundheitliche Risiken sind laut Saß nicht zu befürchten: «Als Lebensmittel kann man kaum zuviel davon konsumieren. Differenziert zu betrachten sind jedoch Pillen und ähnliche Präparate mit Soja- Isoflavonen. Wesentlich höher dosiert, können sie im Übermaß verzehrt problematisch sein». Zudem könnten die isolierten Substanzen der Präparate anders auf den Körper wirken als komplexe Lebensmittel (... mit anderen Worten: Ein Sojabohnen-Sprossen- Brot hat gute Chancen).

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13. Russland: Speiseeishersteller auf Konsolidierungskurs
Moskau. (09.05. / bfai) Noch gibt es in der russischen Speiseeisindustrie kein marktbeherrschendes Unternehmen. Der Startschuss zum Rennen um Marktanteile ist jedoch längst gefallen. Im Zuge der nächsten fünf Jahre rechnen Experten damit, dass bis zu 80 Prozent des Marktes von höchstens 20 Großproduzenten kontrolliert werden. Einheimische Hersteller geben in der Branche unverkennbar den Ton an, Importe sind von relativ geringer Bedeutung. Allerdings gehört mit Nestle einer der Global Player zu den wichtigsten lokalen Erzeugern.
Info: http://www.bfai.de/newsvorschau.php3?pool=lum&id=MKT20050503083352


PERSONALIEN

14. SBKV: trauert um Christian Speck
Oberkulm. (09.05. / sbkv) Der Schweizer Nationalrat und frühere SBKV-Präsident Christian Speck (68) ist am Himmelfahrtstag nach einer Herzoperation überraschend verstorben, nachdem eine Woche zuvor bei einem Gesundheits-Check Herzprobleme aufgetaucht waren. Der gelernte Bäckermeister leitete von 1998 bis 2004 als Präsident die Geschicke des schweizerischen Bäcker-Konditoren-Verbands und war 2004 zu dessen Ehrenmitglied ernannt worden. Unter seiner Führung war es gelungen, die SBKV-Geschäftsstelle mit eigenständigen Dienstleistungsunternehmen zu entflechten und die vernetzte Beratung aller Verbandsinstitutionen zu optimieren. Er hat den Verband sehr kompetent und effizient geführt, heißt es aus Bern. Seit 1995 vertrat Speck die Aargauer SVP im Nationalrat. Neben seinem Engagement für Klein- und mittelständische Betriebe profilierte er sich in erster Linie als Energiefachmann und Stromkenner. Mit Christian Speck verliere das Schweizer Bäcker-Konditor-Gewerbe und der Nationalrat eine markante Persönlichkeit und ehrlichen Kollegen und Freund, den der SBKV nicht vergessen werde, heißt es in den Worten zum Gedenken -- nachzulesen unter
Volltext: http://www.swissbaker.ch/index.php?TPL=3401&x3000_Open=306


BUCH- / SURFTIPPS


15. Petersburger Brotmuseum: zeigt «Brot der Blockadezeit»
St. Petersburg. (13.05. / pu) Das Gedenken sowohl an den Zweiten Weltkrieg, der vor 60 Jahren zu Ende ging, als auch an seine Opfer bestimmte in dieser Woche viele Medienberichte und Reportagen. Russland und die GUS-Staaten gedachten des Großen Vaterländischen Kriegs -- Sie haben die Parade auf dem Roten Platz in TV-Ausschnitten eventuell verfolgt. Sowohl Russen als auch Deutsche werden dabei auch der nördlichsten Metropole Russlands gedacht haben: St. Petersburg, dem ehemaligen Leningrad. Während der Blockade von September 1941 bis Januar 1944 haben dort viele Menschen unermesslich gelitten; war vielen das Überleben nicht möglich. Anlass für das St. Petersburger Brotmuseum, zum 60jährigen Besinnen die Sonderausstellung «Brot der Blockadezeit» zu zeigen. Das Museum wurde 1988 gegründet und 1993 zum Staatlichen Museum Russlands erklärt. Es zeigt mit über 14.000 Exponaten, wie das Brot seit Jahrtausende Symbol der engen Verbindung des Menschen zur Natur ist und wie sich die Methoden seiner Herstellung vervollkommnet haben. Weltweit soll es nur 13 Brotmuseen geben. Die aktuelle Ausstellung verdeutlicht auf beeindruckende Weise die Qualen der Zivilbevölkerung während der Blockade. Sie zeigt unter anderem ein Kriegsbrot in der Größe von 125 Gramm -- eine Tagesration -- das von einem «Blockadebäcker» nach der Befreiung zur Anschauung noch einmal gebacken wurde.
Info [50 KB]: http://www.webbaecker.de/r_buchsurftipps/0505SPBROTMUSEUM.PDF

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16. Gärgutträger: ab in die Wäsche
Mannheim. (12.05. / bgn) Schimmelpilzsporen können allergische Reaktionen hervorrufen und sind häufig Mitverursacher von obstruktiven Atemwegserkrankungen. Potenzielle Brutstätten für Schimmelpilzsporen in der Backstube sind Gärgut-Träger. Es gibt einfache und wirkungsvolle Maßnahmen, die verhindern, dass Gärgut-Träger zum Gesundheits- und Hygieneproblem werden.
Info: http://www.bgn.de/webcom/show_article.php?wc_c=446&wc_id=589

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17. «Scholar»: Suchmaschine (nicht nur) für Wissenschaftler
Mountain View / CA. (07.05. / eb) Der Internet-Dienstleister Google hat unter dem Namen «Google Scholar (Beta)» eine neue, auf die Bedürfnisse von Akademikern zugeschnittene Suchmaschine entwickelt. Die Suchergebnisse sollen sich auf den Bereich der wissenschaftlichen Literatur beschränken. Neben Diplom- und Doktorarbeiten, Büchern und anderen akademischen Abhandlungen soll Google Scholar künftig ebenso die Möglichkeit bieten, in Verzeichnissen von Bibliotheken zu recherchieren. Das Angebot ist derzeit nur englischsprachig, die Suchergebnisse aber schon ganz ordentlich (versuchen Sie es mal mit «bakery»).
Info: http://scholar.google.com


REZEPTE + VERFAHREN

18. Goldengelber Morgen: Sesambrötchen mit Curryrührei
Bonn. (13.05. / gmf) Morgens am Frühstückstisch braucht der Körper neue Energie, damit der Mensch die Anstrengungen des Tages gut bewältigen kann. Die Batterien müssen aufgeladen werden, denn auch während der Ruhezeit in der Nacht hat der Körper Energien verbraucht -- die Stoffwechselfunktionen laufen schließlich im Schlaf weiter. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht spielt das Frühstück daher eine wichtige Rolle. Abwechslung ist willkommen und wer könnte nicht besser dafür sorgen als die Spezialisten für Bäckersnacks? Die Bonner GMF Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung hat neue Ideen zusammengestellt, denen wir die Idee vom «Sesambrötchen mit Curryrührei» entnommen haben.
Info [59 KB]: http://www.webbaecker.de/r_rezepte2005/0505SESAMMORGEN.PDF