WEBBAECKER AKTUELL FUER DIE 28. KALENDERWOCHE 2001 (07.07. bis 13.07.)  



In der Zusammenfassung fuer diese Woche lesen Sie:

BRANCHE:
01. Vorbereitungen zur Sachsenback
02. "Zum Teil gravierend im Plus"
03. Strukturaenderungen bei Back Europ
04. BASAP-Handbuch Version 1.0 zum Download
05
. Suedtirols Baecker legten sich ins Zeug

TERMINE:
06. IsernHaeger Seminare und Schulungen
07. Goecom Seminare und Schulungen
08. BGN-Lehrgangs- und Seminartermine


ALLGEMEINES:
09. Webvan: Milliardenteures Experiment gescheitert
10. Oetker: Insgesamt gut, zum Teil durchwachsen
11. GfK: E-Handel vernachlässigt Kundenbindung
12. Steuerlich absetzbare Handwerkerrechnungen fuer alle?
13. Nach dem Ende des Rabattgesetzes
14. Neue Grenzwerte im Codex Alimentarius
15. Wachsen mit Convenience und Genuss

16. Entfernungspauschale: Begrenzung auf Hoechstbetrag

BUCH-/ SURFTIPPS:
17. For a better understanding
18. Alles Kaese oder was?
19. Fuer surfende Hollaender

REZEPT DER WOCHE:
20. Baguette mit unverwechselbarem Aroma


 BRANCHE


01. Vorbereitungen zur Sachsenback
Hamburg. (11.07.) Dieser Tage bewegte sich anlaesslich der Sachsenback, die vom 13. bis 15. Oktober in Leipzig stattfinden wird, ein interessierter Journalisten-Tross durch Niederlausitz und Spreewald - zwecks Erkundung von Entwicklungen und Befindlichkeiten. Eingeladen hatten die Baeko-Bundeszentrale, die Messegesellschaft Durma MSI sowie der Landesinnungsverband Saxonia. Mit von der Partie waren unter anderen Holger Knieling, Geschaeftsfuehrender Vorstand der Baeko Bundeszentrale; Ulrich Kromer, Geschaeftsfuehrer der Messe Stuttgart International; Michael Wippler, Landesobermeister des Innungsverbands Saxonia sowie Wolfgang Hesse, Geschaeftsfuehrer des Landesinnungsverbands fuer das Baeckerhandwerk in Sachsen. Auf dem Programm standen Beispiele fuer die aktuelle ostdeutsche Baecker- und Konditorenrealitaet wie Fakten zur 11. Sachsenback, zu der die Traeger beziehungsweise Ausrichter in Leipzig mehr als 300 Aussteller und gut 18.000 Fachbesucher erwarten. Dass die Messehalle 1 dabei schon so gut wie ausgebucht ist und manch namhafter Aussteller an Quadratmetern Schauflaeche ordentlich zulegen wird, erfuhren die angereisten Journalisten bei der Fachpressekonferenz in Luebbenau. Dies zur Einstimmung: Der Messestandort Leipzig hat sowohl bei Ausstellern wie bei Besuchern eine ausgesprochen positive Resonanz erfahren. Sie erinnern sich: Die 10. Sachsenback fand 1999 erstmals in Leipzig statt, nachdem den Ausrichtern - kurz gesagt - in Dresden das Ausstellungsgelaende schlichtweg abhanden gekommen war. So ist Leipzig wohl das, was man einen Gluecksgriff nennen kann, ist doch die Infrastruktur in und um die Neue Messe herum nahezu perfekt. Auch das Einzugsgebiet fuer die Sachsenback hat sich durch die sehr gute Verkehrsanbindung betraechtlich vergroessert. Fakten zur 11. Sachsenback und "umzu" berichtet Ihnen der WebBaecker in den kommenden Wochen. Aktuelle Messeinfos erhalten Sie auch bei der Durma MSI unter der Adresse
http://www.messe-stuttgart.de/durma/sachsenback/2001/deutsch/index.htm


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02. "Zum Teil gravierend im Plus"
Luebbenau. (11.07.) Holger Knieling, Geschaeftsfuehrender Vorstand der Baeko Bundeszentrale in Bad Honnef, nahm die Sachsenback-Pressekonferenz im brandenburgischen Luebbenau zum Anlass, von der aktuellen Umsatzentwicklung der Baeko-Gruppe im Allgemeinen und dem satten Umsatzplus der ostdeutschen Baekos im Besonderen zu berichten. Demnach haben die Genossenschaften bundesweit im Zeitraum von Januar bis Mai dieses Jahres ein Plus von durchschnittlich 2,4 Prozent erwirtschaftet (Vorjahr 1,9 Prozent). Die 15 ostdeutschen Baeko-Genossenschaften laegen dabei zum Teil gravierend im Plus. "Sie haben im gleichen Zeitraum ein Umsatzplus von 5,7 Prozent zu verzeichnen, was mit Blick auf die Entwicklung des ostdeutschen Backwarenmarkts auf deutliche Marktanteilsgewinne schliessen laesst", sagte Knieling. In diesem Sinne knuepfen die aktuellen Zahlen nahtlos an Schaetzungen an, die Knieling - in Bewertung des Geschaeftsberichts 2000 anlaesslich der Baeko-Generalversammlung im Mai - vorsichtig optimistisch prognostiziert hatte (siehe Baeko-Geschaeftsbericht unter http://www.baeko.de/inhalte/wir/geschbz.htm). Zur gleichen Zeit hatte Knieling darauf hingewiesen, dass sich Tchibo/Eduscho aus dem Baeckergeschaeft zurueckziehen und seine Depots in den Baeckereifilialen schliessen wird. So geht Knieling heute davon aus, dass die Zahl der Meisterkaffee-Depots bis Dezember auf rund 10.000 steigt (siehe http://www.baeko.de/inhalte/meisterkaffee/). Auch mit der Entwicklung der Eigenmarke Morgenmunter (im WWW zu finden unter http://www.morgenmunter.de) sowie der technischen Eigenmarke Baeko-Line (http://www.baeko.de/navi/unternavi/bline.htm) zeigte sich Knieling in Luebbenau ausgesprochen zufrieden.

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03. Strukturaenderungen bei Back Europ
Elsdorf. (11.07.) Das Geschaeft mit Maschinen und Investitionsguetern sei im Geschaeftsjahr 2000 unbefriedigend verlaufen, der Umsatzrueckgang liege bei 18,9 Prozent. Hier will die Back Europ Gruppe 2001 deutlich vorankommen, berichtete der WebBaecker vergangene Woche. Schon folgen Taten beziehungsweise informiert die Back Europ Gruppe ihre Technik-Vertragspartner ueber folgende Aenderung: Um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Handelshaeusern und damit die Marktchancen zu verbessern, wird die Gruppe ihre Non-Food-Abteilung umstrukturieren. Dabei soll insbesondere die Fachkompetenz der Maschinenspezialisten der Grosshaendler genutzt werden. Die sollen die Kontakte zu den Partnern am Markt im Auftrag der Gruppe enger gestalten. Wolfgang Dieckmann, bislang Leiter der Sparte Non Food, werde seine Taetigkeit fuer Back Europ Deutschland beenden, heisst es knapp. Die Non-Food-Aktivitaeten wuerden auch kuenftig von der Elsdorfer Zentrale aus gemanagt. Massgeblicher Koordinator wird Geschaeftsfuehrer Marcus Hoeffer sein, der in Kuerze vermutlich noch weitere Details zu verkuenden hat, entnimmt der WebBaecker einem aktuellen Schreiben an Technik-Vertragspartner.

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04. BASAP-Handbuch Version 1.0 zum Download
Mainz. (08.07.) Anfang Juli fand in Mainz die Mitgliederversammlung des BASAP e.V. statt. Zur Erinnerung: BASAP heisst Bakery Standard Application Platform und hat nichts anderes zum Ziel, als die Entwicklung eines Schnittstellenstandards fuer die Backbranche, woraus sich eine ganze Reihe von Kundennutzen ergeben. Daran haben in den letzten zwoelf Monaten fuenf Arbeitskreise mehr als 5.000 Mannstunden investiert - entgeltlos, einzig und allein einer Idee verpflichtet, die bereits heute als Meilenstein fuer die Branche gehandelt werden kann. Puenktlich zur Mitgliederversammlung 2001 hat der BASAP e.V. nun die Ergebnisse seiner Arbeit in Form des BASAP-Handbuchs Version 1.0 vorgestellt. Noch eine gute Nachricht: Waren es vor rund einem Jahr 42 fuehrende Lieferanten der Backbranche, die den BASAP e.V. gruendeten, so zaehlt der Verein heute 53 Mitglieder. Welche das im einzelnen sind, erfahren Sie unter der Adresse http://www.basap.org. Seit Sommer 2000 hatten die Facharbeitskreise sowie ein koordinierender Ausschuss in einer Reihe von Meetings die technischen Grundlagen fuer die gemeinsame Schnittstelle festgelegt. Zur Suedback war ein vorlaeufiges Handbuch erschienen, das der WebBaecker Ihnen bereits in der Ausgabe 14/01 zum Download angeboten hatte (siehe http://www.webbaecker.de/archiv/html/wb_14_01.htm#02). Nun sind die Ergebnisse als offizielles BASAP-Handbuch Version 1.0 verfuegbar. Wie auch bei der vorlaeufigen Version, so haben Sie bei der nun abgeschlossenen Version 1.0 die Moeglichkeit, das Handbuch von der BASAP-Website herunterzuladen. Wo Sie was finden - und einige Informationen mehr - haben wir fuer Sie zusammengestellt unter der Adresse
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/0701basap.htm

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05. Suedtirols Baecker legten sich ins Zeug
Bozen. (08.07.) Die Suedtiroler Baeckerinnung hat gemeinsam mit dem Verband fuer Kaufleute und Dienstleister zugunsten der Caritas Suedtirol eine Aktion veranstaltet unter dem Motto "Ihr Kleingeld zaehlt". Diese rund vier Wochen waehrende Aktion fuer Menschen in Not ist nun zu Ende gegangen und 70 Prozent der Baecker haben das gesammelte Kleingeld bereits abgeliefert. Der Zwischenstand betraegt rund 17,6 Millionen Lire. Das gespendete "Kleingeld" - der grosse Betrag in kleinen Muenzen - soll Obdachlosen, Suchtkranken, ueberschuldeten Familien, Aidskranken und anderen Notleidenden zugute kommen. In diesen Tagen werden auch die weiteren Muenzen der Caritas uebergeben, ist aus Suedtirol zu hoeren.


 TERMINE

06. IsernHaeger Seminare und Schulungen
Isernhagen. (10.07.) September, Oktober, November - Im zweiten Halbjahr 2001 bietet IsernHaeger Ihnen eine Reihe von interessanten Veranstaltungen; insgesamt 15 Stueck an der Zahl. Ob backtechnologische Schulung zur Auffrischung oder Unternehmer-Seminar zwecks Ergaenzung, ein Blick in den Seminarkalender lohnt sich auf alle Faelle. Sie finden das IsernHaeger-Schulungsangebot unter der Adresse
Info: http://www.isernhaeger.de/inf_06.htm

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07. Goecom Seminare und Schulungen
Kronau. (10.07.) Auch bei Goecom geht es mit den Schulungen und Seminaren ab September weiter. Auf dem Programm stehen bewaehrte Veranstaltungen wie "Bestellwesen", "Filialmanager", "Kassenmanager" oder Warenwirtschaft. Einen genauen Ueberblick ueber Seminartermine und Schulungsinhalte gibt Ihnen die Adresse
Info: http://www.goecom.de/Seminare/SE_Kalender/Kalender03/kalender03.html

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08. BGN-Lehrgangs- und Seminartermine
Mannheim. (08.07.) Lehrgangs- und Seminartermine der BGN Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststaetten fuer das zweite Halbjahr 2001 finden Sie mit ausfuehrlicher Beschreibung der Lehrinhalte unter der Adresse
Info: http://www.bgn.de/pages/Veranstaltungen_Seminartermine.html


 ALLGEMEINES


09. Webvan: Milliardenteures Experiment gescheitert
Oakland. (13.07.) Webvan, der groesste Internet-Supermarkt mit Sitz im US-amerikanischen Oakland (Kalifornien), hat die Suche nach einem Kaeufer oder neuen Geldgebern aufgegeben, den Betrieb eingestellt und Konkurs angemeldet. An eine Reorganisation koenne nach Angaben der Geschaeftsleitung nicht mehr gedacht werden. Praktisch alle 2.000 Mitarbeiter wurden fristlos entlassen. Ein anonymer Wohltaeter habe 1,35 Millionen US-Dollar gespendet, mit denen zumindest die rund 1.700 im Stundenlohn beschaeftigten Mitarbeiter eine Hilfe von 900 US-Dollar erhalten sollen, heisst es aus Oakland. Vor Webvan hatten bereits andere Internet-Supermaerkte ihre Existenz aufgegeben, doch Webvan ist der wohl bisher groesste Internet-Flop. Seit Gruendung 1997 hat die Gesellschaft 1,2 Milliarden US-Dollar verbraucht, ohne je in die Gewinnzone zu kommen. In einem Dreijahresplan sollten nach dem Muster des Prototyps in Oakland 26 hochmoderne, automatisierte Lagerhaeuser zu Kosten von je 35 Millionen US-Dollar errichtet werden. Mit einer eigenen Flotte von Lieferwagen wurden Bestellungen minuzioes ausgeliefert. In den ersten anderthalb Jahren schien Erfolg zu winken, bestellten doch 6,5 Prozent der Haushalte in San Francisco Lebensmittel via Internet. Weniger als die Haelfte davon bestellte jedoch ein zweites Mal. Umfragen zeigten, dass Lebensmittelkaeufe im Internet ein zu anspruchsvolles Planen und Ueberlegen erfordern. Um Kosten zu sparen, wurde schliesslich das Marketing eingeschraenkt. Dies und Abstriche am Investitionsprogramm sowie die Schliessung von Lagerhaeusern machten negative Schlagzeilen und setzten eine Abwaertsspirale in Gang. Nun war kein neues Geld mehr aufzutreiben, so dass die Verantwortlichen die Einstellung beschlossen. Im November 1999 wurde Webvan noch mit stolzen 34 US-Dollar pro Aktie gehandelt. Ende vergangener Woche blieben davon gerade mal sechs Cent uebrig.

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10. Oetker: Insgesamt gut, zum Teil durchwachsen
Bielefeld. (13.07.) Im Geschaeftsjahr 2000 stieg der Umsatz des Konsolidierungskreises der Oetker-Gruppe (Geschaeftsbereiche: Nahrungsmittel, Sekt, Schifffahrt und weitere Interessen) um 51,2 Prozent auf 8.480 Millionen Mark. Damit betrug der Gesamtumsatz der Oetker-Gruppe 10.214 Millionen Mark - einschliesslich des nicht unter der einheitlichen Leitung der Dr. August Oetker KG stehenden Geschaeftsbereiches Bier und alkoholfreie Gretraenke. Dies bedeutet ein Wachstum gegenueber 1999 von 19,9 Prozent. Der Geschaeftsbereich Nahrungsmittel verbuchte ein Umsatzplus von 6,6 Prozent auf 2.421 Millionen Mark, wobei das Markenartikel-Geschaeft von Dr. Oetker um 6,8 Prozent stieg. Die neu in den Konsolidierungskreis der Oetker-Gruppe aufgenommene Henkel & Soehnlein Sektkellereien KG steigerte den Umsatz um 3,1 Prozent auf 1.174 Millionen Mark. Dabei ging der Absatz beim Sekt zurueck, waehrend Wein, Spirituosen und Energydrinks zulegten. Die Einzelhandelsschiene Meyer & Beck hatte erneut eine unbefriedigende Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der Umsatz ging um sieben Millionen Mark auf 420 Millionen Mark zurueck, sechs unrentable Filialen wurden an die Edeka abgegeben, sechs weitere geschlossen. Laut Oetker habe die 1999 eingefuehrte Vertriebsschiene "M & B - Ihr Verbraucher Marktplatz" massgeblich zur Umsatzstabilisierung beigetragen. Meyer & Beck betreibt derzeit noch 60 Filialen im Raum Berlin.
Info: http://www.oetker.de

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11. GfK: E-Handel vernachlässigt Kundenbindung
Nuernberg. (13.07.) Begeben sich Verbraucher mit dem Online-Einkauf in die Service-Wueste? Wer die neueste GfK-Studie zum Thema Kundenbindung liest, bekommt zumindest den Eindruck, Kunden wuerden dort eher als Produktabnehmer abgefertigt denn als Leistungsempfaenger bedient. Der klassische Einzelhandel nach Angaben der GfK eine wesentlich hoehere Kundenbindung aufzuweisen als der elektronische Handel. GfK-Urteil: Kundenbindung ist im E-Commerce insgesamt schwach ausgepraegt. Viele Online-Anbieter muessten damit rechnen, dass Kunden ob latenter Unzufriedenheit zum stationaeren Einzelhandel zurueckkehrten. Neben Akquisition, Produktmanagement und "technischen Spielereien" sollten Online-Anbieter verstaerkt an der Kunden-Zufriedenheit arbeiten, heisst es aus Nuernberg.
Info: http://www.gfk.de


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12. Steuerlich absetzbare Handwerkerrechnungen fuer alle?
Berlin. (12.07.) Wenn Gewerke durch einen bluehenden Schwarzarbeitsmarkt nur kaum betroffen sind, dann gehoeren das Baecker- und Konditorhandwerk sicherlich dazu. Trotzdem ist es interessant zu erfahren, was sich das Bundesministerium fuer Wirtschaft und Technologie gerade ausdenkt, um Schwarzarbeit in den Griff zu bekommen. Bislang war es meist so, dass auf Initiative der Bundesanstalt fuer Arbeit nach Schwarzarbeitern gefahndet wurde. Eine personal- wie kostenintensive Angelegenheit, deren Erfolgsbilanz - das liegt in der Natur der Sache - eher bescheiden ausfaellt. Das Wirtschaftsministerium will den Hebel zur Bekaempfung von Schwarzarbeit nun an einer anderen Stelle ansetzen: Es will Handwerkerrechnungen von Privatpersonen steuerlich absetzbar machen. Ob und was daraus wird, steht noch in den Sternen, doch erscheint es dem WebBaecker ausgesprochen intelligent, den sprichwoertlichen Finger (endlich) dahin zu legen, wo es weh beziehungsweise gut tut. Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) unterstuetzt die Ueberlegungen zur Eindaemmung von Schwarzarbeit. ZDH-Praesident Dieter Philipp sagt: "Schwarzarbeit ist zu einer erheblichen Stoerung fuer regulaer taetige Betriebe, fuer die Sozialversicherungen und fuer die oeffentlichen Haushalte geworden. Es muss deshalb in der Tat ueber Instrumente nachgedacht werden, sie endlich wirkungsvoll zu bekaempfen. Die Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen koennte ebenso wie ein abgesenkter Mehrwertsteuersatz auf Dienstleistungen ein solches Instrument sein." Gleichwohl erinnert Philipp daran, dass die Ursache fuer den bluehenden Schwarzarbeitsmarkt vor allem in der viel zu hohen Gesamtbelastung durch Steuern und Lohnzusatzkosten liegt.

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13. Nach dem Ende des Rabattgesetzes
Hamburg. (10.07.) Von August an gelten im Einzelhandel neue Regeln. Der Bundestag hat die Abschaffung des fast 70 Jahre alten Rabattgesetzes und der Zugabeverordnung bereits beschlossen (der WebBaecker berichtete). Die Zustimmung des Bundesrates gilt als sicher. Dennoch duerfte hierzulande kaum das blanke Feilschen beginnen. Festzuhalten ist, dass der Wettbewerb mit moeglichst billigen Angeboten weder im Interesse grosser noch kleiner Anbieter ist, denn eine grobe Schaetzung von Marketingfachleuten besagt: Wer bei der Haelfte des Sortiments nur fuenf Prozent Rabatt gewaehrt, muss fast 20 Prozent mehr verkaufen, um auf seine Kosten zu kommen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) schaetzt die Renditen im Segment Lebensmittel auf hoechstens 0,5 Prozent des Umsatzes. Auch in anderen Sparten fielen die Margen magerer aus als in Nachbarlaendern. Der Wettbewerb laufe hierzulande fast ausschliesslich ueber das Preisschild. Mit Tiefstpreisen ist jedoch kaum noch was zu holen. Fachleute setzen stattdessen auf Dienstleistungen. Sie lasten vor allem der Zugabeverordnung die viel beklagte "Servicewueste Deutschland" an. "Sie hat den Kunden davor geschuetzt, Leistungsempfaenger zu werden, und hat alles daran gesetzt, dass er reiner Produktabnehmer bleibt", sagt etwa Alexander Lintner von Boston Consulting. Auch Ruth-Anna Buettner von der hessischen Verbraucherzentrale hofft, der Wegfall der alten Regeln werde die Fantasie der Unternehmen anregen und mittelfristig durch besseren Service fuer hoehere Kundenzufriedenheit sorgen. Wettbewerbsnachteile fuer Nischenanbieter will sie nicht ueberbewertet wissen, mit interessanten Einfaellen haetten auch Mittelstaendler Chancen.

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14. Neue Grenzwerte im Codex Alimentarius
Genf. (09.07.) Wichtige Aenderungen in der Bewertung und Handhabung von Lebensmitteln hat die Codex-Alimentarius-Kommission waehrend ihrer Tagung in Genf beschlossen. Zum Verstaendnis: Der Codex Alimentarius ist ein weltweites System zur Normung von Lebensmittel, das seit seiner Einfuehrung 1961 von den UNO-Organisationen FAO und der WHO fortentwickelt wird. Die Richtlinien sind zudem wichtig fuer die Beurteilung der Gleichwertigkeit von Produkten fuer den internationalen Handel aus unterschiedlichen Anbauverfahren. Die 165 Mitgliedslaender der Kommission haben sich nun darauf verstaendigt, dass gentechnisch veraenderte Lebensmittel kuenftig generell vor der Markteinfuehrung getestet werden sollen, und dass ihre Einfuehrung bewilligungspflichtig sein soll. Darueber hinaus legte die Kommission erstmals weltweit geltende Prinzipien fuer die Sicherheitseinschaetzung dieser Lebensmittel fest. Fuer Konsumenten, die empfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagieren, sollen die Inhaltsstoffe kuenftig besser gekennzeichnet werden. Im Streit um die Aflatoxinwerte in der Milch habe sich die EU mit dem Wunsch nach geringeren Grenzwerten nicht durchsetzen koennen, heisst es aus Genf. Aflatoxine sind Pilzgifte, die selbst in geringen Mengen schwere Schaeden an der Leber hervorrufen oder sogar Leberkrebs ausloesen koennen. Zur Begruendung des hoeheren Standards sagte Kommissionssekretaer Alan Randell, der von der EU gewuenschte Grenzwert habe keine gesundheitlichen Vorteile, gefaehrde aber die Milchversorgung in Entwicklungslaendern. Da die Standardwerte der Codex-Kommission auf freiwilliger Basis eingehalten werden (oder auch nicht), koennten nach Angaben der Kommission die niedrigeren Grenzwerte fuer Aflatoxin in der EU weiter bestehen bleiben. Weitere Grenzwerte setzte die Kommission bei den Schwermetallen Kadmium und Blei in bestimmten Lebensmitteln.

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15. Wachsen mit Convenience und Genuss
St. Gallen. (09.07) In der Schweiz wird gerne gegessen und getrunken. Am liebsten wird Ess- und Trinkbares jedoch exportiert. Dass die Schweizer Nahrungsmittelindustrie dies auch im Geschaeftsjahr 2000 wieder mit grossem Erfolg getan hat, bestaetigt jetzt die schweizerische Foederation der Nahrungsmittel-Industrien (Fial). Im Inland haetten eine anhaltend guenstige Konsumstimmung und ein bluehender Tourismus die Nachfrage stimuliert, teilte die Fial mit. So vermochte vor allem der Bereich "Schokolade und Speiseeis" um sechs Prozent zuzulegen. Die Sparten Dauerbackwaren, Schmelzkaese/Fertigfondue und Suppen/Saucen erlitten hingegen geringfuegige Einbussen. Auch in der Schweiz steigerten zubereitungsfreundliche und im Trend liegende Kuehlprodukte - Frischteigwaren, Pizzen, Salate - den Umsatz zu Lasten traditioneller Konserven und Trockenteigwaren. Der Anteil von Importprodukten sei stetig gestiegen und liege in verschiedenen Branchen bereits deutlich ueber 50 Prozent, berichtet die Fial, die sich auf eine Umfrage unter 160 Unternehmen beruft. Erfreuliches im Export: Die darauf am staerksten fokussierten Sparten Schokolade/Zuckerwaren und Schmelzkaese/Fertigfondue konnten ihren Auslandumsatz ohne Ausnahme steigern. Die Exportquoten liegen hier je nach Branche zwischen 35 und 60 Prozent. Einige Sparten mit bislang eher geringen Exportanteilen, etwa Diaet- und Kraftmittel oder Speiseeis, erzielten ebenfalls gute Erfolge.

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16. Entfernungspauschale: Begrenzung auf Hoechstbetrag
Bonn. (08.07.) Zur Erinnerung: Arbeitnehmer koennen seit Januar fuer den Weg von der Wohnung zur Arbeitsstaette eine Entfernungspauschale fuer die ersten zehn Kilometer von 0,70 Mark je Entfernungskilometer und fuer jeden weiteren Entfernungskilometer von 0,80 Mark als Werbungskosten geltend machen. Mit welchem Verkehrsmittel der Arbeitnehmer an seinen Arbeitplatz gelangt, spielt dabei keine Rolle mehr. Grundsaetzlich ist die Entfernungspauschale auf einen Hoechstbetrag von 10.000 Mark im Kalenderjahr begrenzt (§ 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 Satz 2/1. Halbsatz EStG). Bei dem Hoechstbetrag von 10.000 Mark handelt es sich um einen Jahresbetrag, der unabhaengig von der Zahl der Arbeitstage im Kalenderjahr anzusetzen ist. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen die Begrenzung auf den Hoechstbetrag von 10.000 Mark nicht greift. So etwa, wenn der Arbeitnehmer einen eigenen oder einen ihm zur Nutzung ueberlassenen Pkw fuer Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstaette nutzt (§ 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 Satz 2/2. Halbsatz EStG) oder wenn der Arbeitnehmer oeffentliche Verkehrsmittel fuer die Wegstrecke zwischen Wohnung und Arbeitstaette nutzt. Hier kann ein hoeherer Betrag angesetzt werden, wenn die tatsaechlichen Aufwendungen hoeher als 10.000 Mark sind und der Arbeitnehmer die Hoehe der Fahrtkosten nachweisen kann (§ 9 Abs. 2 Satz 2 EStG), berichtet der "Steuerzahler Newsletter".


 BUCH- / SURFTIPPS

17. For a better understanding
Eschweiler. (12.07.) Sind Sie ToolBox-Kunde, so steht Ihnen unter http://www.toolbox-software.de zwar nicht die ganze, dafuer immerhin die ToolBox-Software-Welt offen, so Sie sich mit Ihrer Kundennummer und einem Passwort in den geschlossenen Nutzerbereich einloggen. Was Sie auf den neuen Webseiten der Software-Experten aus Eschweiler auch ohne Kundennummer und Passwort erwartet, berichtete Ihnen der WebBaecker bereits in der Ausgabe 25/01 (siehe http://www.webbaecker.de/archiv/html/wb_25_01.htm#14). Nachtrag: Um der zunehmenden Internationalisierung gerecht zu werden, veroeffentlicht ToolBox Anfang August die englische Version seiner Webseiten.


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18. Alles Kaese oder was?
Bonn. (12.07.) Deutschlands Parteienlandschaft ist ausgesprochen vielseitig - vom Blickwinkel der CMA aus betrachtet, der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft aus Bonn. Bereits im Mai rief die CMA zur bundesweiten Kaesewahl auf; und es gingen so klangvolle Namen an den Start wie die "Aufschneider", die "Angeschmierten" und die "Kleinen Regionalisten". Was die Programmatik angeht, so hat auch der WebBaecker nicht weiter nachgefragt - kann Ihnen an dieser Stelle jedoch versichern, dass die "Kaesewahltour 2001" nun online ist. In den Rubriken "Kaesewahltour 2001", "Presse", "Kaesiges", "Rezepte" sowie "Wir ueber uns" kommen sowohl Verbraucher wie Journalisten, Handel wie Gastronomie gleichermassen auf ihre Kosten. Schauen Sie mal rein unter
Info: http://www.deutscher-kaese.de

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19. Fuer surfende Hollaender
Arnstein. (11.07.) Wer hin und wieder zu MIWE surft unter der Adresse http://wwww.miwe.de, dem ist es sicherlich schon aufgefallen: Seit neuestem sind die Webseiten des Baeckereiausruesters nicht mehr "nur" in deutscher, englischer und franzoesischer, sondern ebenso in niederlaendischer Version verfuegbar. Damit traegt der Backofenhersteller aus dem fraenkischen Arnstein der Entwicklung seiner Unternehmungen im Ausland ebenso Rechnung wie dem steigenden Exportanteil. Wie sorgfaeltig die Inhalte uebertragen wurden, davon koennen Sie sich selbst ein Bild machen unter
Info: http://www.miwe.de/nl/index2.htm


 REZEPT DER WOCHE 

20. Baguette mit unverwechselbarem Aroma
Isernhagen. (07.07.) Franzoesisches Baguette mit unverwechselbarem Aroma - so lautet das Rezept fuer den Monat Juli auf der IsernHaeger Website. Das Rezept bezieht sich auf eine Gesamtgetreidemenge von zehn Kilo und ergibt bei einer Teigeinlage von 320 Gramm rund 55 Baguettes. Wie immer, koennen Sie sowohl Rezeptur wie Verkaufshinweise bequem ausdrucken, bevor es ans Werk geht. Das Rezept finden Sie unter der Adresse http://www.isernhaeger.de/rezept.htm. Verkaufsinfos finden Sie unter http://www.isernhaeger.de/rezept_vk.htm. Haben Sie Fragen zum IsernHaeger Rezeptservice im Allgemeinen oder zum Baguettebrot im Besonderen, wenden Sie sich bitte an Jens Stadtlaender unter der E-Mail-Adresse
Info: mailto:stadtlaender@isernhaeger.de