WEBBAECKER AKTUELL FUER DIE 52. KALENDERWOCHE 2001 (22.12. bis 28.12.)  



In der Zusammenfassung fuer diese Woche lesen Sie:

BRANCHE:
01. Frisch Back: Voll durchgestartet
02. Immer wieder eine Herausforderung

TERMINE:
03. Intensiv in der Theorie, nachhaltig fuer die Praxis

ALLGEMEINES:
04. Kommt: Entlastung durch einheitliche Wirtschaftsnummer
05
. Bio: Anteil nur 1,6 Prozent?

06. Salmonellengefahr: Weitere Marken unter Verdacht
07. Erkrankung durch Salmonellen: Chance auf Schmerzensgeld?


PERSONALIEN:
08. Hans Guenter Euskirchen gestorben

BUCH-/ SURFTIPPS:
09. BLL begruesst klare Kennzeichnung von Allergenen

REZEPT DER WOCHE:
10. Blechkuchen mit Rahmsauerkraut / CMA




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2002: "All Business is local"
Hamburg. (28.12.) "Strukturreformen, Fusionen, Bäckersterben". Das sind wohl die Allgemeinplätze, die in der Branche 2001 am häufigsten zu hören oder zu lesen waren. Dem möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich ein "All Business is local" entgegensetzen. Sie wissen es: Ihr Geschäft entwickelt sich auch weiterhin unabhängig davon, was das (allgemeine) Stimmungsbarometer gerade anzeigt. In diesem Sinne wünschen Ihnen WebBaecker-Herausgeber und Redaktion für das kommende Jahr 2002 eine glückliche Hand und viel Erfolg.


 BRANCHE


01. Frisch Back: Voll durchgestartet
Arnstadt. (28.12.) 260 Filialen, zwei moderne Produktionsstaetten in Thueringen -– das ist heute die Frisch Back GmbH in Arnstadt. Ihre Geschichte begann 1990 mit sechs Leuten in einer ehemaligen Kaufhallenbaeckerei zu Erfurt. Der Senkrechtstarter hat laengst auch Sachsen und Berlin erobert. Mit Hans- Joachim Brosk und Edda Preuss fanden sich 1990 mutige und entschlossene Fuehrungsleute, die mit wenigen Mitarbeitern diesen Betrieb in einer ehemaligen Kaufhallenbaeckerei gruendeten. Kaufhallenbaeckereien waren kleine Betriebe, deren Ware meist in der Vorkassenzone von Kaufhallen angeboten wurde. Mit einer Filiale begann die Frisch Back GmbH, bald wurden es mehr. Das Unternehmen zog in groessere Produktionsstaetten um, der Sitz wurde nach Arnstadt verlegt. Produziert wird in zwei ehemaligen Grossbaeckereien; in Arnstadt und Schmalkalden. Das noetige Startkapital steuerte Prof. Dr. Anton Dieter Hammel bei. Heute jedoch wird "frisch Back" als Management Buy Out gefuehrt -- und waechst und gedeiht. Lesen Sie " Frisch Back: Voll durchgestartet" (3.845 Anschlaege) unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/1201frischback.htm

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02. Immer wieder eine Herausforderung
Schreiersgruen. (27.12.) Seit ueber 100 Jahren versorgt die Feinbaeckerei Wunderlich aus Schreiersgruen im saechsischen Vogtland (nicht nur) die Einwohner der 800-Seelen-Gemeinde mit Brot- und Backwaren. Heute praesentiert sich der kleine Betrieb selbstbewusster denn je. Denn der Ruf einer richtigen Dorfbaeckerei muss kontinuierlich gepflegt werden, da sind sich Volker und Christina Wunderlich einig. Lesen Sie die Reportage "Immer wieder eine Herausforderung" (4.649 Anschlaege) von Margitta Poetzsch unter
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/1201wunderlich.htm


 TERMINE

03. Intensiv in der Theorie, nachhaltig fuer die Praxis
Kronau. (27.12.) Wer im Januar nicht gerade in den Skiurlaub faehrt sondern die Notwendigkeit erkennt, sich in Sachen EDV und Bestellwesen fortzubilden, der findet im Goecom-Kalender zwei Intensiv-Seminare, die entsprechend ineinander greifen. Am 22. Januar lernen Sie, selbstaendig Kunden- und Artikelstammdaten anzulegen, lernen die wichtigsten Handgriffe in diesem Bereich kennen und zu beherrschen und erfassen Bestellungen. Auch die fuer das Tagesgeschaeft noetigen Ausdrucke koennen Sie auswaehlen. An dieses eintaegige Einfuehrungsseminar schliesst sich am 23. und 24. Januar das Seminar "Bestellwesen" an. Diese Intensivschulung macht Sie mit allen Funktionen innerhalb des Bestellwesens (in Marvin) vertraut. Alle Detailfunktionen werden einzeln erklaert und ihre Anwendungsgebiete dargestellt. Die praktische Uebung zeigt, wo sich fuer Sie aus der taeglichen Anwendung Fragen ergeben koennten. Diese Fragen werden umfassend beantwortet und die Loesungen am Beispiel durchgespielt.
Info: http://www.goecom.de



 ALLGEMEINES


04. Entlastung durch einheitliche Wirtschaftsnummer
Berlin. (28.12.) Die zeitraubende Kommunikation zwischen Unternehmen und Behoerden durch die Verwendung unterschiedlicher Nummernsysteme in den Behoerden geht zu Ende. Kuenftig sollen die Unternehmen im Geschaeftsverkehr mit oeffentlichen Stellen, etwa Kammern und Sozialversicherungstraegern, nur noch eine Nummer verwenden. Die bisherige Nummernvielfalt soll entfallen, eine fuer alle Behoerden verbindlich geltenden Wirtschaftsnummer Wirklichkeit werden. So hat das Bundeskabinett nun ein Gesetz zur Erprobung bundeseinheitlicher Wirtschaftsnummern fuer alle wirtschaftlich Taetigen beschlossen. Mit dieser einheitlichen Wirtschaftsnummer soll ein Datensatz verknuepft sein, der die Grunddaten der Unternehmen enthaelt. Diese brauchen gegenueber der Verwaltung dann nur noch unter ihrer Wirtschaftsnummer aufzutreten und werden zugleich von Meldepflichten befreit. Adressaenderung werden etwa nur noch gegenueber einer Stelle mitgeteilt. Aber auch die oeffentliche Hand werde entlastet. Neben der Verringerung der Datenabfrage, -eingabe und -pflege bei Behoerden soll die Wirtschaftsnummer als eindeutiges Identifikationsmerkmal fuer Unternehmen dienen. Damit wuerden Verwaltungsablaeufe vereinfacht und beschleunigt, heisst es aus Berlin. Ein Feldversuch soll in Regensburg und den Gemeinden des Landkreises Neumark / Oberpfalz durchgefuehrt werden. Ziel der Bundesregierung ist es, die Erprobung so abzuschliessen, dass die Einfuehrung der bundeseinheitlichen Wirtschaftsnummer Januar 2005 erfolgen kann.

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05. Bio: Anteil nur 1,6 Prozent?
Neubrandenburg. (24.12.) Eine neue Studie von Prof. Ulrich Hamm an der Fachhochschule Neubrandenburg ergibt, dass der Marktanteil fuer Bioprodukte in Deutschland (ohne Ausser-Haus-Verzehr und Genussmittel) bei nur 1,6 Prozent liegt. Dieses Ergebnis widerspricht anderen Schaetzungen, die zu ueber drei Prozent und einem Bio-Umsatz in Deutschland von 7,5 Milliarden Mark kommen. Hamm hingegen geht fuer 2000 von maximal vier Milliarden Mark Umsatz aus. Die Differenzen liegen aus seiner Sicht darin, dass in den Umsatzzahlen des Fachhandels auch Genussmittel und NonFood enthalten sind, beim Naturkostgrosshandel auch die Lieferungen an Direktvermarkter, Grossverbraucher und Versender mitgezaehlt wurden. Organic Monitor wiederum geht von fuenf Milliarden Mark (2,3 Milliarden US Dollar) Umsatz fuer 2000 aus. Hamm ist der Ansicht, dass das Ziel von 20 Prozent Bioanteil beim Verbrauch bis 2010 "nie und nimmer erreichbar" ist. Allenfalls koennte der oekologische Landbau bei extremen Anstrengungen auf 20 Prozent angehoben werden. Laut Hamm erzielte im Jahr 2000 der LEH 1,3 Milliarden Mark (33 Prozent Marktanteil), Naturkostfachhandel 1,1 Milliarden Mark (28 Prozent), Reformhaeuser 0,4 Milliarden Mark (zehn Prozent), Direktvermarktung 0,7 Milliarden Mark (17 Prozent), Metzger und Baecker 0,3 Milliarden Mark (sieben Prozent), Uebrige fuenf Prozent (0,2 Milliarden Mark).
Info: http://www.naturkost.de/biohandel

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06. Salmonellengefahr: Weitere Marken unter Verdacht
Halle / Westfalen. (22.12.) Der Suesswarenhersteller Storck hat nach Salmonellenfunden in Schokoladentafeln weitere Produkte vom Markt genommen. In einer Pressemitteilung warnt das Unternehmen vor dem Verzehr von "merci Vielfalt" und "merci Pur" mit den Mindesthaltbarkeitsdaten "01.04.02" oder "01.05.02". Auch die Sorten "Chateau", "Choceur", "van Bolten Nussbeisser" und "Riquet Nussknacker" mit den Mindesthaltbarkeitsdaten "04/2002" oder "05/2002" sollen nicht gegessen werden. Bereits am 19.12. hatte Aldi einige Sorten Schokolade aus dem Verkehr gezogen (Chateau Alpensahne und Chateau Rahm-Mandel bzw. Choceur Rahm-Mandel mit der Chargenbezeichnung "45" und dem aufgedruckten Mindest-Haltbarkeitsdatum 4/2002). Betroffene Suesswaren koennen zurueckgeschickt werden an die Herstellerfirmen Merci GmbH & Co. KG, Waldstrasse 27 in 13403 Berlin oder an die WIHA GmbH, Postfach 1565 in 33780 Halle/Westfalen. Die Unternehmen erstatten dann nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Versandkosten. Ausserdem haben Merci und Wiha eine Hotline eingerichtet. 
Info: Unter der kostenlosen Rufnummer 0800/88.00.385 stehen Mitarbeiter Rede und Antwort.

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07. Erkrankung durch Salmonellen: Schmerzensgeld?
Berlin. (22.12.) Wer durch salmonellenverseuchte Schokolade erkrankt ist, hat grundsaetzlich Anspruch auf Ersatz von Behandlungskosten und Verdienstausfall. Diese Forderung durchzusetzen, ist jedoch zeitraubend und schwierig. Gleichzeitig nuetzt die Entschaedigung in den meisten Faellen nicht viel: Die Behandlungskosten traegt ohnehin die Krankenkasse und den Lohn zahlt der Arbeitgeber in der Regel auch bei Krankheit weiter. Fuer Schmerzensgeld ist die Huerde vor Gericht sogar noch hoeher: Wenn der Hersteller nachweist, dass er alle Vorsichtsmassnahmen getroffen und die Sicherheitsbestimmungen eingehalten hat, geht der Geschaedigte leer aus, berichtet die Stiftung Warentest.


 PERSONALIEN

08. Hans Guenter Euskirchen gestorben
Hagen. (23.12.) Im Alter von nur 62 Jahren verstarb Hans Guenter Euskirchen, geschaeftsfuehrender Gesellschafter von we-shoplight Lichtdesign & Lichtsysteme, der sich zusammen mit seiner Frau in der Branche ueber 30 Jahre als anerkannter Profi fuer Lichtgestaltung einen Namen gemacht hat. Gemeinsam mit ihrem Sohn Thomas (Geschaeftsfuehrer Leitung Vertrieb) und ihrem Neffen Holger Euskirchen (Leitung Planung und Design) wird Ehefrau Hildegard das Werk von Hans Guenter Euskirchen fortsetzen, heisst es aus Hagen.


 BUCH- / SURFTIPPS

09. BLL begruesst klare Kennzeichnung von Allergenen
Bonn. (24.12.) Aktuelle Informationen vom Bund fuer Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. zum Thema Allergenkennzeichnung finden Sie unter http://www.bll-online.de/04_infob/04_thema/index.htm. Neben einer Eroerterung zur Schaffung einer praktikablen Allergenkennzeichnung finden Sie eine BLL-Stellungnahme im PDF-Format unter http://www.bll-online.de/04_infob/04_thema/images/stellungn_bll.pdf. Die bereits archivierten "Themen des Monats" vom BLL finden Sie unter
Info: http://www.bll-online.de/04_infob/05_thema_archiv/index.htm


 REZEPT DER WOCHE 

10. Blechkuchen mit Rahmsauerkraut / CMA
Bonn. (23.12.) Wer es Silvester eher feucht-fröhlich mag, der sollte fuer eine ordentliche Grundlage sorgen. Sorgen Sie fuer Ihre Kunden vor oder verwahren Sie die Anleitung zum "Blechkuchen mit Rahmsauerkraut und Kuemmel-Tilsiter", um in Ihrem Snack-Sortiment eine kleine Abwechslung parat zu haben. Das Rezept, eher aus der Rubrik "zeitloser Klassiker", bezieht sich auf vier Portionen.

Zutaten: Fuer den Teig benoetigen Sie 125 g weiche Butter; 1 Ei (Groesse M); 2 bis 3 EL Milch; 300 g Mehl. Fuer den Belag benoetigen Sie 600 g Sauerkraut aus der Dose; 200 g durchwachsenen Speck in Scheiben; 1 EL Rapsoel; 4 EL Apfelsaft; 1 EL mittelscharfen Senf; 200 ml Schlagsahne; 1 Bund Schnittlauch; 2 Eier (Groesse M); 250 g deutschen Tilsiter mit Kuemmel in Scheiben. Zum Wuerzen brauchen Sie Paprikapulver edelsuess, Salz, Salz, Zucker und Cayenne-Pfeffer.

Zubereitung: Aus der weichen Butter, Ei, Milch, Mehl und einer Prise Salz rasch einen glatten Muerbeteig kneten und im Kuehlschrank eine Stunde durchkuehlen lassen.
Sauerkraut gut ausdruecken. Speck fein wuerfeln und im heissen Oel knusprig braten. Kraut zugeben, mit Apfelsaft und Bruehe abloeschen und 5 Minuten abgedeckt duensten. Mit Senf und Paprikapulver wuerzen, Sahne zugeben und offen 3 bis 4 Minuten dicklich einkochen lassen. Mit Salz, Zucker und Cayennepfeffer abschmecken und ganz auskuehlen lassen. Schnittlauch in Roellchen schneiden und mit den Eiern unter die ausgekuehlte Masse mengen.
Den Muerbeteig ausrollen und auf ein mit Butter gefettetes und leicht bemehltes Blech legen. Mit einer Gabel gleichmaessig einstechen und die Sauerkrautmasse darauf verteilen. Deutscher Tilsiter mit Kuemmel in Stuecke teilen und auf dem Blechkuchen verteilen. Im heissen Ofen, bei 200 Grad Celsius (Umluft 180 Grad, Gas Stufe 3), auf der untersten Schiene 35 bis 40 Minuten backen. Der Blechkuchen ist fertig, wenn er goldgelb gebacken ist.

Zubereitungszeit: inklusive Backzeit 105 Minuten.
Naehrwert: 966 kcal je Portion.
Tipp: Dazu passt Tomatensalat.