WEBBAECKER AKTUELL FUER DIE 24. KALENDERWOCHE 2001 (09.06. bis 15.06.)  



In der Zusammenfassung fuer diese Woche lesen Sie:

BRANCHE:
01. TK-Backwaren und Pizzen boomten besonders
02. VK Muehlen mit zweistelligem Wachstum
03. Schneller, hoeher - und das groesstes Brot der Welt
04. Pfiffigkeit entschied Baeckerrallye
05
. Baeckerinnung ueberreicht Scheck von 6.500 Mark
06. Neue Erkenntnisse zum Thema Teigeigenschaften?

TERMINE:
07. Erfurter Tage im Dezember 2001
08. Broetchenqualitaet: Keine Kompromisse

ALLGEMEINES:
09. Qualitaet und Gesundheit im Gastgewerbe foerdern
10. Einsatz von Testkaeufern nicht mitbestimmungspflichtig
11. Wirtschaftspolitik: ZDH fordert Kurskorrektur
12. Neues Oeko-Siegel kommt im Spätsommer
13. Steuerschaetzung trotz anhaengigen Strafverfahrens zulaessig
14. Jeder zweite Lehrvertrag schon wieder geloest

PERSONALIEN:
15. Prof. Dr. Hans Bolling gestorben
16. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

BUCH-/ SURFTIPPS:
17. Die vernetzte Backstube der Zukunft
18. Kreative Kueche: Desserts und mehr...

19. Kostenloses: Visual Basic 6 - Schritt fuer Schritt
20. Qualitaetsoffensive bei Lebensmitteln

REZEPT DER WOCHE:
21. Spinatsalat mit Brie, Sesam und Pfirsich / Ketchum


 BRANCHE


01. TK-Backwaren und Pizzen boomten besonders
Hamburg. (15.06.) Der Trend zum Verbraucher-Griff in die Tiefkuehltruhe haelt an. Nahezu unberuehrt von Wirtschafts- und Nahrungsmittelkrisen boomt derzeit die TK-Branche. Die meisten Hersteller verzeichneten auch fuer 2000 satte Zuwachsraten. Besondere Renner dabei: Backwaren und Pizzen in den TK-Truhen des Handels. So war die Stimmung bei den etwa 200 Repraesentanten branchenbekannter Unternehmen, die in dieser Woche zur Jahrestagung des Deutschen Tiefkuehlinstitutes nach Hamburg kamen, entsprechend gelassen. Geradezu explodiert war schliesslich das Geschaeft mit Produkten wie Teigen, Broetchen und Torten: Binnen zehn Jahren vervierfachte sich der Branchenabsatz nahezu. Dazu duerfte nicht zuletzt der Erfolg von Coppenrath & Wiese beigetragen haben, hiess es auf der Tagung. Nahezu verdreifacht hat sich demnach der Absatz von TK-Backwaren mit fast 160.000 Tonnen, deren Anteil damit auf mehr als 13 Prozent stieg. Auch Pizzen verbuchten 2000 mit knapp 150.000 Tonnen binnen zehn Jahren ein Wachstum von weit ueber 100 Prozent im Handel - der Sortimentsanteil erhoehte sich auf knapp 13 Prozent. Voellig anders verteilen sich die Anteile der einzelnen Segmente jedoch im Grossverbrauchergeschaeft. Dort entfaellt mit mehr als 25 Prozent der Loewenanteil auf die Backwaren. Hingegen ist der Absatz von TK-Pizzen im Grossverbrauchergeschaeft kaum erwaehnenswert. Eine umfassende Betrachtung zur Entwicklung von TK-Produkten (5.438 Anschlaege) lesen Sie unter der Adresse
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/0601tk_dti.htm


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02. VK Muehlen mit zweistelligem Wachstum
Hamburg. (14.06.) Der Hamburger Naehrmittelkonzern VK Muehlen AG hat seine Ertragssituation weiter verbessert. Fuer die beiden Kerngeschaeftsfelder, Muehlenbetriebe einerseits und Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) andererseits, erwartet Vorstandschef Rolf Brack 2001 einen Jahresueberschuss zwischen elf und zwölf Millionen Mark. Damit scheint sich der Hamburger Konzern endgueltig aus der wirtschaftlichen Schieflage der vergangenen Jahre befreit zu haben. Im abgelaufenen Geschaeftsjahr konnte naemlich bei einem Umsatz von 867,2 Millionen Mark (plus 18,6 Prozent) das Vorsteuerergebnis um 14,2 Prozent auf 6,2 Millionen und der Jahresueberschuss um 57,6 Prozent auf 7,2 Millionen Mark gesteigert werden. Hingegen schnitten das Industrie- und Baeckergeschaeft (ohne Marken) wie auch die LEH-Sparte noch leicht negativ ab, heisst es aus Hamburg. Als groesstes Muehlenunternehmen Europas will die VK Muehlen AG auch weiterhin unvermindert auf Lebensmittel mit gesundheitsfoerdernder Wirkung setzen.

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03. Schneller, hoeher - und das groesstes Brot der Welt
Hamburg. (12.06.) Ein spanischer Baecker habe bei Barcelona das groesste Brot der Welt gebacken. Das eine Tonne schwere Backwerk soll 74 Meter lang und 57 Zentimeter breit (gewesen) sein. Damit sicherte sich der Baecker nach Angaben von Presseagenturen die Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde. Das Riesenbrot soll nach Feststellung des Rekords in 10.000 Stuecke geschnitten und auf einem Dorfplatz 6.000 Schaulustigen zum Fruehstueck gereicht worden sein. Die Insel Zypern indes will es mit dem groessten Kebab der Welt in das Guinness Buch der Rekorde schaffen, wissen andere Meldungen zu berichten. So sollen 21 Koeche der internationalen Restaurantkette Sam's Food 1.500 Huehner fuer den Kebab verwendet haben, der mehr als zwei Meter hoch und einen Meter dick gewesen sein soll. Das Fleisch habe sich mehr als sieben Stunden auf einem Spiess gedreht, bevor es gar war. In der Ortschaft Limassol sollen hunderte Menschen Schlange gestanden haben, um fuer umgerechnet 3,20 Mark ein Stueck des Rekordversuchs zu kosten. Der letzte Kebab-Rekord (Hoehe: 1,6 Meter) wurde 1998 in Zuerich von Kadi Cetinkaya aufgestellt.

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04. Pfiffigkeit entschied Baeckerrallye
Reddelich / Kroepelin. (11.06.) Weissbekleidete Maenner und Frauen, etwa 100 an der Zahl, ausgestattet mit frisch gebundenem Blumenstrauss und drei Huehnereiern unter dem Arm, staksten juengst um den Reddelicher Feuerwehrteich herum, zaehlten seine Zufluesse und suchten Rohrspatzen. Da guckten nicht nur die Anwohner irritiert, auch wenn der Grund fuer dieses seltsame Verhalten recht einfach ist: Die Stadtbaeckerei Junge, Betriebsteil Rostock (Elmenhorst), veranstaltete ihre diesjaehrige Baeckerrallye von Kaegsdorf nach Elmenhorst. Gemeinsam mit Zulieferern, Luebecker Kollegen und Geschaeftspartnern kaempften die Baecker und VerkaeuferInnen auf der 58 Kilometer langen Strecke um eine moeglichst gute Platzierung. "Nicht die Zeit ist entscheidend, sondern Pfiffigkeit", erklaerte Baeckerei-Tourchef Martin Mothes die Spielregeln jedem, der sich ueber die weissen Gestalten um den Feuerwehrteich und auch sonst wo herum wunderte. So mussten die 28 Teams auf ihrem Weg 82 knifflige Fragen beantworten und zahlreiche Aktionsaufgaben loesen. Eben auch, wie Feuerwehrschlaeuche schnell auf- und abgerollt werden. Fuer jeden zuviel gefahrenen Kilometer wurden Punkte abgezogen und es brauchte fuenf Stunden und fuenf Minuten, bis das erste Auto ueber die Ziellinie schlich. Neben Mothes war auch Marketingchef Gerd Hofrichter hoechst zufrieden mit dem Verlauf der Baeckerrallye - erster Ausdruck soll ein breites Grinsen ob des Zustands der Teams beim Zieleinlauf gewesen sein, berichten boese Zungen.

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05. Baeckerinnung ueberreicht Scheck von 6.500 Mark
Worms. (10.06.) Mehr als 13.000 Dombrote verkaufte die Baeckerinnung Worms zugunsten der Restaurierung des Wormser Doms. Innungsobermeister Otto Keller konnte aus dem Erloes fuer die Brote nun 6.500 Mark an den Vorsitzenden des Dombauvereines, Karl Friedrich Mauer, ueberreichen. Dompropst Engelbert Priess sprach von einer "riesigen Leistung der Baecker und Kunden". Kuratoriumsmitglied Dr. Angela Scheugenpflug, Initiatorin des Dombrots, sagte, dass die Menschen so ihre Verbundenheit mit dem Dom gezeigt haetten. Die naechste Aktion kuendigte Mauer bereits an: Die "Domkugel", mit der sich die Fleischerinnung fuer den Dom engagieren werde.

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06. Neue Erkenntnisse zum Thema Teigeigenschaften?
Manhattan / USA. (09.06.) Alle haetten seit 50 Jahren auf das falsche Pferd gesetzt: Baecker und Mueller, die die Mehl- und Teigqualitaet verbessern wollten, arbeiteten mit der falschen Theorie, schreibt die "Welt" in ihrem Wirtschaftsteil vom 08. Juni. "Alle" haetten geglaubt beziehungsweise glaubten immer noch, dass elastischer Teig durch Disulfid-Bindungen des Getreidemehls entsteht. Falsch, habe jetzt eine US-Forscherin nachweisen und mit ersten Fotos belegen koennen: Verantwortlich fuer gute Teige seien vielmehr so genannte Tyrosin-Molekuele, die im Getreide-Eiweiss enthalten sind und sich im Teig eng untereinander verknuepften, sagt Katherine Tilley von der Kansas State University (KSU). Ihre Erkenntnis soll jetzt eine bessere Qualitaetskontrolle in den Backbetrieben versprechen. Sie sei auch fuer Forscher interessant, die neuartige Kunststoffschichten und Membranen entwickeln. Sogar neue, fuer bestimmte Backwaren optimierte Getreidesorten koennten sich mit dem neuen Wissen entwickeln lassen. Tilleys Entdeckung gilt in Forscherkreisen als Revolution: "Diese Arbeit bedeutet eine fundamentale Wandlung unseres Wissens", erklaert Gary Rabold, zustaendig fuer Technologietransfer der KSU gegenueber der Welt. "Zum ersten Mal haben wir einen messbaren Index fuer die Qualitaet von Teig." Das Tyrosin war bisher in Theorien nie aufgetaucht, weil die Experten es gar nicht im Teig vermuteten. Sie versuchten vergeblich, den Einfluss der Disulfid-Bindungen zu beweisen. Bei diesen Experimenten beeinflussten sie jedoch auch die Tyrosin-Kreuzbindungen - die Teigqualitaet aenderte sich tatsaechlich, aber nicht aus den vermuteten Gruenden. Deutsche Forscher muessen diese Annahmen zunaecht pruefen, bevor eine Stellungsnahme der bekannten Institutionen fuer die Branche zu erwarten ist.


 TERMINE


07. Erfurter Tage im Dezember 2001
Mannheim. (14.06.) Die BGN veranstaltet gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum fuer interdisziplinaere Praevention (KIP) an der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena sowie dem Landesverband Hessen, Mittelrhein und Thueringen der gewerblichen Berufsgenossenschaften (LVBG) am 7. und 8. Dezember im Kaisersaal Erfurt die 8. Erfurter Tage, ein Symposium zur Praevention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und Erkrankungen.
Info: http://www.bgn.de/pages/Veranstaltungen_Erfurt8.html

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08. Broetchenqualitaet: Keine Kompromisse
Isernhagen. (11.06.) Am 27. Juni ist es so weit: Noch einmal vor der Sommerpause laeuft im IsernHaeger Vorteig Centrum das Seminar "Qualitaetsbroetchen - zeigen Sie es den Mitbewerbern!" Das Seminar zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln den Gang Ihrer Kunden zum naechsten Supermarkt-TK-Fach verhindern und erfolgreich in Ihr Baeckerfachgeschaeft umlenken. Vor dem Umlenken steht die Ueberzeugungsarbeit; und wie koennten Sie Ihre Kunden besser gewinnen als durch mehr Geschmack und laengere Roesche Ihrer Broetchen? Setzen Sie auf Qualitaet, die Kunden mit Ihrem Namen verbinden. Machen Sie keine Kompromisse, wo auch Ihre Kunden kompromisslos sind. Naeheres zum Seminar erfahren Sie auf der IsernHaeger Website unter
Info: http://www.isernhaeger.de/inf_06.htm



 ALLGEMEINES



09. Qualitaet und Gesundheit im Gastgewerbe foerdern
Mannheim. (14.06.) Die Anforderungen an gastronomische Betriebe (und wohl auch Backbetriebe) sind hoch: starker Wettbewerb, wachsender Kostendruck, neue gesetzliche Anforderungen. Faktoren, die hohe Ansprueche an Unternehmer und Mitarbeiter stellen. Um diese Herausforderungen zu bewaeltigen, bedarf es gesunder Menschen, die sich am Arbeitsplatz auch wohl fuehlen. Die BGN bietet zusammen mit verschiedenen Partnern in Baden-Wuerttemberg, Brandenburg, Niedersachsen und Nordosthessen in praxisbezogenen Seminaren Unterstuetzung bei der Foerderung der Bereiche Gesundheit, Arbeitssicherheit und Qualitaet.
Info: http://www.bgn.de/pages/Veranstaltungen_Gesunde_Mitarbeiter_
Niedersachsen_Seminartermine.html


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10. Einsatz von Testkaeufern nicht mitbestimmungspflichtig
Erfurt. (14.06.) In einem vom Bundesarbeitsgericht durch Beschluss von Maerz 2001 (Az. 1 ABR 34/00) entschiedenen Streitfall ging es um die Frage, ob der Einsatz beziehungsweise die Einstellung von Testkaeufern mitbestimmungspflichtig ist - sofern ein Betriebsrat vorhanden ist. In allen Instanzen bis hinauf zum Bundesarbeitsgericht unterlag der Betriebsrat. Die obersten Arbeitsrichter vermochten keinen mitbestimmungspflichtigen Sachverhalt zu erkennen. Insbesondere handle es sich nicht - wie jedoch der Betriebsrat annahm - um eine mitbestimmungspflichtige "Einstellung" im Sinne des Paragraphen 99 Betriebsverfassungsgesetz. Die Arbeitnehmer des Sicherheitsunternehmens, die Testkaeufe durchfuehren, seien in den Betrieb der Arbeitgeberin nicht eingegliedert. Ihr Einsatz werde nicht von der Arbeitgeberin, sondern von dem Sicherheitsunternehmen gesteuert.

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11. Wirtschaftspolitik: ZDH fordert Kurskorrektur
Berlin. (13.06.) "Die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Daten bestaetigen die Ergebnisse der ZDH-Umfrage in den Betrieben fuer das erste Quartal 2001: Entgegen den Prognosen ist die Binnenkonjunktur in Deutschland nicht angesprungen. Das Handwerk ist von der lahmenden Binnenkonjunktur besonders stark betroffen, wie die juengsten Zahlen nachdruecklich belegen. Die durch die Steuerreform gewachsenen Ausgabenspielraeume der Verbraucher werden durch die stark gestiegenen Energiepreise und die Inflation aufgezehrt. Dies sagte Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretaer des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), anlaesslich der in dieser Woche vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Ergebnisse zur Beschaeftigten- und Umsatzentwicklung des Handwerks im ersten Quartal 2001. Vor dem Hintergrund der negativen Entwicklungen im ersten Quartal und der schlechten Vorzeichen fuer den weiteren Jahresverlauf muesse das Handwerk seine bisherige Prognose fuer das Jahr 2001 nach unten korrigieren. Die Wachstumsluecke zwischen Gesamtwirtschaft und Handwerk werde sich nicht verringern. Der ZDH hoffe insgesamt auf stabile Umsaetze ("schwarze Null"), muesse dabei derzeit jedoch von einem Personalabbau von rund 120.000 (minus zwei Prozent) Mitarbeitern ausgehen. Die Bundesregierung muesse die Ergebnisse als ein Warnsignal werten und endlich einen substanziellen Kurswechsel in der Wirtschafts- und Beschaeftigungspolitik einleiten. (zdh)

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12. Neues Oeko-Siegel kommt im Spätsommer
Berlin. (13.06.) Ein offizielles Bio-Siegel fuer oekologisch hergestellte Lebensmittel soll nach den Sommerferien erstmals in die Laeden kommen und Verbrauchern die Entscheidung beim Einkauf erleichtern. Das kuendigte Verbraucherschutzministerin Renate Kuenast jetzt in Berlin an. Die Politikerin appellierte an die Landwirtschaft, Klasse statt Masse zum Leitsatz der kuenftigen Produktion zu machen. Dies koenne zum Wettbewerbsvorteil fuer die deutsche Landwirtschaft werden. Kuenast raeumte ein, dass die Vielfalt derzeit verwendeter Qualitaetssiegel fuer Oeko-Produkte verwirrend sei. Deshalb wolle sie das einheitliche Bio-Siegel. Derzeit werde der noch geheime Entwurf markenrechtlich abgesichert und es wuerden die Hersteller-Gruppierungen gesammelt, die mitmachen wollten. Die Landwirtschaftsministerin bewertete es positiv, wenn Oeko-Produkte jetzt auch bei Lebensmitteldiscountern und Fast-Food-Ketten Einzug hielten. Dies koenne zwar einen Preisdruck verursachen, Oeko-Produkte duerften aber kein Luxusgut sein und muessten "raus aus der Nische und rein in die Regale" (der WebBaecker berichtete mehrfach).

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13. Steuerschaetzung trotz anhaengigen Strafverfahrens zulaessig
Muenster. (12.06.) Fehlen saemtliche Buchfuehrungsunterlagen fuer ein Wirtschaftsjahr oder sind diese unvollstaendig, ist eine Schaetzung nach den sogenannten Richtsaetzen der Finanzverwaltung sachgerecht. Zu diesem Ergebnis kommt das Finanzgericht Muenster in einem nicht rechtskraeftigen Urteil vom 31.10.2000 (Az. 5 K 6660/98 E, Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt; Az. des BFH: XI B 7/01). Eine derartige Schaetzung kann vom Steuerpflichtigen weder durch eine im Vorjahr durchgefuehrte eigene Kalkulation noch durch ein Sachverstaendigen-Gutachten entkraeftet werden. Denn die Situation ist in jedem Fall die Gleiche: Es fehlen tatsaechliche Anhaltspunkte, die Rueckschluesse auf den Geschaeftserfolg zulassen. Auch der Umstand, dass gegen den Steuerpflichtigen ein Steuerstrafverfahren anhaengig war, stand im Streitfall einer Steuerschaetzung nicht entgegen. Strafverfahren und Besteuerungsverfahren seien deutlich voneinander zu trennen. Denn waehrend im Strafverfahren umfassende Zeugnisverweigerungsrechte bestehen, hat der Steuerpflichtige im Besteuerungsverfahren umfassende Mitwirkungspflichten. Das Recht des Steuerpflichtigen, sich nicht durch eigene Aussagen im Strafverfahren belasten zu muessen, werde durch § 393 Abgabenordnung gewahrt. Nach dieser Vorschrift sei es moeglich, das Strafverfahren bis zum rechtskraeftigen Abschluss des Besteuerungsverfahrens auszusetzen. Diese Regelung sei verfassungsgemaess und auch mit internationalem Recht vereinbar.

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14. Jeder zweite Lehrvertrag schon wieder geloest
Stuttgart
. (12.06.) Jedes fuenfte Ausbildungsverhaeltnis (20,8 Prozent) in Baden-Wuerttemberg wird bereits im ersten Jahr wieder geloest. Wie aus einer jetzt in Stuttgart vorgestellten Untersuchung des Statistischen Landesamtes hervorgeht, gibt es dabei von Beruf zu Beruf grosse Unterschiede. Vor allem der Konditoren-, Baecker- und Fleischernachwuchs scheint den Betrieben gleich in Scharen davon zu laufen. Von den im Jahr 2000 abgeschlossenen Lehrvertraegen wurde beinahe jeder zweite bereits wieder aufgeloest. Da gerade in den Ernaehrungsberufen die Zahl der angebotenen Ausbildungsplaetze zuletzt sehr viel hoeher war als die Zahl der interessierten Bewerber, gehen die Statistiker davon aus, dass in der Regel die Auszubildenden die Kuendigung vornahmen. Bezogen auf den gesamten handwerklichen Bereich, betrug die Aufloesungsquote ueberdurchschnittliche 28,1 Prozent. Die Statistiker vermuten, dass viele Schulabgaenger zunaechst einen Vertrag fuer einen handwerklichen Beruf unterschreiben, um sich dann teilweise noch vor Antritt der Lehre kurzfristig anders zu entscheiden.


 PERSONALIEN

15. Prof. Dr. Hans Bolling gestorben
Detmold. (15.06.) Am 8. Juni verstarb der langjaehrige Vizepraesident der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung, Direktor und Prof. a.D. Dr. Hans Bolling. Begonnen hatte Bolling seine berufliche Laufbahn 1959 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundesforschungsanstalt fuer Getreideverarbeitung in Berlin und Detmold. Seit 1970 war er Leiter der Getreideabteilung der Bundesforschungsanstalt und wurde 1971 zum Direktor und Professor ernannt. Von 1976 bis 1990 leitete er das neugegruendete Institut fuer Muellereitechnologie. Von 1977 bis 1987 leitete er ebenso die Bundesforschungsanstalt fuer Getreideverarbeitung. Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) verlieh Bolling 1975 die Roemer-Medaille fuer dessen grossen Verdienste bei der Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen fuer die Qualitaetsbeurteilung von Weizensorten bei der Herstellung von Brot. Auch andere Organisationen ehrten Bolling. So wurde er 1986 in die Koeniglich Schwedische Akademie fuer Land- und Forstwirtschaft berufen und erhielt 1989 die Staufermedaille des Landes Baden Wuerttemberg. Von 1977 bis 1989 war Bolling ausserdem AGF-Vizepraesident, bevor er 1990 in den Ruhestand trat. (agf)

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16. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Loitz / Schwerin. (11.06.) Der Loitzer Baecker Wilhelm Urbrock sieht dem absehbaren Ruhestand mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Zum einen geht ein arbeitsintensiver wie abwechslungsreicher Lebensabschnitt zu Ende. Andererseits ist die Nachfolge geregelt, was in kleinen und mittelstaendischen Handwerksbetrieben heute nicht unbedingt selbstverstaendlich ist. Sukzessive vollzieht sich derzeit der Wechsel vom 60jaehrigen Chef zu dessen 29jaehrigem Sohn Heiko. Dieser Tage hat der gelernte Kfz-Mechaniker und Baecker seine Meisterpruefung im Baeckerhandwerk erfolgreich abgelegt - nahezu zeitgleich mit dem zehnjaehrigen Bestehen des Betriebes. Vater Urbock ist ueber diese Entwicklung natuerlich froh, hatte er den Betrieb 1991 doch aus dem Nichts heraus aufgebaut. Seither ist das Unternehmen ordentlich gewachsen. Heute beschaeftigt der 60jaehrige Wilhelm Urbrock 14 Angestellte und zwei Auszubildende.


 BUCH- / SURFTIPPS

17. Die vernetzte Backstube der Zukunft
Aachen. (15.06.) Seit einiger Zeit laeuft im Wirtschaftsteil der Aachener Nachrichten die Serie "Made in ...". Diese Serie stellt Unternehmen aus der Region vor; eben auch aus Eschweiler. Unter dem Titel "Die vernetzte Backstube der Zukunft - Zu Besuch in einem Software-Haus fuer Groessbaeckereien" stellten die Aachener Nachrichten juengst die Toolbox Software GmbH vor. Fuer einen fachlich geschulten Blick bietet dieser Artikel kaum neue Fakten. Interessant ist jedoch, wie der Autor dem "gewoehnlichen Zeitungsleser" die Branche naeher bringt. Oder besser gesagt: Wie er es schafft, einen recht komplexen Sachverhalt mit einfachen Worten zu erklaeren. Dabei mag man ihm verzeihen, dass sich nach seinen Angaben die Zahl der bundesdeutschen Baeckereien in den vergangenen Jahren nicht auf, sondern um rund 20.000 Backbetriebe reduziert hat. Das kann im Eifer des Gefechts schon mal passieren und wir wissen es besser. Also wenn Sie mal einen "etwas anderen Blick" auf die Branche im Allgemeinen und die Toolbox Software GmbH im Besonderen werfen wollen, empfiehlt der WebBaecker Ihnen hiermit den beschriebenen Artikel "Die vernetzte Backstube der Zukunft". Wir haben ihn fuer Sie hinterlegt unter der Adresse
Info: http://www.webbaecker.de/r_branche/0601toolbox.htm

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18. Kreative Kueche: Desserts und mehr...
Bonn. (15.06.) Wenn Sie Ihren Kunden neben herzhaften Baeckersnacks und suessem Kuchen gerne noch suesse Desserts bieten wollen, dann hat die CMA vielleicht die richtigen Rezepte dafuer fuer Sie, naemlich die Rezeptbroschuere "Desserts und mehr..." aus der Schriftenreihe "Kreative Kueche". Vom luftig-leichten Mousse ueber fruchtiger Kaltschale bis hin zu suessen Hauptgerichten finde sich hier alles, was der Gaumen begehrt, heisst es in einer Pressemitteilung. Die Rezepte seien in der Regel einfach gehalten, den etwas schwierigeren sind spezielle Kuechentipps beigefuegt. Die Broschuere "Kreative Kueche: Desserts und mehr..." koennen Sie unter Angabe der Bestellnummer 5610 fuer zwei Mark in Briefmarken bei der CMA Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH bestellen; Postfach 200320, 53133 Bonn. Oder per E-Mail unter
Info: mailto:info@cma.de

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19. Kostenloses: Visual Basic 6 - Schritt fuer Schritt
Duesseldorf. (13.06.) Das Buch "Visual Basic 6.0 - Schritt fuer Schritt" koennen Sie noch bis Anfang Juli kostenlos aus dem Internet herunterladen. Das Magazin About Visual-Basic stellt das rund 700 Seiten starke Buch bis zum 3. Juli in einer Gratis-Aktion als PDF-Datei zum Download bereit.
Info: http://www.aboutvb.de/res/bch/resbchmspsfsvb6.htm

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20. Qualitaetsoffensive bei Lebensmitteln
Berlin. (09.06.) Der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbaende(BVZV) veranstaltete Mitte Mai eine Konferenz in Berlin unter dem Titel "Muss Lebensmittelqualitaet mehr kosten? Herausforderungen an eine neue Verbraucherpolitik". Daran nahmen zahlreiche Vertreter aus Landwirtschaft, Handel, Ernaehrungsindustrie, Politik und Wissenschaft teil. Eine lesenswerte Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie unter
Info: http://www.agv.de/neues/pm_qualitaet.htm


 REZEPT DER WOCHE 

21. Spinatsalat mit Brie, Sesam und Pfirsich / Ketchum
Muenchen. (09.06.) Salatvarianten mit Kaese sind kleine Leckerbissen, die in Kombination mit klassischen Baeckersnacks gern gesehen und angenommen sind. Gerade zur Sommerzeit, wenn die Temperaturen steigen und der Sinn eher nach leichten Snacks steht, bietet sich ein leckerer Salat hier und da geradezu an. Der Spinatsalat mit Brie, Sesam und Pfirsich, den wir Ihnen hier vorstellen, passt genau in dieses Konzept. Er ist gesund und laesst sich ohne viel Aufwand zubereiten. Das Rezept bezieht sich auf vier Portionen.

Zutaten: 500 g frischen Blattsalat (oder 450 g TK), 2 EL Sesam, 200 g Brie, 2 Pfirsiche, 3 EL Zitronensaft, 8 EL Raps- und / oder Sonnenblumenoel, Salz, Pfeffer, Muskat.

So bereiten Sie den Spinat vor: Den Spinat putzen, dabei dicke Stiele entfernen, gruendlich waschen und in viel kochendem Salzwasser eine Minute kochen. Den Spinat abgiessen, mit kaltem Wasser abschrecken. Erst abtropfen lassen, dann leicht ausdruecken und grob schneiden. Bei Verwendung von TK-Spinat den Packungsinhalt einfach auftauen lassen und dann ausdruecken.

So richten Sie den Salat an: Den Sesam roesten, bis er duftet. Brie in Wuerfel schneiden. Pfirsiche waschen, halbieren; den Stein entfernen. Pfirsichhaelften in Spalten schneiden und mit etwas Zitronensaft betraeufeln. Den restlichen Zitronensaft mit Salz, Pfeffer und Muskat verruehren, dann das Raps- und / oder Sonnenblumenoel hinzugeben und kraeftig abschmecken. Spinat, Briewuerfel, Sesam und Pfirsich mit der Sosse mischen und auf vier Teller verteilen.

Zubereitungszeit: 20 Minuten.

Naehrwerte: Eine Portion enthaelt 36 g F, 14 g E, 6 g KH, 400 kcal, 1680 kJ

Tipp: Dazu passt eine Portion knackiges Baguette oder geroestetes Weissbrot. Fuer den Spinatsalat koennen Sie auch andere weiche Kaesesorten verwenden.