DAS WAREN DIE THEMEN IM WEBBÄCKER NEWSLETTER FÜR DIE 04. KALENDERWOCHE 2004:


BRANCHE:
01. Mestemacher: gut aufgestellt angesichts EU-Osterweiterung
02. Bahlsen: 2003 besser als gedacht
03. Aldi Süd (1): Es gibt Neuigkeiten, die sind gar keine ...
04. Aldi Süd (2): Es gibt Neuigkeiten, die sind gar keine ...
05. Trostpflaster + Co.: «Populismus aus der Backstube»?
06. Erfolgsgeschichte: 10 Jahre «Kathi» am neuen Standort
07. «Dat Backhus»: fährt Fiat mit Erdgas
08. Bäcker Ellger: Ihlower Unternehmen steht vor Insolvenz

TERMINE:
09. Bäcker-Kompetenztag 2004: Entdecken Sie Ihre Ressourcen!
10. AGF und BFEL: 13. Getreidenährmittel-Tagung

ALLGEMEINES:
11. Lekkerland-Tobaccoland übernimmt Europa Holding
12. Gentechnik-Debatte: Uneinigkeit über Haftung

PERSONALIEN:
13. VK Mühlen: mit neuem Aufsichtsratsvorsitzenden
14. Fachverbandsgemeinschaft mit neuem Geschäftsführer
15. Sachsen: 24 neue Meister hat das Land
16. Förderpreise verliehen

BUCH- / SURFTIPPS:
17. «Chefinnensache»: Aufräumen mit dem Samariterinnen-Image

REZEPT DER WOCHE:
18. Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art


BRANCHE


01. Mestemacher: gut aufgestellt angesichts EU-Osterweiterung
Gütersloh. (23.01. / eb) Ein Umsatzwachstum von plus 4,2 Prozent hatte sich die Mestemacher-Gruppe vorgenommen. Herausgekommen sind 5,5 Prozent oder besser ein Gesamtumsatz von 63,8 Millionen Euro, den die Gruppe im Geschäftsjahr 2003 vornehmlich mit ihren Vollkornspezialitäten erwirtschaftete. Für 2004 plant sie einen Gesamtumsatz von 66 Millionen Euro. Das teilte Albert Detmers als geschäftsführender Gesellschafter in Gütersloh mit. Nachdem Mestemacher im ersten Quartal 2002 die ins Schlingern geratene Aerzener Brot H. und H. Schweckendiek GmbH übernommen hatte, konnte Detmers nun von einer erfolgreich verlaufenden Sanierung des Tochterunternehmens berichten, die in 2003 erstmals schwarze Zahlen schrieb. Dennoch: Von den rund zwei Millionen Euro, die 2004 für Investitionen bereitgestellt sind, soll ein Großteil nach Aerzen fließen. In 2003 hatte die Gruppe insgesamt 3,25 Millionen Euro sowohl in Ausbau als auch Rationalisierung von Produktionsstätten sowie Beteiligungen investiert. So betragen die Mestemacher-Anteile an der im polnischen Poznan ansässigen Benus SPZO heute 77 Prozent. Für Detmers eine gute Vorbereitung angesichts der EU-Osterweiterung zum 01. April, denn: «Die Beitrittsländer bieten uns mittelfristig ein attraktives Potenzial». Bislang liefern die Gütersloher Großbäcker ihre Produkte in insgesamt 87 Länder der EU, nach Nordamerika und Osteuropa. Dabei wuchs die Exportquote 2003 um sechs Prozent auf insgesamt 15 Prozent. Derzeit beschäftigt die Gruppe gut 420 Mitarbeiter/innen.

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02. Bahlsen: 2003 besser als gedacht
Hannover. (23.01. / eb) Obwohl auch die Bahlsen GmbH + Co. KG unter dem Hitzesommer 2003 zu leiden hatte, konnte sie schlussendlich das Niveau 2002 halten, heißt es aus Hannover. Demnach lag der Gruppenumsatz 2003 mit 540 Millionen Euro nur leicht unter 2002, für das die Kekshersteller insgesamt 551 Millionen Euro Umsatz ausgewiesen hatten. Steffen Jung, Geschäftsführer Deutschland, zeigt sich zufrieden, denn Verluste bei Marktanteilen und Konsumentenreichweiten seien gestoppt. Insgesamt arbeite Bahlsen immer profitabler. Für 2004 hat sich der Kekshersteller vorgenommen, vor allem das bestehende Sortiment auszubauen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Investierte Bahlsen 2003 rund 20 Millionen Euro in Werbung, soll dieser Etat im laufenden Jahr nochmals um zwei Millionen Euro aufgestockt werden. Eine verstärkte Europäisierung der Gruppe soll für zusätzliche Effekte sorgen.

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03. Aldi Süd (1): Es gibt Neuigkeiten, die sind gar keine ...
Hamburg. (21.01. / eb) Während aus Übersee die Meldung zu uns herüberschwappt, die Zukunft des Bäckerhandwerks liege in den USA -- US-Bürger entdeckten zunehmend ihre kleinen aber feinen «Artisan Bakeries», bricht hierzulande fast eine Hysterie aus bei der Meldung «Aldi Süd geht unter die Bäcker». Diese Meldung machte im Dezember die Runde. Interessant vor allem war, wie sich die Autoren damit überboten, wer «zuerst» darüber berichtet habe. Hysterie mag also weniger die backende Branche ergriffen haben als die, die darüber berichten. Dieser Tage sind es FAZ, Focus und Hamburger Abendblatt, die eine Meldung der Deutschen Presseagentur unters Volk bringen, nach der im Kampf um Marktanteile der Verkauf von Brötchen möglicherweise eine neue Dimension bekomme. «Die hat er längst», mögen Sie einwerfen. Nicht umsonst hat sich das Bäcker-Berufsbild in den letzten zwei Jahrzehnten sehr gewandelt, sind sowohl Angebot als auch -formen starken Änderungen unterworfen. Um aus dem Nähkästchen zu plaudern: Wer zum Beispiel im Vertrieb arbeitet, täglich an der «Front», 400 und mehr Bäckereien pro Monat besucht, der hat schon vor 15 Jahren sehr detailliert darüber nachgedacht, welche Betriebe zukunftsfähig sind, welche weniger. Natürlich gibt es mehr Kategorien. Im Ergebnis kommt man aber immer wieder auf die Feststellung: Es gibt Neuigkeiten, die sind gar keine. Zum Beispiel von Berlin aus gesehen war um 1990 jedem ernsthaften Betrachter klar, dass die Hauptstadt zwar den Anfang machte, sich der Kahlschlag jedoch durch die gesamte Republik ziehen würde. 1990 gab es allein in Westdeutschland 23.626 handwerkliche Backbetriebe, 2002 waren es im gesamten Bundesgebiet gerade mal 18.169 -- Tendenz fallend. Kein Grund zum Jammern sondern seit vielen (vielen!) Jahren die immer gleiche Aufforderung: Gehen Sie mit der Zeit, passen Sie Ihren Betrieb den sich fortwährend ändernden Bedingungen an. Zwischen dem Entschluss, sich zurückzuziehen oder die betriebliche Zukunft in der Industrialisierung zu sehen, liegen eine ganze Reihe intelligenter Spielarten von Bäckerei. Man muss die eigene nur erkennen und beherrschen -- konsequent und gnadenlos. Dann stören auch Discount-Brötchen wenig, die ohnehin eher in Konkurrenz zur Massenware stehen als zu Erzeugnissen wirklich guter Spezialitäten-Bäckereien -- dem hiesigen Pendant zu eingangs erwähnten «Artisan Bakeries».

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04. Aldi Süd (2): Es gibt Neuigkeiten, die sind gar keine ...
Hamburg. (21.01. / eb) Jetzt hätten wir doch beinahe die Fakten vergessen: Von der Düsseldorfer Kamps AG kommen wohl die Teiglinge, die Aldi-Süd in einer Wiesbadener Filiale aufbäckt, um sie an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen, berichtet die «Lebensmittel-Praxis». Wie das immer noch vorherrschende Aldi-Karton-Image und der Abverkauf von losen, vor Ort zubereiteten Backwaren langfristig zusammenpassen soll, darüber hat hingegen noch niemand ein Wort verloren. In der Tat handelt es sich bei dem Wiesbadener Versuch, Brötchen für 15 Cent, Körnerbrötchen für 25 Cent sowie Baguettes für 49 Cent zu verkaufen, um einen Praxistest, berichtet die «Lebensmittel-Zeitung» (LZ). Vorreiter der Brötchen- Aufbäcker unter den Discountern ist seit Mitte vergangenen Jahres die Rewe-Tochter Penny -- in den meisten Fällen mit einer eher dahingeworfenen Backwaren-Präsentation, wie der WebBäcker zumindest in Hamburg feststellte. Daneben gibt es selbstverständlich auch attraktive Niedrigpreis-Angebote anderer Anbieter, denn neben den Discountern rüsten immer mehr Supermärkte auf. Dass nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde, sieht unter anderen Armin Rehberg so, Mitglied der Norma-Geschäftsleitung. «Das muss noch discountfähiger werden», sagte er gegenüber der LZ. Die Rechnung: Liegt der Einstandpreis je Brötchen bei sechs Cent, so hat der diskontierende Anbieter bei einem Verkaufspreis von 15 Cent eine gute Gewinnspanne -- auf den ersten Blick. Tatsächlich ist das Geschäft mit aufzubackenden Brötchen für Discounter personalintensiver und erfordert mehr Aufwand in Logistik und Lagerung. Wie auch immer: In der öffentlichen Diskussion gelten kleine bis mittlere Handwerksbetriebe als die Verlierer des Discounttrends. Dieses Urteil ist dem WebBäcker zu pauschal (siehe Artikel oben). Unter Preisdruck sehen wir eher Groß- und Lieferbäckereien, sofern die sich nicht auf die Produktion und den Vertrieb von Tiefkühl-Teiglingen verstehen.

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05. Trostpflaster + Co.: «Populismus aus der Backstube»?
Hamburg. (20.01. / eb) «Mit unserer Aktion Trostpflaster für alle Patienten, die bereits zehn Euro berappen mussten, erreichten wir 4.500 Menschen. Insgesamt war die Resonanz überwältigend», sagt Hartwig Böse, Geschäftsführer der Hamburger Stadtbäckerei, gegenüber dem WebBäcker. Sie erinnern sich: In der vergangenen Woche berichteten wir über Verkaufsaktionen von Bäckereien, die sich der allseits diskutierten «Praxisgebühr» bedienten. Ob Böse in Hamburg, Tamke in Wittorf, Hinnerbäcker in Wölfersheim oder Kaiser in Leiberg: Die Geschäftsleute sind gewiss nicht unter die Sozialarbeiter gegangen, sondern haben vor Start ihrer Aktionen Kosten und zu erwartenden Nutzen gegeneinander aufgewogen. So sehr passionierte Miesmacher darin jetzt «Populismus aus der Backstube» erkennen wollen -- es zählt das, was hinten dabei herauskommt. Niemand wurde von den Aktions-Bäckern beleidigt, niemandem der Respekt verweigert, niemandem unlautere Absichten unterstellt. Wo liegt das Problem?

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06. Erfolgsgeschichte: 10 Jahre «Kathi» am neuen Standort
Halle / Saale. (19.01. / eb) Denken deutsche Hausmänner und -frauen an Fertigmischungen für Kuchen und Brot, denken Sie dabei immer häufiger an die Kathi Rainer Thiele GmbH aus Halle an der Saale. «Wachstum, aber nicht um jeden Preis», sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rainer Thiele dazu und kann sich nur zu verhaltenem Optimismus durchringen, geht es um die durchaus erfreuliche Geschäftsentwicklung: «40 Jahre geteiltes Deutschland sind nicht spurlos vorüber gegangen, der westdeutsche Markt ist in der Regel gesättigt», sagt er angesichts der Vor- und Fertigmischungen aus Sachsen-Anhalt, die heute längst in Supermarktketten wie Real oder Edeka zu finden sind. Die Früchte unermüdlichen Einsatzes in Zahlen: Von 1991 bis 2003 steigerte Thiele den Umsatz von 1,8 Millionen auf 17 Millionen Euro. «Schwarze Zahlen schreiben wir seit Jahren», sagt er. Der Marktanteil wuchs von 1994 bis 2003 bundesweit von 6,1 auf über zwölf Prozent. Kathi belegt damit nach eigenen Angaben Platz zwei auf dem bundesdeutschen Markt für Backmischungen. Im Markt für Diabetiker-Erzeugnisse stand das Familienunternehmen 2003 mit 87,5 Prozent (2002: 83,9) sogar an der Spitze. Kathi-Produkte haben ihre Fans dabei nicht nur in Deutschland. Neben Westeuropa sind die Backmischungen in Verkaufsregalen des Nahen Ostens präsent, in den USA, Australien und Asien. Die Exportquote beträgt um die vier Prozent. Der Markenname «Kathi» hat seinen Ursprung übrigens bei (Kurt und) Käthe Thiele, die das Unternehmen 1950/51 als Nährmittelfabrik gründeten. Das Unternehmen wuchs kontinuierlich, kam 1969 jedoch unter staatliche Zwangsregulierung und wurde als VEB Backmehlwerk Halle weitergeführt. Nach der Wende stellte Thiele 1990 erfolgreich den Antrag zur Reprivatisierung; 1991 ist das offizielle Gründungsjahr der Kathi Rainer Thiele GmbH. In den neuen, 1994 fertiggestellten Produktionsstandort investierte das Familienunternehmen sieben Millionen Euro. Dort arbeiten heute 80 Mitarbeiter/innen -- 48 mehr als vor einem Jahrzehnt. Im diesem Jahr feiert Thiele zehnjähriges Jubiläum und will -- natürlich vorsichtig -- weiter expandieren: 2004 soll die Produktion um zehn Prozent steigern, in den nächsten fünf Jahren will er fünf Millionen Euro für Erweiterung und Neubau von Produktionshallen investieren.

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07. «Dat Backhus»: fährt Fiat mit Erdgas
Hamburg. (17.01. / eb) Der Hamburger Bäckereifilialist «Dat Backhus» fährt umweltschonend: Vertreter der Fiat Niederlassung Hamburg und der E.ON Hanse AG übergaben jetzt drei neue Fiat Ducato an das Unternehmen. Künftig werden damit Waren an die Filialen ausgeliefert. Die Transporter können sowohl mit Benzin als auch mit Erdgas betrieben werden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch günstig: Ein Liter Erdgas kostet derzeit etwa 49 Cent. Autofahrer, die auf Erdgas umsteigen, erhalten von E.ON-Hanse einen Zuschuss von bis zu 500 Euro auf den Kaufpreis, berichtet das Hamburger Abendblatt. 

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08. Bäcker Ellger: Ihlower Unternehmen steht vor Insolvenz
Ihlow bei Aurich. (17.01. / on / eb) Die Bäckerei Ellger aus Westerende-Kirchloog steckt im Insolvenzverfahren -- der Betrieb ist überschuldet. Firmenchef Manfred Ellger: «Die Gläubiger halten nicht mehr still. Das Personal, rund 120 Mitarbeiter/innen, sind bereits offiziell darüber informiert, dass den Insolvenzantrag das Auricher Finanzamt stellte». Allerdings soll der Betrieb in Produktion und den 15 Bäckereifilialen zwischen Emden und Wittmund weitergehen. Das bestätigt auch der vom Auricher Amtsgericht zum Gutachter bestellte Rechtsanwalt Christian Hanken aus Wittmund. Hanken hat erreicht, dass die Kreissparkasse Wittmund das Insolvenzausfallgeld vorfinanziert. Bis Ende Februar sind so die Löhne für die Beschäftigten sicher. Noch ausstehende Löhne werden nachgezahlt. Hanken hat das Ziel, «eine gesunde Basis für eine eventuelle Fortführung» des Bäckereibetriebs zu schaffen. Diesem Verfahren muss jetzt noch die zuständige Agentur für Arbeit zustimmen. Hanken will der Arbeitsagentur eine Perspektive für die Fortführung aufzeigen, berichten die Ostfriesischen Nachrichten.


TERMINE


09. Bäcker-Kompetenztag 2004: Entdecken Sie Ihre Ressourcen!
München. (20.01. / liv) Zum Bäcker-Kompetenztag lädt der Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk (LIV) am 17. März von 09.30 bis 17.00 Uhr ins Nürnberger Maritim-Hotel. Zentrales Thema ist die Steigerung privater und beruflicher Ressourcen durch mental und psychologisch unterlegte Techniken und Methoden. Referent ist Erfolgstrainer Thorsten Schröter, der sich bereits mit seinem Beitrag zur LIV-Unternehmensführungstagung 2003 wärmstens empfohlen hatte. Zielsetzung der aktuellen Kompetenzvermittlung: Eigenmotivation und Motivation anderer Menschen; Steigerung der Umsätze; Verbesserung der Kunden- und Mitarbeiterführung; Förderung des unternehmerischen Denkens; Stärkung des Selbstwertgefühls; Vorbildfunktion für Mitarbeiter; Visions- und Zielverwirklichung; Begeisterndes Marketing. Mehr zum Bäcker-Kompetenztag 2004 (eine Seite, 76 KB) gibt es unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_termine/2004/0104livbayern.PDF

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10. AGF und BFEL: 13. Getreidenährmittel-Tagung
Detmold. (19.01. / agf) Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. (AGF) veranstaltet am 10. und 11. März auf dem Detmolder Schützenberg ihre 13. Getreidenährmittel-Tagung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Getreide-, Kartoffel- und Stärketechnologie der BFEL. Der das Programm vorbereitende Ausschuss unter Leitung von Dr. Jörg Hampshire von der Peter Kölln KGaA in Elmshorn hat ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Auf die Tagesordnung gesetzt sind Referate über Lebensmittelrecht, Rohstoffe, Ernährung, Untersuchungsmethoden, Technik, Technologie und Mikrobiologie. Das vollständige Programm (inklusive Link zum Anmeldeformular «ganz unten») gibt es unter
Info: http://www.agfdt.de/loads/taginfo/gnprgr04.pdf


ALLGEMEINES


11. Lekkerland-Tobaccoland übernimmt Europa Holding
Frechen. (23.01. / lt) Zum 1. Januar hat die Lekkerland-Tobaccoland GmbH Co. KG (L-T) aus Frechen die Lekkerland Europa Holding GmbH übernommen, ebenfalls mit Sitz in Frechen bei Köln. Der Zusammenschluss erfolgt mit dem Ziel, die europäischen Aktivitäten der Lekkerland Gesellschaften einheitlich zu strukturieren. Das Bundeskartellamt hat dem Zusammenschluss bereits zugestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung. L-T ist bislang ausschließlich in Deutschland tätig. Die europäischen Lekkerland Gesellschaften sind in den Niederlanden, in Belgien, Dänemark, Spanien, Ungarn, Tschechien, Österreich sowie der Slowakei und Schweiz vertreten. Von der Übernahme nicht berührt sind unabhängige Partnerunternehmen, die in weiteren europäischen Ländern unter dem Namen Lekkerland operieren -- siehe auch
Info: http://www.letob.de/lt/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung_1_84.html

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12. Gentechnik-Debatte: Uneinigkeit über Haftung
Bonn. (22.01. / aid) Am 18. April wird die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) beziehungsweise deren Bestandteile in Lebensmitteln und in Futtermitteln EU-weit Pflicht. Jeder einzelne Bestandteil des Lebensmittels, der gentechnisch verändert ist, muss dort mit der Bezeichnung «genetisch verändert» oder «aus genetisch verändertem ...» gekennzeichnet sein. Dass diese meist auf emotionaler Ebene geführte Diskussion beim Endverbraucher erst richtig beginnt, zeichnete sich während der Internationalen Grünen Woche ab. Praktisch an jedem Stand wurde heiß diskutiert über das Für und Wider der Grünen Gentechnik. Zum Beispiel am Stand des aid Infodiensts bildeten sich fast stündlich kleinere Gruppen und debattierten unter sich und mit Fachleuten. Auf politischer Ebene bleibt weiterhin die Frage der Haftung umstritten. Landwirte befürchten eine Welle von Klagen, wenn es beim jetzigen Entwurf bleibt. Demnach kann ein Bauer, der GVO-frei wirtschaftet, einen beliebigen Landwirt aus seiner Umgebung zur Verantwortung ziehen, sollten sich auf seinen Feldern GVO-Pflanzen wiederfinden. Dies könne durch Pollenflug sehr rasch geschehen, warnte Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner kündigte an, sein Verband werde den Landwirten «Haftungsklauseln an die Hand geben, die das Risiko voll und ganz auf das liefernde Saatgutunternehmen überträgt.» Selbst die Verbraucherzentralen sind mit den Haftungsregelungen nicht einverstanden. «Die Frage der Haftung ist dringend zu regeln und im jetzigen Stadium dem einzelnen Landwirt nicht zumutbar», sagt Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Wie viel dieser Debatte der Verbraucher tatsächlich beeinflussen wird und in welche Richtung, bleibt abzuwarten. Gerd Sonnleitner wagt jedenfalls einen eigenen Ausblick: «Man sollte sich nichts vormachen, wenn mit Hilfe der Grünen Gentechnik die ersten Produkte da sind, die einen echten Verbrauchernutzen beinhalten -- etwa durch bessere Inhaltsstoffe -- wird die Skepsis der Konsumenten sehr schnell umschlagen in eine entsprechende Nachfrage.» Mehr Hinweise zur Neuordnung des Gentechnikrechts gibt es unter
Info: http://www.verbraucherministerium.de


PERSONALIEN


13. VK Mühlen: mit neuem Aufsichtsratsvorsitzenden
Hamburg. (23.01. / eb) Nachdem der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger VK Mühlen AG, Karl-Ingo Bruns, aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, ist Wolfgang Deml zu dessen Nachfolger gewählt worden. Der Vorstandsvorsitzende der Münchener BayWa AG gehört dem VK-Mühlen-Aufsichtsrat seit 1996 an. Dahin ist nun Hans-Jürgen Ploog nachgerückt, seinerseits neben Dr. h.c. Uwe Zimpelmann Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit Sitz in Frankfurt / Main.

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14. Fachverbandsgemeinschaft mit neuem Geschäftsführer
Bonn. (22.01. / eb) Neuer Geschäftsführer der Gemeinschaft des Fachverbands der Stärke-Industrie, dem Verband der Teigwarenhersteller und Hartweizenmühlen Deutschlands sowie des Bundesverbands der Hersteller von Nährmitteln aus Getreide und Reis in Bonn ist Alexander Jess. Er folgt Wolfgang Hees nach, der mit dem Jahreswechsel in den Ruhestand getreten ist.

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15. Sachsen: 24 neue Meister hat das Land
Dresden. (21.01. / bfs) Nach fünfmonatiger intensiver Qualifizierung an der Sächsischen Bäckerfachschule Dresden-Helmsdorf sind 24 junge Bäcker/innen in den Meisterstand aufgerückt. Ihre Zeugnisse erhielten die jungen Leute aus fünf Bundesländern Mitte Januar während einer Feierstunde in Weißig bei Dresden. Mit Spitzenergebnissen schlossen Patrick Nagorny, Stefan Richter und Torsten Siller ab -- alle drei aus Sachsen. Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka beglückwünschte die Absolventen. Durch herausragende Produktqualität, Kundennähe und Service werde es ihnen gelingen, auch im Wettbewerb mit Discountern die Nase vorn zu behalten. Bezüglich der kürzlich verabschiedeten Handwerksnovelle erinnerte der sächsische Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz an die erfolgreiche Intervention gegen die Pläne eines «Ausverkaufs des wichtigsten Qualitätssiegels im Handwerk». Der stellvertretende Landesobermeister des sächsischen Bäckerhandwerks, Dietmar Möbius, riet den jungen Meisterkollegen, sich stets weiterzubilden. Dafür biete der Innungsverband vielfältige Möglichkeiten. Mit einem originellen Rahmenprogramm dankten die jungen Meisterabsolventen allen Beteiligten –- vor allem Schulleiter Lutz Krumm –- für die «Schützenhilfe» auf dem Weg zum Meisterbrief.

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16. Förderpreise verliehen
Berlin. (19.01. / eb) In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität (TU) Berlin, der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin und der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung(BAGKF) in Detmold und Münster veranstaltete die Berliner Gesellschaft für Getreideforschung Mitte Januar ihre 33. Wissenschaftliche Informationstagung. Im Rahmen der Veranstaltung verliehen der Verband Deutscher Großbäckereien, die Bäckerinnung Berlin sowie die Bäckermeister- Alfred- Kühn- Stiftung ihre Förderpreise. Den Förderpreis des Verbands Deutscher Großbäckereien erhielt Dr. Marc Regier, der derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verfahrenstechnik an der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe wirkt. Ausgezeichnet wurde er für seine Dissertation über «Dielektrische und Magnetresonanz-Methoden zur Charakterisierung disperser Systeme». Dipl. Ing. Corinna Elliger aus Berlin («Untersuchung der Stabilität der Öl-Wasser-Emulsion durch Extrusion in Matrizes aus Biopolymeren») und Dipl. Ing. Matthias Müller aus Gladau / Sachsen («Versuche zur Rationalisierung der Backwarenherstellung aus Roggenmahlerzeugnissen») erhielten jeweils den Förderpreis der Bäckerinnung Berlin. Der -- erfolgreichen Praktikern vorbehaltene -- Bäckermeister- Alfred- Kühn- Preis ging an Axel Rolle, geschäftsführendem Gesellschafter der Frisch-Backshop + Cafe GmbH aus Wriezen / Oderbruch, der 20 Bäckerfachgeschäfte unter den Markennamen «Bernauer Backstube» und «Wriezener Backstube» betreibt.


BUCH- / SURFTIPPS

17. «Chefinnensache»: Aufräumen mit dem Samariterinnen-Image
Frankfurt / Main (22.01. / ots) Immer mehr Frauen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit, auch in Zeiten schwacher Konjunktur: Mehr als eine Million Unternehmerinnen gibt es Untersuchungen zufolge hierzulande. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Trotzdem haftet Mittelständlerinnen zuweilen noch ein Samariterinnen-Image an: «Unternehmen von Frauen sind klein, schaffen keine Innovationen, wachsen nicht und sind überwiegend im Servicebereich angesiedelt», lauten die gängigen Vorurteile. Denen gehen jetzt dem im Physica-Verlag erschienenen Buch «Chefinnensache», herausgegeben von der KfW Bankengruppe, verschiedene Autoren nach. «Das vorherrschende Image entspricht nicht der Wirklichkeit. Die Untersuchungen ergeben vielmehr, dass Unternehmerinnen in den verschiedensten Branchen vom Baugewerbe bis Erziehung tätig sind, ihre Unternehmen sich gut entwickeln und über einen langen Zeitraum erfolgreich am Markt agieren. Dieses positive Ergebnis ist sicherlich dazu geeignet, Frauen zu ermutigen, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen», sagt Hans W. Reich, Vorstandssprecher der KfW Bankengruppe. Neben Branchen, Unternehmensgrößen und volkswirtschaftlicher Bedeutung von Unternehmen, die von Frauen geleitet werden, sind institutionelle Rahmenbedingungen Bestandteil der Analyse. Gründungsbereitschaft und -neigung sowie Besonderheiten des «weibliches Unternehmertums» wurden ebenfalls umfangreich untersucht. «Chefinnensache» gibt aus Sicht der Wissenschaft eine breite Betrachtung aller Facetten der unternehmerischen Tätigkeit.
Info: KfW Bankengruppe (Hrsg.); Chefinnensache; Physica-Verlag; 29,95 Euro; in Buchhandlungen erhältlich.


REZEPT DER WOCHE

18. Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art
Bonn. (20.01. / gmf) Heißes für die kalte Jahreszeit, darunter versteht die GMF Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung Apfel-Speck-Kuchen nach Altenländer Art. Das Januar-Rezept der GMF bezieht sich auf zwölf Portionen.

Zutaten: 300 g Weizenmehl (Type 1050), 25 g Hefe, 50 g Gänseschmalz, 200 ml Milch, 1 Prise Zucker, 1 Tl Salz, 2 Gemüsezwiebeln (je 250 g), 750 g Äpfel (Boskop), 300 g Frühstücksspeck, 250 g Crème fraîche, 3 Eier, 1/8 l Weißwein, 1 Tl Majoran, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Zunächst einen glatten Hefeteig herstellen aus Mehl, Hefe, Gänseschmalz, Milch, Zucker, Salz. An einem warmen Ort angehen lassen, zwischenzeitlich Zwiebeln wie Äpfel schälen und würfeln. 150 g Frühstücksspeck klein schneiden. Das restliche Schmalz zerlassen, Speck und Zwiebelwürfel darin fünf Minuten andünsten. Majoran und Weißwein dazugeben und weitere fünf Minuten köcheln lassen. Die Apfelwürfel zwei bis drei Minuten mitdünsten. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen. Den Hefeteig auf einem gefetteten Backblech ausrollen. Den Belag darauf verteilen. Crème fraîche mit den Eiern verrühren und darüber gießen. Den restlichen Frühstücksspeck in Streifen auf dem Kuchen verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° Celsius 30 bis 35 Minuten backen.

Nährwert: pro Stück etwa 415 kcal / 1.740 kJ.