DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 11. KALENDERWOCHE 2004:


BRANCHE:
01. «DailyFood-Business 2005»: für branchenübergreifenden Austausch
02. Müller-Brot: Eile mit Weile
03. Ankerbrot: 2002 mit fast 40 Millionen Euro Verlust
04. BVB/BMI: Backmittler sichern GVO-kennzeichnungsfreie Rohstoffe
05. FAQ: «Neue Kennzeichnungsvorschriften bei der Grünen Gentechnik»
06. Kamps AG: Kräftige Entschuldung und deutlicher Verlustabbau

TERMINE:
07. VDB Nord: «Kneten -- eine Schlüsseltechnologie»

THEMA DER WOCHE: Internorga 2004 -- Nachlese
08. «Erstaunlich: Führungskräfte kommen her und bleiben sechs Tage»

ALLGEMEINES:
09. I.H.M.: Messeergebnis bestätigt Konjunkturaufhellung

PERSONALIEN:
10. In Anerkennung kreativer Ideen ...
11. Dieter Ries nun Pensionär

BUCH- / SURFTIPPS:
12. KfW: Internetportale für spezielle Produkte
13. Jetzt bewerben: «Ausbildungs-Ass» für Firmenchefs

REZEPT DER WOCHE:
14. Müsli Stangen für Leckermäuler


BRANCHE


01. «DailyFood-Business 2005»: für branchenübergreifenden Austausch
Hannover. (12.03. / dm / eb) «Was ist mit der Nordback?» Zugegeben, da war der WebBäcker kürzlich noch auf dem Stand von 2002, als die Messe Düsseldorf rund 8.000 Fachbesucher vermeldete, Produkte und Dienstleistungen von 224 Ausstellern auf etwa 8.600 Netto-Quadratmetern. Das war es dann auch schon, was vom Zusammenlegungs-Resultat der «alten» Bäkofa und «alten» hannoverschen Nordback zu hören war. Irgendwie schien sie in der Versenkung verschwunden und so recht wollte niemand darum trauern. Warum und wieso ersparen wir uns an dieser Stelle zu erklären -- Sie kennen die Litanei. Wie auch immer: Die Branche ist ordentlich in Bewegung, was sich neuerdings nicht nur am deutlichen Rückgang der Betriebszahlen festmachen lässt oder an Fusionen im Fachgroßhandel und in der Zulieferindustrie. «In Bewegung» heißt auch, sich Gedanken über die Zukunft zu machen, Veränderungen am Markt und im Konsumentenverhalten zur Kenntnis zu nehmen und Marktplätze zu schaffen, die das Zeug haben, Backbetriebe auf deren Weg in die Zukunft nachhaltig zu unterstützen. Diese «Bewegung» zeigt sich nun im ganzheitlichen Konzept der Fachmesse «DailyFood-Business», die vom 17. bis 19. April 2005 erstmals einen branchenübergreifenden Austausch und damit eine zeitgemäße Orientierung bieten soll. Veranstalter ist die Deutsche Messe AG mit Sitz in Hannover; ideeller Träger ist die Bäko-Gruppe Nord, Duisburg / Rellingen. Neben Nordrhein-Westfalen soll der Veranstaltungsort Essen die Bereiche Nord- und Westdeutschland sowie die Beneluxstaaten erschließen. Mehr zum branchenübergreifenden Austausch, seinen Rahmenbedingungen und dem «Mehrwert-Konzept»(85 KB, zwei Seiten) gibt es unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/0304dailyfood.PDF

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02. Müller-Brot: Eile mit Weile
Neufahrn. (10.03. / eb) Es habe nie Gespräche mit der Düsseldorfer Kamps AG gegeben und gebe derzeit auch keine, zitierte der WebBäcker Ende Februar noch die Gesellschafterfamilie Müller im Streit um die Besitzverhältnisse mit Müller-Brot-Konzernchef Klaus Ostendorf (wir berichteten analog zur eskalierenden Situation). Im Rahmen der strategischen Ausrichtung von Müller-Brot habe es selbstverständlich Kontakte zwischen der Familie Müller und der Kamps AG gegeben, sagt hingegen Müller-Anwalt Arne Heller der Münchner «Abendzeitung» mit der Einschränkung, dass es sich dabei nicht um direkte Gespräche gehandelt habe. Konzernchef Klaus Ostendorf wirft den Müllers vor, sie wollten ein ihm vertraglich zugesichertes Aktienpaket an die Kamps AG verkaufen. Ostendorf stützt seine Vermutung auf die Kopie einer «von Kamps-Vorstand Matthias Zachert unterschriebenen» Vereinbarung zwischen Müller und Kamps. Zachert dementiert Kontakte nicht, die zwischen Großbäckern normal seien -- betont aber, dass die Kamps AG so lange kein verbindliches Angebot unterbreite, wie Besitzverhältnisse noch der Klärung bedürften. Da in Neufahrn nicht nur die Besitzverhältnisse, sondern ebenso die personelle Besetzung des Aufsichtsrats strittig sind, hantierten sowohl Ostendorf als auch die Familie Müller kürzlich mit Einstweiligen Verfügungen. Das Landgericht München teilt jetzt mit, dass es sich erst am 22. April mit dem Aktionärsstreit befassen will. Müller- Brot- Finanzvorstand Wolfram Olschowy macht dafür organisatorische Gründe verantwortlich. Die Familie Müller hingegen bemüht sich um eine Vorverlegung, da eine Verhandlung Ende April nicht im Sinne eines Eilverfahrens sei.

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03. Ankerbrot: 2002 mit fast 40 Millionen Euro Verlust
Wien. (09.03. / eb) Die Ankerbrot AG, seit 26. Juni 2003 über die Salos Beteiligungsverwaltungs GmbH dem Cloppenburger Manager Klaus Ostendorf gehörend, hat dieser Tage die Verlustbilanz 2002 veröffentlicht. Demnach ging der Umsatz im Berichtsjahr 2002 von 161,3 Millionen Euro auf 102,4 Millionen Euro zurück. Der Verlust im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug minus 41,8 Millionen Euro nach minus 11,8 Millionen Euro im vorangegangenem Jahr, der Jahresfehlbetrag erhöhte sich auf 48,1 Millionen Euro nach 11,9 Millionen Euro. Der ausgewiesene Jahresverlust explodierte auf minus 39,5 Millionen Euro nach 2,4 Millionen Euro im Jahr davor. Die Ergebniszahlen 2002 seien nur bedingt vergleichbar, da der Geschäftsbereich des Filialbetriebs mit Stichtag 30. Dezember 2001 ausgegliedert und in die Backwarenlogistik GmbH umbenannt in «Anker Snack+Coffee» Gastronomiebetriebs GmbH eingebracht wurde, heißt es in den Bilanzerläuterungen. Das Eigenkapital der damals der Neufahrner Müller Brot AG gehörenden Wiener Brotfabrik war im Geschäftsjahr 2002 mit 32,3 Millionen Euro negativ, so dass eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes vorlag. Der Ausgleich wurde am 30. Juni 2003 eröffnet, da Eigentümer und Banken nicht mehr bereit waren weiter zu finanzieren. Die Verbindlichkeiten beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 59,3 Millionen Euro, davon entfielen auf Banken 33,4 Millionen Euro, auf Lieferungen und Leistungen 6,3 Millionen Euro, auf verbundene Unternehmen 4,6 Millionen Euro, auf Darlehen stiller Gesellschafter 9,5 Millionen Euro und auf sonstige Verbindlichkeiten 5,6 Millionen Euro.

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04. BVB/BMI: Backmittler sichern GVO-kennzeichnungsfreie Rohstoffe
Bonn. (08.03. / bmi) Der Verband der Backmittel- und Backgrundstoffhersteller (BVB) und das BMI Backmittelinstitut (beide Bonn/Wien) erläuterten und diskutierten dieser Tage die neuen EU-Gentechnik-Kennzeichnungs-Verordnungen Nr. 1829/2003 und Nr. 1830/2003, die ab Mitte April 2004 in Kraft treten. «Die Mitglieder unseres Verbands unternehmen alle Anstrengungen, um den Bäckern kennzeichnungsfreie Rohstoffe liefern zu können», sagte Bernd Dieckmann, stellvertretender Vorsitzender des Backmittelverbands. Mit großem Aufwand betreiben die Backmittel- und Backgrundstoffhersteller Sicherungsmaßnahmen, um eine Kennzeichnungspflicht des Bäckers zu verhindern, ergänzte Prof. Dr. Bärbel Kniel, Vorsitzende des Backmittelinstituts. Anhand von Fallbeispielen erläuterten die Spezialisten mögliche Auswirkungen der beiden Verordnungen auf die Lebensmittelhersteller, die in großem Umfang personelle und sachliche Ressourcen der gesamten Lebensmittelwirtschaft binden. «Es gibt noch einige Auslegungsfragen zu den beiden Verordnungen, die noch mit dem Bundesverbraucherschutzministerium und der EU-Kommission diskutiert werden müssen. Solange es hier keine Klärung gibt, wird von einer liberalen Auslegung der Verordnung ausgegangen», erläuterte RA Amin Werner, Geschäftsführer des Backmittelverbands. Udo Berg, Vorsitzender des Expertenkreises des Backmittelverbands, verwies auf detaillierte Ausführungen zur Anwendbarkeit der beiden Verordnungen, die das Backmittelinstituts in den Ausgaben III/2003 und I/2004 von «bmi-aktuell» veröffentlicht hat und die im Internet zum kostenlosen Download bereitstehen unter
Info: http://www.backmittelinstitut.de und http://www.backmittelinstitut.at

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05. FAQ: «Neue Kennzeichnungsvorschriften bei der Grünen Gentechnik»
Bonn. (08.03. / bmi) «FAQ» ist das Internet-Nutzern geläufige Kürzel für «Frequently Asked Questions» -- häufig gestellte Fragen, für die in der Regel ein Antwort-System eingerichtet wird, in dem Nutzer immer mal wieder nachschlagen können. BVB und BMI haben analog zum bekannten System Fragen und Antworten zu den neuen Kennzeichnungsvorschriften bei der Grünen Gentechnik zusammengestellt. Mit der einen und der anderen «Spitze» aus Backmittlersicht versehen, stehen leicht verständliche BVB/BMI-Antworten zu folgenden Fragen zur Verfügung:
• Wann treten die neuen EU-Kennzeichnungsregelungen in Kraft?
• Welche Rohstoffe sind von den neuen Kennzeichnungsregelungen erfasst?
• Warum sind Nicht-Zutaten gemäß der Etikettierungsrichtlinie von der Deklarationspflicht ausgenommen worden?
• Werden ab Mitte April 2004 mit der Gentechnik-Kennzeichnung versehene Backmittel- und Backgrundstoffe erhältlich sein?
• Was unternehmen die Backmittel- und Backgrundstoffhersteller, um eine Kennzeichnungspflicht des backenden Gewerbes zu vermeiden?
• Wie wird der Bäcker darüber informiert, ob er kennzeichnungspflichtige Rohstoffe erhält?
• Was verändert sich für die Hersteller von Ökoprodukten?
• Was genau bedeutet aus GVO hergestellt und mit Hilfe von GVO hergestellt?
• Kann diese Unterscheidung auch ein Nichtchemiker treffen?
• Unter welchen Voraussetzungen darf nach deutschem Recht eine ohne Gentechnik-Kennzeichnung bei Lebensmitteln erfolgen?
• Müssen gesonderte Rückverfolgbarkeitssysteme aufgebaut werden?
• Wo kann man sich über die aktuelle Rechtslage informieren?
• Ist hinsichtlich der umfangreichen Maßnahmen der Zulieferindustrie zur Vermeidung der Kennzeichnung mit Preissteigerungen bei den Rohstoffen zu rechnen?
• Sind Sie mit den neuen Kennzeichnungsregelungen zufrieden?
• Wie könnte eine Gentechnik-Kennzeichnung besser rechtlich umgesetzt werden?
• Wieso fordert die Lebensmittelwirtschaft nicht eine vereinfachte Gentechnik-Kennzeichnung?
• Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass sich die Politik nicht mit dem Thema beschäftigt?
Autoren sind Bernd Dieckmann (Stellvertretender Vorsitzender des BVB), Prof. Dr. Bärbel Kniel (Vorsitzende des BMI), Udo Berg (Vorsitzender des Expertenkreises des BVB) und RA Amin Werner (Geschäftsführer des BVB und des BMI). Die «FAQs für Bäcker» -- drei Seiten, 85 KB -- gibt es unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/0304bvbbmi.PDF

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06. Kamps AG: Kräftige Entschuldung und deutlicher Verlustabbau
Düsseldorf. (06.03. / kag) Die derzeit populäre «Geiz ist geil»-Überzeugung der Bundesbürger macht auch der Düsseldorfer Kamps AG zu schaffen. Sie hat 2003 im übertragenen Sinn kleinere Brötchen backen müssen: Die Preissensibilität der Verbraucher präge das Geschäft. Der Trend gehe weg von handwerklich produzierten Erzeugnissen hin zu abgepackten Backwaren und Discountartikeln, berichtet der Konzern. In Zahlen: Der Umsatz verringerte sich 2003 -- vor allem durch den Verkauf der Beteiligung am französischen Backkonzerns Harrys - um knapp drei Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Erneut schrieb Kamps rote Zahlen. Doch fiel der Jahresfehlbetrag dank eines zügigen Schuldenabbaus, des Wegfalls von Sonderbelastungen und eines straffen Kostenmanagements mit 33,3 Millionen Euro deutlich niedriger aus als in 2002 mit 126,8 Millionen Euro. Dabei sank der Umsatz 2003 in den 1.900 Kamps-Bäckereien um fast sieben Prozent auf 247 Millionen Euro. Gleichzeitig konnten die Großbäckereien des Konzerns, die den Lebensmittelhandel sowohl mit Markenartikeln als auch Eigenmarken beliefern, den Absatz um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigern. Aus dieser Entwicklung will die Kamps AG in den kommenden Jahren mit einem 300 Millionen Euro schweren Transformationsprogramm die Konsequenzen ziehen. Die Revitalisierung der für die Supermarkt-Regale bestimmten Marken «Golden Toast» und «Lieken Urkorn» sei eingeleitet. Gleichzeitig soll die Infrastruktur für die Produktion in den Großbäckereien modernisiert werden, um dem Margendruck durch höhere Produktivität entgegen wirken zu können. Den vollständigen Bericht «Kamps AG: Kräftige Entschuldung und deutlicher Verlustabbau» lesen Sie unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/2004/0304kamps.PDF


TERMINE


07. VDB Nord: «Kneten -- eine Schlüsseltechnologie»
Berlin. (11.03. / lefa) «Kneten -- eine Schlüsseltechnologie», so lautet der Titel des Infotags Backwaren, den die Vereinigung Deutsche Backtechnik im Rahmen ihres 9. VDB-Forums Nord am 04. Juni an der Staatlichen Fachschule für Lebensmitteltechnik zu Berlin veranstaltet. Angaben zum Programm, zu Teilnahmebedingungen, Tagungsgebühren und Ansprechpartnern gibt es übersichtlich sortiert in einem Faltblatt (Format PDF, 170 KB) unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_termine/2004/0304vdbFoNord.PDF


THEMA DER WOCHE: Internorga 2004 -- Nachlese


08. «Erstaunlich: Führungskräfte kommen her und bleiben sechs Tage»
Hamburg. (11.03. / eb) Nach wie vor steckt die Backbranche aus bekannten Gründen in angespannter Situation. Als Trendbarometer und Ideengeber um so wichtiger ist daher die Internorga -- Fachmesse internationalen Rangs für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien. Vom 05. bis 10. März fand die Leitmesse für den Außer-Haus-Verzehr zum 78. Mail in Hamburg statt. Schlagworte wie «Cook + Chill», «Frontcooking» und andere pfiffige Ideen für Wandel und Erneuerung animieren aufgeschlossene Bäcker und Konditoren zum Blick über den Tellerrand -- und damit zum Erschließen auch unkonventioneller Konzepte für die eigene betriebliche Entwicklung. Die Internorga ist für die Branche also nicht zu unterschätzen, auch wenn die «eigentlichen» Bäckerhallen nur die 4 und 5 sind. 

Auch dort konnten Fachbesucher in diesem Jahr eine Aufhellung der Stimmung feststellen. «Es gibt Hinweise darauf, dass die Bereitschaft zur Investition allmählich wieder steigt», war hier und da zu hören -- und zu sehen: Rund fünf Monate nach der iba 2003 in Düsseldorf und gut fünf Wochen vor der Südback 2004 in Stuttgart war das Interesse an Produkten und Dienstleistungen erfreulich, die Resonanz der Fachbesucher gut. Verhaltener Optimismus war zu spüren, verbessertes Investitionsklima ist zu erwarten. Wenn auch nicht Dynamik, so doch wenigstens Bewegung drückten die Änderungen in den Bäckerhallen aus: Die Platznot der Hamburg Messe ließ die Hallenpläne lange Zeit wie festgemauert erscheinen. Ganz anders in diesem Jahr, wo sich doch einiges verändert hatte durch bekannte Insolvenzen, neue Allianzen oder schlichtweg andere Prioritäten.

Allgemein konnte die Hamburg Messe insgesamt 103.000 Fachbesucher (2003: 101.615) aus dem In- und Ausland zählen, die sich über Produkte und Dienstleistungen der rund 850 Aussteller aus 20 Nationen informierten. Die Mehrheit der Aussteller zeigte sich ausgesprochen zufrieden und berichtete von zahlreichen guten Kontakten zu qualifizierten Fachbesuchern. Werner Mager, Vorsitzender des Ausstellerbeirats, will sogar einen Silberstreif am Konjunkturhimmel erblickt haben.

Rose Pauly, Präsidentin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Hamburg) erklärt: «Gemessen am wirtschaftlichen Umfeld kann man mit dem Verlauf der Internorga hoch zufrieden sein. Ich hoffe, dass der Funke des Optimismus, der von Hamburg ausgeht, landesweit überspringt».

Anneliese-Geschäftsführer Thomas Mertes kann den verhaltenen Optimismus nur bestätigen: «Besonders positiv ist, wie mutig und phantasievoll die Bäcker mit der Marktsituation umgehen.» Natürlich sei nicht zu übersehen, dass sich Änderungen in der Branchenstruktur deutlich auf Besucherseite niederschlügen, doch stünden die Zeichen nicht schlecht. Konkret: «Es kamen weniger, dafür sehr interessante Fachbesucher. Kontakte für künftige Projekte sind vielversprechend.»

«Die Kundenfrequenz und das Interesse beurteilen wir durchweg positiv», sagt Regine Begatik, Mitglied der Geschäftsführung bei FRITSCH Bäckereimaschinen. «Gegenüber 2003 registrierten wir eine deutliche Steigerung an Fachbesuchern. Obwohl der Eindruck entstand, dass Investitionen sehr wohl und genau überlegt wurden, konnten wir eine Umbruchstimmung hin zu wieder mehr Investitionsbereitschaft verzeichnen». Einer etwas mageren Besucherfrequenz aus dem Westen habe dieses Jahr ein besonders großer Zuwachs aus dem Osten gegenübergestanden, was von anderen Ausstellern indirekt bestätigt wird. Auffallend für FRITSCH war zudem, dass die Besucher bereits konkrete Vorstellungen hatten, was künftige Investitionen angeht.

«Das Nachmessegeschäft wird entscheidend sein», davon ist auch Christian Wolf von MIWE überzeugt: «Gute Kontakte sind geknüpft, Umsätze getätigt». Doch bei kostspieligen Investitionsgütern sei angesichts der Marktsituation deutlich zu differenzieren. «Der Ladenbereich läuft derzeit besser».

Zufrieden mit der Qualität der Fachbesucher zeigten sich die meisten Aussteller aus den auf der Internorga vertretenen Branchen. Frank Epping, Geschäftsführer und Inhaber von Cup+Cino mit festem Blick auf Kaffeekonzepte: «Die Internorga ist für uns die wichtigste Messe. Nur in Hamburg erreichen wir die europaweiten Schlüsselkontakte. Erstaunlich: Die Führungskräfte kommen her und bleiben sechs Tage. Insgesamt ist die Qualität der Fachbesucher top». «Weniger Fachbesucher, dafür qualitativ hochwertig», so beschreibt auch Dirk Franke, Geschäftsführer der ToolBox Software GmbH, die Kontakte während der Messe.

Lutz Leiskau, Marketingleiter der Bäko-Gruppe Nord, Duisburg/Rellingen: «Wir waren sehr zufrieden. Unser Konzept, eine Vielzahl von Handelsartikeln für Bäcker und Konditoren zu präsentieren, hat sich bewährt. Das Interesse an Investitionen ist spürbar gewachsen».

Einig sind sich Branchenkenner darin, dass heute kaum noch eine Fachmesse Ordermesse ist, lässt man den Fachgroßhandel in der Betrachtung mal außen vor. Die Veranstaltungen dienen der Kontaktaufnahme, Information und natürlich der sinnlichen Erfahrung. Leibhaftig sehen, riechen, anfassen, was im Vorfeld aus der Angebotsfülle für wichtig erachtet herausgefiltert wurde. In diesem Sinn war auch IsernHäger an Ort und Stelle. «Stimmungsaufhellung ja, spontane Investitionsbereitschaft nein», bringt Marco Hallemann von IsernHäger das Fazit auf den Punkt: Das Nachmessegeschäft sei entscheidend. Apropos Marktsituation und damit verbundenen Erwartungen sei natürlich zu differenzieren zwischen Betrieben, die ihre Situation bewusst gestalteten und jenen, die nur wenig über ihre Zukunft nachdächten. «Dabei ist es gerade das Engagement, das sich immer wieder auszahlt», sein nachdrücklicher Appell.

Heinz Hintelmann, Öffentlichkeitsbeauftragter der Bäckerinnung Hamburg: «Das Interesse am Bäckerhandwerk ist ungebrochen. Ein großer Erfolg war unser Lehrlingswettbewerb unter dem Motto «König der Löwen». Unser Nachwuchs hat das schwierige Thema sehr gut umgesetzt.» Dierk Eisenschmidt, Obermeister und Vorsitzender des Landesverbands der Konditoren, Hamburg: «Diese Internorga war besser als die in 2003. Wir hatten mehr Besucher, und ich freue mich, dass sich bei den Kunden ein Trend zur Rückbesinnung auf Qualität abzeichnet. Davon profitiert der Konditor, der frische Ware noch handwerklich herstellt.»

Neue Trends, Ideen und Konzepte bekam die Branche während hochkarätig besetzter Fachforen serviert: dem 23. Internationalen Foodservice-Forum und den 30. Internorga- Fachgesprächen für Gemeinschaftsverpflegung und Catering. Leiterin Gretel Weiß: «In so schwierigen Zeiten ist die Internorga am wertvollsten. Beim Foodservice-Forum gab es mit rund 1.050 Teilnehmern erneut einen Teilnahme- Rekord. Sogar die Chefs von McDonalds und Burger King Deutschland haben sich in Hamburg über Trends informiert. Die Gastronomen scheinen bereit zu sein für Neues. Die Branche braucht faszinierende Produkte, um die Billig-Mentalität zu überwinden». 

Für Bäcker und Konditoren gilt dies ebenso. Wir werden sehen, was sich bis zur 79. Internorga bewegt, die vom 04. bis 09. März 2005 auf dem Hamburger Messegelände stattfindet.


ALLGEMEINES


09. I.H.M.: Messeergebnis bestätigt Konjunkturaufhellung
München. (12.03. / ihm) Rund 220.000 Besucher, davon 67 Prozent Fachbesucher (plus fünf Prozent gegenüber 2003) vermeldet die GHM Gesellschaft für Handwerksmessen anlässlich der Internationalen Handwerksmesse I.H.M. und der parallel verlaufenden Garten München, die vom 04. bis 10. März in München stattfanden. Die Vollständigkeit und Breite des Angebots seien besonders gut angekommen und die I.H.M. habe ihren Ruf als Leitmesse des Handwerks festigen können. Die Besucherzahlen bewiesen zudem eine gestiegene Investitionstätigkeit. Das Messeergebnis bestätige einen verbesserten Konjunkturverlauf im Mittelstand, der sich auch in der Stimmung bei Ausstellern und Besuchern niedergeschlagen habe. Die Handwerksmesse war besonders für die Aussteller ein Erfolg, schreibt die GHM in ihrer Pressemitteilung: 17 Prozent (2003: 15 Prozent) von ihnen bewerteten sie mit «ausgezeichnet» bis «sehr gut», 42 Prozent (2003: 41 Prozent) mit «gut». Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass die Aussteller betonen, die I.H.M. sei hervorragend geeignet, bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen und sich über Neuheiten zu informieren. 49 Prozent (2003: 47 Prozent) gaben an, dass die Erwartungen für ein messebedingtes Folgegeschäft «ausgezeichnet» bis «gut» sind. Der Fachbesucheranteil ist von 62 Prozent auf 67 Prozent gestiegen. Auch dies ist als Beweis zu werten, dass die Informations- und Investitionsbereitschaft im Handwerk wieder zugenommen hat. Insgesamt sei das Stimmungsbarometer gestiegen, hätten die Sonderschauen viel Resonanz erfahren. Den vollständigen Messebericht können Sie abrufen unter
Info: http://www.ihm.de


PERSONALIEN


10. In Anerkennung kreativer Ideen ...
Hamburg. (10.03. / mm) Die Bäckerei Karsten Schmidt aus Preußisch Oldendorf und Bäcker Ralf Dietz aus Buxtehude erhielten während der 78. Internorga in Anerkennung kreativer Rezept- und Marketingideen für die Fertigmischung von MeisterMarken einen «Sommer-Biskiner-des-Jahres-2004»-Preis verliehen.

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11. Dieter Ries nun Pensionär
Affalterbach. (08.03. / wie) Betriebselektriker, Konstrukteur, Einkäufer, Produzent und Verkäufer Dieter Ries, 30 Jahre in Diensten der Wiesheu-Gruppe, ist in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.


BUCH- / SURFTIPPS


12. KfW: Internetportale für spezielle Produkte
Frankfurt / Main. (09.03. / ots) Die KfW Bankengruppe präsentiert ihre neue Markenstruktur nun ganz gezielt im Internet. Alle Einzelmarken sind durch einen eigenen Web-Auftritt übersichtlich dargestellt, Angebote und Hinweise gebündelt präsentiert. Mittelständler, Häuslebauer und andere Interessenten sollen sich so schneller gezielt informieren können. 
Für mittelständische Unternehmer und Existenzgründer gibt es Informationen über die Programme, Antragsformulare und das Beratungsangebot der KfW Mittelstandsbank unter http://www.kfw-mittelstandsbank.de
Zinsgünstige Förderprogramme aus «Bauen, Wohnen, Energie sparen» gibt es unter http://www.kfw-foerderbank.de. Dies ist zugleich auch die richtige Adresse für Schüler, Studierende oder Fachkräfte, die sich für eine Bildungsfinanzierung -- etwa den Bildungskredit oder Meister-Bafög -- interessieren. 
Alle Informationen über die finanzielle Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern bietet die KfW Entwicklungsbank hingegen unter http://www.kfw-entwicklungsbank.de. Zudem können sich Unternehmen dort über die Vergabekriterien bei Projekten der Finanziellen Zusammenarbeit erkundigen. 
Die KfW IPEX-Bank, die zum 01. Januar 2008 als eigenständige Tochter der KfW Bankengruppe ausgegliedert wird, präsentiert sich unter http://www.kfw-ipex-bank.de. Die Site gibt einen Überblick über die Geschäftsfelder und die verschiedenen Finanzierungsprodukte der Export- und Projektfinanzierer. 
Alle Markenportale erreichen Interessenten natürlich auch über die Konzern-Website
Info: http://www.kfw.de

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13. Jetzt bewerben: «Ausbildungs-Ass» für Firmenchefs
Mannheim. (08.03. / inter) Noch bis zum 31. Juli läuft die Anmeldefrist für das «Ausbildungs-Ass» -- vormals «Ausbildungs-Oskar». Zum achten Mal honoriert der Wettbewerb vorbildliche Ausbildungs-Initiativen der Wirtschaft mit insgesamt 15.000 Euro. Die Schirmherrschaft übernimmt wieder Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, Initiativen und Handwerksbetriebe in Deutschland. Mehr Hinweise zum Wettbewerb sowie den Ausschreibungsunterlagen gibt es unter
Info: http://www.inter.de/servlet/...../web.nsf&dt=DSGN_PR&


REZEPT DER WOCHE

14. Müsli Stangen für Leckermäuler
Isernhagen. (10.03. / is) Ausgehend von einer Gesamtgetreidemenge von zehn Kilo, ergibt das IsernHäger Rezept des Monats März 21,9 Kilo Teig. Bei einer Teigeinlage von 600 Gramm genug für 36 «Müsli Stangen». Damit Sie auch späterhin Gelegenheit haben, sich vom vorliegenden Rezept inspirieren zu lassen, liegt es als PDF-Datei (80 KB) bereit unter http://www.webbaecker.de/r_rezepte2004/0304isern_rezept.PDF. Hinweise zu Verkaufsinformationen und Nährwertberechnungen gibt es unter
Info: http://www.vorteig.de/frameset.htm >> Wissen >> Rezepte