DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 17. KALENDERWOCHE 2005:


BRANCHE:
01. Brötchenforum 2005: große Resonanz auf wichtige Themen
02. Tim's: Backen nach Erfolgsrezept
03. «MIWE condo 33+»: Das Interesse ist groß
04. Berlin: Preise «total versemmelt»
05. Prof. Gramss: lehrt «Betriebsführung und Organisation»

TERMINE:
06. DLG: Qualitätswettbewerb für Convenience-Produkte

UNTERNEHMENSFÜHRUNG:
07. Kabinett: beschließt Entlastung von Statistikpflichten
08. ElSter: vorerst gestoppt
09. Studie: KMU setzen intensiv aufs Internet
10. Umfrage: Unternehmer und Manager setzen auf Heimat

TRENDS + KONZEPTE:
11. LeTob: steigert Umsatz kräftig durch Expansion
12. Auf der Kippe: Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel
13. Ernährungsindustrie: Positive Entwicklung in 2004
14. IW: Aus- und Weiterbildung gehen zunehmend Hand in Hand

PERSONALIEN:
15. Vertriebsinnendienst mit neuer Leiterin

BUCH- / SURFTIPPS:
16. BGN: Asthma-Forschung für den Betriebsalltag
17. Polen: Nahrungsmittelindustrie investiert ungebrochen

REZEPTE + VERFAHREN:
18. Weinheimer Zwirbelbrot


BRANCHE


01. Brötchenforum 2005: große Resonanz auf wichtige Themen
Isernhagen. (29.04. / eb) Sensorische Stärken schärfen, über Kundenwünsche reflektieren, mögliche Zukunftsaussichten betrachten und den fachlichen Austausch pflegen -- das IsernHäger Brötchenforum 2005 bot viele interessante Kontakte und wichtige Anregungen für die insgesamt 60 Teilnehmer. Hingucker während der Veranstaltung war sicherlich auch der «Baky» von WP-L in Aktion. Für die Seminarteilnehmer eine willkommene Gelegenheit, sich den SB-Backautomaten näher anzusehen und Vorteile erläutern zu lassen, die der unter industriellen Prämissen entwickelte Automat auch handwerklich orientierten Fachgeschäften bringen kann. Insgesamt ein gelungenes Forum, das die Teilnehmer von Beginn an aktiv mit einbezog. Erkenntnistiefe ging vor Informationsdichte. Beste Voraussetzungen, um den Austausch untereinander zu fördern und gute Ideen zu entwickeln -- Anstöße gab es viele. Lesen Sie «Brötchen vom Bäcker -- Wie lange noch?» (vier Seiten, acht Abbildungen, zwei Tabellen) unter
Info [282 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2005/0405BROETCHENFORUM.PDF

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02. Tim's: Backen nach Erfolgsrezept
Berlin. (29.04. / eb) Der Kanadier Tim Coughlin (47) hat es dank der Rezepte seiner Mutter weit gebracht: Der einstige Hobbybäcker aus Ontario ist heute ein gestandener Geschäftsmann mit 60 Angestellten; Herr über ein kleines kulinarisches Imperium mitten in Berlin. Der Unternehmer betreibt ein Restaurant am Schöneberger Winterfeldtplatz («Tim's Canadian Deli»), ein Café in Adlershof und eines an der Humboldt-Universität. Mit den Leckereien aus seiner Bäckerei in Weißensee beliefert er inzwischen rund 100 Kunden: vom KaDeWe über Butter Lindner bis hin zu etlichen Szene-Cafés. Kürzlich flatterte sogar eine Anfrage aus Österreich auf seinen Schreibtisch. «Die wollen unsere Backwaren palettenweise», erzählt der jugendlich wirkende Unternehmer in seinem Büro und klingt dabei, als ob er es selbst noch immer nicht ganz glauben kann, wie gut sein Geschäft läuft. «Backen nach Erfolgsrezept» lautet die Überschrift der kleinen Reportage aus dem Berliner «Tagesspiegel», nachzulesen unter
Info [72 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2005/0405TAGESSPIEGEL.PDF

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03. «MIWE condo 33+»: Das Interesse ist groß
Arnstein. (29.04. / mi) «MIWE condo 33+» heißt die Geburtstagsaktion, mit der die Spezialisten für Backofenbau einerseits auf den großen Erfolg der Backkammer aufmerksam machen. Andererseits ist damit ein hochwertiges Angebot verbunden, mit dem sich MIWE für die vielen treuen condo-Nutzer bedanken will. «Bislang ist die Aktion auf große Resonanz gestoßen», sagt Unternehmenssprecherin Charlotte Steinheuer: «Das Interesse der Fachleute ist groß, weil sie wissen, dass der condo ein qualitativ hochwertiges Produkt und deshalb ihr Nutzen als Anwender aus dieser Aktion sehr groß ist». Seit 33 Jahren ist der MIWE condo am Markt und nach wie vor sehr gefragt bei Bäckern, Konditoren, Patissiers, Köchen und Gastronomen. Grund genug, den Erfolg zu feiern und die Profis im Rahmen der Geburtstagsaktion «MIWE condo 33+» daran teilhaben zu lassen. Bis zum 30. September 2005 gilt daher folgendes Angebot: «Mehr steuern. Und trotzdem sparen». Der Vorteil für condo-Nutzer: Sie zahlen für die Backkammer nur den Basispreis mit Analogsteuerung, bekommen gratis aber die Festprogrammsteuerung MIWE FP dazu, also größere Sicherheit und zusätzlichen Komfort.
Info: http://www.miwe.com/ger/pdf/condo_d.pdf

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04. Berlin: Preise «total versemmelt»
Berlin. (26.04. / eb) Der Vormarsch der Billigschrippe ist nicht aufzuhalten und das von Meisterhand gebackene Gegenstück könnte bald der Vergangenheit angehören, berichtet die «TAZ». Das Verzeichnis selbstständiger Bäcker der Handwerkskammer Berlin (HWK) belege damit einen Rückgang um mehr als ein Drittel in nur sechs Jahren. Die HWK und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks gehen davon aus, dass der Boom von Billigbäckern in der Hauptstadt an diesem -- im bundesweiten Vergleich überproportionalen Rückgang -- schuld ist. Während Hans-Joachim Blauert, Landesinnungsmeister von Berlin-Brandenburg, laut TAZ-Angaben (ausgerechnet) nach dem Staat ruft, der kleinen und mittelständischen Backbetrieben unter die Arme greifen soll, stellt sich bei Premium- und Bio-Bäckereien die Situation ganz anders dar: «Ein gutes Biobrot herzustellen ist ein langer Arbeitsprozess, der bis zu 20 Stunden dauern kann», sagt Nikolaus Fink von der UFA-Bäckerei. Seine Kunden wollten keine Massenware. «Sie wollen die Nähe zum Produzenten und Qualität, die bis zum Bauern reicht. Auch Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein Kriterium», sagt Fink. Die Erfüllung dieser Ansprüche sei Kunden mehr wert als ein paar gesparte Cents. (A.d.R.: Auch Bäcker Wiedemann aus Berlin-Marienfelde belegt eindrucksvoll, dass man selbst unter schwierigen Bedingungen nicht unbedingt nach dem Staat rufen muss. Kreatives Unternehmertum mit höchsten Qualitätsansprüchen tut's auch.)
Info: http://www.taz.de/pt/2005/04/25/a0244.nf/textdruck
Das dazugehörende TAZ-Interview «Qualitätsunterschiede gibt es kaum» mit Elmar Kulke, Experte für Konsumverhalten, gibt es unter
Info: http://www.taz.de/pt/2005/04/25/a0241.nf/textdruck

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05. Prof. Gramss: lehrt «Betriebsführung und Organisation»
Bamberg / Weihenstephan. (25.04. / rg) Dr. Rupert Gramss (43), gelernter Diplom- Kaufmann und Bäcker, folgt dem Ruf des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst an die FH Weihenstephan -- als Professor für das Lehrgebiet «Betriebsführung und Organisation». Prof. Gramss setzt sich im neuen und in Deutschland einzigartigen Studienkonzept «Ernährung und Versorgungsmanagement» für eine stärkere Integration betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge mit den traditionellen Themen wie Ernährung, Gesundheit, Technologie und Qualitätsmanagement ein. Das Fachgebiet nimmt diese Aufgabenstellungen auf mit dem Ziel, Diplom-Ingenieur/innen für Ernährung und Versorgungsmanagement auszubilden. In Handwerks- und Industriebetrieben sind Fachleute mit anwendungsbezogenen Kenntnissen der Nahrungsmittelbranche stark gefragt. Gramss selbst kann sich mit dem Lehrstuhl einen Lebenstraum erfüllen: Die Kombination von Unternehmertum und wissenschaftlicher Lehre. Er steht für eine engere Verzahnung zwischen reiner Wissensvermittlung und dem praktischen Lernen an konkreten unternehmerischen Aufgaben.
PresseInfo [60 KB]: http://www.webbaecker.de/r_branche/2005/0405GRAMSS.PDF
Campus Freising-Weihenstephan: http://www.weihenstephan.de


TERMINE


06. DLG: Qualitätswettbewerb für Convenience-Produkte
Frankfurt / Main. (27.04. / dlg) Schnelle Gerichte aus der Tiefkühltruhe oder dem Kühlregal stehen bei deutschen Verbrauchern ebenso hoch im Kurs wie conveniente Trockenprodukte oder Nasskonserven. Das belegen die von Marktforschern publizierten zweistelligen Wachstumsraten. Convenience-Food ist in Europa auch Motor für die zunehmenden Produkt-Innovationen, die gemäß der Mintel Group von 2002 bis 2004 einen Zuwachs von rund 26 Prozent verzeichnen konnten. Diese Trends spiegeln sich beim internationalen Qualitätswettbewerb für Convenience-Food wider, den das Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) einmal jährlich durchführt. Er gilt als wichtiger Indikator für das Qualitätsniveau der gesamten Convenience-Branche. Anmeldungen zu diesem international führenden Qualitätswettbewerb sind bis zum 04. Juli möglich. Getestet werden unter anderem Komplettmenüs, Komponenten oder Snacks auf Basis von Fleisch-, Fisch-, Kartoffel-, Obst und Gemüseprodukten sowie Teig- oder Kombinationsbackwaren.
Info: DLG, Bianca Schneider, 60489 Frankfurt; Telefon 069/24788-360 oder -355, E-Mail: convenience@dlg-frankfurt.de -- weitere Details siehe auch http://www.dlg.org/de/ernaehrungswirtschaft/convenience.html


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


07. Kabinett: beschließt Entlastung von Statistikpflichten
Berlin. (28.04. / bmwa) Das Bundeskabinett hat Eckpunkte zur Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) von Statistikpflichten beschlossen. Damit sollen vor allem Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes von statistischen Erhebungen entlastet werden, aber auch die Berichtspflichten in der Statistik des Güterkraftverkehrs, der Umweltstatistik oder der Beherbergungsstatistik verringert werden. Außerdem sollen die Voraussetzungen für die Verwendung von Verwaltungsdaten in der Statistik verbessert werden, damit in Zukunft weitere Berichtspflichten der KMU überflüssig werden. Daneben soll das Projekt «eSTATISTIK.core» beschleunigt umgesetzt werden, um die Belastung der Unternehmen durch statistische Erhebungen auf ein Minimum zu verringern. Aufgrund der föderalen Struktur der amtlichen Statistik in Deutschland können diese Maßnahmen nur einvernehmlich mit den Ländern beschlossen werden. Auf der Grundlage der Vereinbarungen des «Jobgipfels» sollen in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Wirtschaftsministerien der Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen konsensfähige Maßnahmen vorbereitet werden.

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08. ElSter: vorerst gestoppt
Düsseldorf. (26.04. / eb) Das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen hat die Pflicht zur elektronischen Abgabe der Steuervor- und -anmeldungen ausgesetzt und damit den von den Unternehmen heftig kritisierten gravierenden, unter Umständen sogar Existenz gefährdenden Sicherheitsmängeln Rechnung getragen. Das Finanzministerium NRW stellt sich damit in seinem Erlass vom 06. April (S 90061 - 65 - V1) gegen das Bundesministerium, das ab 2005 in strenger Gesetzesauslegung die elektronische Abgabe verbindlich verlangt. Die Referatsleiter Abgabenordnung der obersten Finanzbehörden der Länder sind mehrheitlich zu der Auffassung gekommen, dass nach § 150 Abs. 1 AO auch Papieranmeldungen weiterhin rechtsgültige Anmeldungen sind, die keine Sanktionen zur Folge haben dürfen. Damit ist klar: Sie können Umsatzsteuervoranmeldungen und Lohnsteueranmeldungen künftig auch wieder in Papierform abgeben. Mit anderen Worten: Sie sollten sich gegenüber Ihrem Finanzamt auch dann auf den Erlass des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalen berufen, wenn Ihr Unternehmen in einem anderen Bundesland sitzt. Es ist wohl mehr als nur wahrscheinlich, dass sich auch die übrigen Länderfinanzministerien nicht weigern können, sich der nordrhein-westfälischen Rechtsauffassung anzuschließen.

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09. Studie: KMU setzen intensiv aufs Internet
Berlin. (23.04 / bmwa) Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) spielen elektronische Informationsangebote eine immer größere Rolle. Besonders Websites mit Informationen sowie Anfragen per E-Mail, aber auch elektronische Infodienste werden immer wichtiger, wie die Erhebung «Elektronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk» des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) ergab. Rund zwei Drittel der Befragten stufen demnach Info-Webseiten und E-Mail-Anfragen als wichtig bis sehr wichtig ein. Nur jeder Zehnte schätzt solche Angebote als überhaupt nicht wichtig ein. An der Untersuchung haben mehr als 2.600 KMU teilgenommen. Grundsätzlich erwarten die Unternehmen für die nächsten Jahre einen deutlichen Anstieg der Internet-Aktivitäten. Die deutlichsten Zuwächse werden für Mobile Business und Online-Kundenservice prognostiziert. Mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen sehen die Netz- und Informationssicherheit als sehr wichtig an. Bei Informationsmaterialien aus dem Internet interessieren sich die meisten Firmen für Fachartikel. Diese werden von 58,6 Prozent der Befragten als sehr wichtig bis wichtig eingeschätzt. Praxisbeispiele, Kosten-Nutzen-Rechnungen sowie Checklisten und Leitfäden werden ebenfalls jeweils von mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Die Studie «Elektronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk» gibt es zum Herunterladen unter
Info: http://www.ecc-handel.de/downloads/files/
Allgemeines/Zusammenfassung_NEG-Erhebung.pdf


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10. Umfrage: Unternehmer und Manager setzen auf Heimat
Allensbach. (23.04. / eb) Deutschlands Unternehmer und Manager haben sich bei einer Umfrage nicht als die vaterlandslosen Gesellen erwiesen, als die sie in der politischen Debatte immer öfter hingestellt werden. Das Institut für Demoskopie Allensbach fand heraus, dass das Führungspersonal in Wirtschaft, Politik und Verwaltung ein hohes Maß an patriotischer Gesinnung an den Tag legt. So brauchen nach Ansicht von 79 Prozent der Befragten weltweit agierende Unternehmen eine nationale Heimat -- also einen Standort, mit dem sie sich besonders identifizieren, heißt es im «Capital-Elite-Panels», für das die Demoskopen ihre Umfrage durchgeführt hatten. Mehr als die Hälfte der Top-Manager (54 Prozent) hält es demnach für gerechtfertigt, von deutschen Unternehmen angesichts der Globalisierung die soziale Verantwortung einzufordern, so viele Arbeitsplätze wie möglich in Deutschland zu erhalten. Zugleich beklagen die Top-Entscheider die neue Macht der Finanzmärkte über die Wirtschaft. Rund 80 Prozent der Befragten sehen die Strategie vieler Großunternehmen heute mehr von kurzfristigen Rendite-Erwartungen geprägt als vom langfristigen unternehmerischen Denken.


TRENDS + KONZEPTE

11. LeTob: steigert Umsatz kräftig durch Expansion
Frechen. (29.04. / lt) Die Lekkerland-Tobaccoland GmbH + Co. KG (L-T) konnte ihren Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2004 durch die Anteilsübernahme der Lekkerland Europa Holding deutlich um 49,2 Prozent auf 8.351 Millionen Euro steigern. «Lekkerland ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte, die wir in 2004 fortgeschrieben haben. Mit Übernahme der Lekkerland Europa Holding haben wir die Voraussetzungen für eine effiziente europäische Marktbearbeitung geschaffen», sagt Christian Berner, Chief Executive Officer Lekkerland, anlässlich der Vorlage der Bilanz 2004.
Info [100 KB]: http://www.webbaecker.de/r_t_konzepte/2005/0405LETOB.PDF

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12. Auf der Kippe: Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel
Bonn. (28.04. / aid) Gesundheitswerbung hat auf ungesunden Lebensmitteln nichts zu suchen, lautet die Auffassung der EU-Kommission. Diese Position fand Eingang in Artikel 4 der geplanten europäischen «Verordnung für gesundheits- und nährwertbezogene Angaben», der so genannten Health-Claim-Verordnung. Doch die Frage «Was ist ein ungesundes Lebensmittel?» erhitzt seit Jahren die Gemüter. Die europäische Verbraucherorganisation BEUC kann sich vorstellen, die Grenze für ungesunde Lebensmittel schon bei einem Zuckergehalt von zehn Prozent oder einem Fettgehalt von 20 Prozent zu ziehen. Sowohl Colagetränke als auch Orangensaft würden damit zu ungesunden Lebensmitteln. Vertreter der Lebensmittelindustrie werden nicht müde zu betonen, dass es grundsätzlich keine ungesunden Lebensmittel gibt. Allein die Zusammensetzung der Ernährung sei gesund oder ungesund. Nun ist die Diskussion erst einmal vom Tisch. Wider Erwarten hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments in seiner jüngsten Sitzung den umstrittenen Artikel 4 gestrichen. Nur Gesundheitsaussagen, die sich an Kinder richten, wollen die Parlamentarier verbieten. In diesem Punkt gehen sie weiter als der ursprüngliche Verordnungsentwurf. Statt eines aufwändigen Zulassungsverfahrens für Health Claims schlug der Umweltausschuss ein Anmeldeverfahren vor. Die nächste und längst nicht letzte Hürde soll die Health Claims-Verordnung Ende Mai nehmen, bei der ersten Lesung im Parlament. Fachleute vertreten die Auffassung, dass es bereits ausreichend gesetzliche Grundlagen gibt, um die Konsumenten vor Irreführung zu schützen. Allerdings sehen sie -- einerseits -- einen großen Aufklärungs- und Informationsbedarf (A.d.R.: Andererseits zeigt die Realität, dass das seit Jahren vorhandene und munter ausgebaute Informationsangebot oft gar nicht wahrgenommen wird).

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13. Ernährungsindustrie: Positive Entwicklung in 2004
Bonn. (27.04. / bve) In 2004 erreichte die deutsche Ernährungsindustrie einen Gesamtumsatz von rund 130 Milliarden Euro -- mit einer Umsatzsteigerung von nominal 1,8 Prozent im Vergleich zu 2003. Im Inland wurde ein Umsatz von 102,5 Milliarden Euro erzielt. Der deutsche Lebensmittelmarkt ist nach wie vor geprägt von der Konzentration im Handel und durch Zuwächse bei den Discountern. Angesichts der schwachen Binnenkonjunktur fiel das Wachstum auf dem Inlandsmarkt mit plus einem Prozent bescheiden aus. Große Bedeutung hat daher die Ausrichtung auf ausländische Märkte. In 2004 wurden 21,3 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt. Damit blieb der Export weithin Wachstumsmotor der Branche, auch wenn der Wachstumszuwachs 2004 mit plus 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2003: plus 6,7 Prozent) geringer ausfiel. Ohne Zweifel wirkten sich im Jahresverlauf die Schwächung des US Dollars und die Preisanstiege auf vielen Rohstoffmärkten dämpfend auf die Ausfuhrentwicklung aus. Anmerkungen zum traditionellen EU-Markt, zur EU-Osterweiterung, Kaufkraft der Verbraucher in den neuen EU-Mitgliedsländern sowie 13 Grafiken zum Thema «Die deutsche Ernährungsindustrie im Überblick 2004» gibt es unter
Info: http://www.bve-online.de/aktuell/texte/220405/statistik.html

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14. IW: Aus- und Weiterbildung gehen zunehmend Hand in Hand
Köln. (27.04. / iw) Die duale Berufsausbildung geht inzwischen in vielen Bereichen weit über die Mindestanforderungen der Ausbildungsordnungen hinaus. Mehr als 70.000 Lehrlinge lassen sich in den Unternehmen selbst, an Berufsschulen, Kammern, Akademien oder privaten Bildungseinrichtungen zusätzliche Qualifikationen vermitteln, wobei anfallende Mehrkosten in der Regel von den Ausbildungsbetrieben getragen werden. Allein ein Drittel der Auszubildenden, die die in der Datenbank «AusbildungPlus» verzeichneten ergänzenden Ausbildungsangebote wahrnehmen, erlernt eine Fremdsprache oder absolviert einen Auslandsaufenthalt. Jeder fünfte Azubi eignet sich zusätzlich kaufmännisches oder betriebswirtschaftliches Know-how an. Zwar ändert sich das Angebot an Zusatzqualifikationen laufend, vier Trends dürften allerdings langfristig gelten. 
Erstens sind Abitur und Fachhochschulreife bei den Nachwuchskräften gefragt. Ein Drittel aller Hochschulzugangsberechtigungen wird mittlerweile während der Berufsausbildung erworben -- die meisten davon allerdings in vollzeitschulischen Bildungsgängen im Anschluss an eine Lehre und erst zwei Prozent parallel zur dualen Ausbildung.
Zweitens gehen Aus- und Weiterbildung zunehmend Hand in Hand -- derzeit beinhalten 17 Prozent aller Zusatzqualifikationen einen Weiterbildungsabschluss.
Drittens ist eine Internationalisierung unverkennbar -- über 11.000 Azubis werden jährlich in internationalen Austauschprogrammen und Ausbildungsprojekten gefördert.
Viertens gibt es einen Boom bei den dualen Studiengängen. Inzwischen kombinieren über 40.000 Jugendliche Ausbildungspraxis und Studium.
«AusbildungPlus» ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Das Projekt versteht sich als Datenbank und Informationssystem zum Thema «Ausbildungsangebote mit Zusatzqualifikation und duale Studiengänge» im Rahmen der dualen Berufsausbildung.
Info: http://www.ausbildung-plus.de


PERSONALIEN

15. Vertriebsinnendienst mit neuer Leiterin
Affalterbach. (23.04. / wi) Neue Leiterin Vertriebsinnendienst National und International bei der Wiesheu GmbH in Affalterbach ist seit Anfang April Birgit Riehle (33). Sie arbeitete zuvor bei der Blanco GmbH + Co KG als Regional Export Managerin.


BUCH- / SURFTIPPS


16. BGN: Asthma-Forschung für den Betriebsalltag
Mannheim. (28.04. / bgn) Die Forscher der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten haben die Praxis im Blick -- wie zum Beispiel beim BGN-Forschungsprojekt zu den Ursachen und Verläufen von Bäckerasthma. Die Auswirkungen des Projekts haben die BGN selbst beeindruckt: Konkrete Hilfe für an Bäckerasthma erkrankte Bäcker, einfache Maßnahmen für alle Betriebe zur Vermeidung von Bäckerasthma sowie Einsparungen von bisher rund 100 Millionen Euro. Eine Zusammenfassung des BGN-Projektberichts (zwei interessante Seiten) gibt es unter
Info: http://www.bgn.de/sl.php?id=217

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17. Polen: Nahrungsmittelindustrie investiert ungebrochen
Warschau. (25.04. / bfai) Die polnische Nahrungsmittelindustrie investiert seit 2003 fast ununterbrochen in Modernisierungen und in den Kapazitätsausbau. Dies geht aus einer Analyse des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung hervor. Seither sind für diese Zwecke 1,5 Mrd. US-Dollar geflossen. Im Vergleich zum Zeitraum 2000 bis 2002 stiegen die investiven Ausgaben 2003/2004 um 30 Prozent an. Vor allem die florierenden Exporte brachten polnischen Betrieben finanzielle Vorteile.
Info [83 KB]: http://www.webbaecker.de/r_buchsurftipps/0405BFAI-POLEN.PDF


REZEPTE + VERFAHREN

18. Weinheimer Zwirbelbrot
Weinheim. (27.04. / bufa) Ausgehend von einer Gesamtmehlmenge von zehn Kilogramm Weizentype 550, ergibt das Rezept rein rechnerisch 17,77 Kilo -- 20 Teiglinge von je 888 Gramm. Die Langzeitführung des Teigs -- zwölf bis 18 Stunden bei plus 5° Celsius und noch einmal sechs Stunden bei Raumtemperatur -- verspricht ein wohlschmeckendes helles Weizenbrot von besonderem Aroma. Seine Charakteristik erhält das «Weinheimer Zwirbelbrot» jedoch durch seine gedrehte Form und die kräftige, goldbraune Kruste. Die Bundesfachschule empfiehlt die sommerliche Brotspezialität für Grillfeste oder bei Brot- und Salatbuffets. Als Bereicherung des häuslichen Brotkorbs bietet es sich «pur» oder mit Butter, einem kräftigen Käse und einem Glas frischen Rosé als kleine Mahlzeit für viele Gelegenheiten an. Eine bebilderte Anleitung zeigt wichtige Produktionsschritte.
Rezept [275 KB]:
http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Weinheimer_Zwirbelbrot_R_2005_04.pdf
Produktinfo [75 KB]:
http://www.bufa-weinheim.de/downloads/Weinheimer_Zwirbelbrot_PI_2005_04.pdf