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 Ausgabe 48/08 -- 28. November 2008

08. Jahrgang 

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Bäckerei Vatter: 9,50 Meter hoch hinaus


 
Die Schwarmstedter Bäckerei Vatter stellt sich künftigen Herausforderungen mit einem Großprojekt auf 13.500 Quadratmetern direkt an der Autobahn A7. Projektmanagement und Produktionsplanung lagen bis zur Fertigstellung in den Händen der Spezialisten von ELEKOM Technik aus Buchholz bei Hamburg.

 

 

Schwarmstedt. (26.11. / ele) «Die schlechteste Entscheidung ist, gar keine zu treffen». Eckehard Vatter aus Buchholz an der Aller bei Celle ist vermutlich auch deshalb ein so erfolgreicher Unternehmer, weil er keine wichtigen Entscheidungen scheut und immer wieder die Weichen für die Entwicklung seiner Bäckerei neu gestellt hat. Sein jüngstes Großprojekt war der Neubau der Produktion mit angrenzendem Café auf einer 13.500 Quadratmeter großen Fläche in einem Gewerbegebiet direkt an der Autobahnabfahrt A7 Schwarmstedt.

«Die alte Produktion war zu klein geworden. Außerdem hatten wir zu wenig Büroräume für die Verwaltung. Wir hatten uns alle nicht mehr richtig wohl gefühlt», sagt der 58-jährige Konditormeister. Aber so sachlich und einfach, wie das hinterher klingt, war der ganze Entscheidungsprozess natürlich nicht. «Wir haben viele Jahre überlegt und wussten lange nicht, welchen Weg wir gehen sollten», erinnert sich Vatter.


Eckehard Vatter ist sich heute ganz sicher, dass die Entscheidung für den Neubau mit allen Phasen des Zweifels, des Ärgers und der schlaflosen Nächte die richtige war.

Der Unternehmer hat sich ausrechnen lassen, was teurer wird -- Anbau oder Neubau. «Aber zur kaufmännischen Seite kommt noch eine psychologische Komponente». Ein großes Darlehen muss aufgenommen werden -- es geht um viel Geld. Lohnt sich das? Die Vatters ließen sich letztlich deshalb auf das Millionenprojekt ein, weil sich ihr Sohn Robert entschieden hat, den Betrieb weiterzuführen. Der 21-Jährige hat nach dem Abitur inzwischen eine Bäckerlehre beendet und arbeitet zur Zeit noch in einem anderen Bäckereibetrieb, um Erfahrungen zu sammeln.

«Ich wollte Leute dabeihaben, die das nicht zum ersten Mal machen»
Nachdem die Entscheidung für den Neubau endlich gefallen war, hat der Unternehmer Vatter viele Betriebe gesehen und musste schnell feststellen: Den einen vorbildlichen Betrieb gibt es nicht. «Jeder legt auf etwas anderes Wert. Man muss sich seine Halle schon maßschneidern». Wie soll der Baukörper gestaltet sein? Welche Technik soll hinein? Ist der Standort der richtige? Alle diese Fragen mussten im Vorfeld geklärt werden, damit das Objekt zukunftsfähig gestaltet werden kann. Vatter hat sich deshalb nicht nur einen Architekten, sondern auch das Ingenieurbüro ELEKOM aus Buchholz in der Nordheide als Generalplaner ins Haus geholt. «Ich wollte Leute dabeihaben, die das nicht zum ersten Mal machen».


Das attraktive Café der Bäckerei Vatter ist sehr hoch gebaut, um von außen aufzufallen.

Vatter: Infos auf einen Blick

Bäckerei Vatter
An der Autobahn 4
29690 Buchholz/Aller
Telefon: 05071/9807-0

Inhaber: Eckehard Vatter
300 Mitarbeiter
25 Filialen
12 Standorte mit Cafés
22 % Snackanteil am Umsatz
15 % Konditoreianteil am Umsatz

In den Gesprächen mit dem Planungsbüro kristallisierte sich dann langsam heraus, was für Vater und Sohn wichtig ist. Sie wollten für die Zukunft mehr auf Qualitätssicherung als auf Expansion setzen. «Schon seit Jahrzehnten gehört es zu unserer Philosophie, keine Tüten aufzureißen. Wir arbeiten nur mit selbstgemachtem Sauerteig und kochen noch jede Kreme und jeden Pudding von Hand». Neue Technik, die zur bestehenden hinzukommen sollte, wurde nach diesen Gesichtspunkten ausgewählt. Beispielsweise arbeiten Vatters mit Stikken-, Wagen-, und Etagenöfen sowie mit einem Pellet-betriebenen Holzofen.

«Die Zeiten sind vorbei, in denen man dachte, man kann mit allen Öfen alles backen». Zudem wurden die Lager- und Kühlkapazitäten und der Snackbereich wesentlich größer gestaltet. Besonders freut sich der Bauherr über die eingehauste Verladung. So können die Lkw jetzt wind- und wettergeschützt bequem beladen werden. Dieser Teil des Neubaus eignet sich darüber hinaus zur Erweiterung -- sollte die Entwicklung irgendwann doch noch einmal in Richtung Vergrößerung gehen.


Eine gediegene Fassade und große, hohe Fensterfronten laden zum Hereinschauen ein.

Wichtig war Vatter auch, das Objekt optisch ansprechend zu gestalten. Sowohl die Mitarbeiter als auch der Chef selbst sollten sich im neuen Gebäude wohlfühlen. Deshalb sind die Wände im Bürotrakt in heller, freundlicher gelb-oranger Mischtechnik gestrichen, es liegen echte Tonziegel auf dem Dach und das Chefbüro hat eine eigene Dusche und Toilette. «Ich verbringe hier schließlich fast den ganzen Tag», sagt der Unternehmer.

4.000 Quadratmeter Fläche hat der neue Gebäudekomplex. 3.000 Quadratmeter davon beherbergt die Produktion. Auch ein Café mit 100 Sitzplätzen ist angegliedert. Weil es sich in direkter Konkurrenz zu McDonalds und einem BP-Tankstellenrestaurant befindet, sollte es hinter den Mitbewerbern um die Kundengunst nicht zurückstehen, musste es auffällig sein. «Wir sind deshalb in die Höhe gegangen», sagt Vatter. Seine Halle hat eine Höhe von 9,50 Metern, an der Außenwand ist eine auffällige Fassadenmalerei zu sehen, die zwei traditionelle Handwerksbäcker bei der Arbeit, einige Backwaren und eine zufriedene Kundin mit einer dampfenden Tasse Kaffee zeigt.


Eckehard Vatter hat nun schon zum dritten Mal eine neue Produktion gebaut. Die große Hallenhöhe sorgt für ein besonders gutes Raumklima in der Produktion.

Die große Bauhöhe sorgt einerseits für Aufmerksamkeit, andererseits für ein sehr angenehmes Raumklima sowohl in der Produktion als auch im Cafébereich. Zudem bot sie die Chance zu einer interessanten Dekoration im Café. Über der Theke ist eine dreidimensionale Kulisse aus Treppen, offenen Türen und Mauern entstanden, die zum Hinschauen anregt und die Fantasie beflügelt. An der Gestaltung waren professionelle Theater-Kulissenbauer beteiligt.

Im Juli 2008 war schließlich Einweihung des Neubaus. An die Zeit des Umzugs erinnert sich Vatter mit Grausen. «Das ist eine ganz schreckliche Zeit», sagt der Unternehmer. Obwohl er sich theoretisch darauf vorbereitet hatte, dass nicht alles glatt laufen kann. Doch an welcher Stelle die Schwierigkeiten dann konkret auftreten, kann vorher niemand wissen. Dass zum Beispiel die Verwiegeanlage nicht funktionieren oder die Anbindung der Kassen aus den 25 Filialen an die Zentrale aussetzen würde, darauf musste reagiert werden, sobald der Fehler bekannt wurde. «Dann liefen auch noch ständig Handwerker in der Produktion herum und hinterließen Dreck und Werkzeug».


Ein großes Angebot erwartet die Kunden im neuen Café der Bäckerei Vatter. Das Unternehmen spricht damit eine gehobene Kundschaft an. Die große Höhe über dem Tresen wurde als interessante dreidimensionale Kulisse mit Treppen, Türen und Wänden gestaltet.

Die Handwerker sind auch heute -- drei Monate nach Inbetriebnahme -- noch nicht ganz verschwunden. «Es gibt immer noch hier und da etwas für sie zu tun. Und gerade diese letzten Arbeiten ziehen sich wie Gummi», sagt der Bauherr, der sich allmählich aber doch ein wenig zurücklehnen kann. Zwar stimmen immer noch einige Abläufe nicht 100-prozentig und es gibt vereinzelt technische Schwierigkeiten. Doch der Unternehmer sieht, dass die größten Hürden genommen sind. «Die ersten sechs bis acht Wochen nach dem Umzug sind die schlimmsten. Man glaubt, man ist umgezogen und dann fangen viele neue Schwierigkeiten erst an». Doch Vatter ist auch in diese Phase des Neubaus nicht unvorbereitet gegangen.

Das Planungsbüro ELEKOM hat den Bauherrn so gut wie möglich darauf vorbereitet und beim Ablauf begleitet. Die Fachleute gehen erfahrungsgemäß von rund einem Jahr Umgewöhnungszeit aus.

«So lange möchte ich nicht brauchen», sagt Vatter. Und es sieht gut aus. Die Standortentscheidung hat sich schon nach kurzer Zeit als richtig erwiesen. Die Kunden nehmen das Café sehr gut an. Vier neue Filialen sind seit der Eröffnung hinzugekommen. Die Mitarbeiter, denen während der Phase des Umzugs und der Inbetriebnahme viel Stress und Überstunden zugemutet worden waren, haben sich weitgehend eingearbeitet und fühlen sich im neuen Gebäude sehr wohl. «Die Stimmung ist gut», freut sich auch Eckehard Vatter. Der Unternehmer ist sich heute ganz sicher, dass die Entscheidung für den Neubau mit allen Phasen des Zweifels, des Ärgers und der schlaflosen Nächte die richtige war (ele).

ELEKOM: Infos auf einen Blick

ELEKOM Technik GmbH
Buchholzer Berg 36
21244 Buchholz
Telefon 04181 99056-0

Geschäftsführer: Jörn Wunderlich
12 Mitarbeiter

Spezialisten für Produktionsplanung in der Lebensmittelindustrie

Architekturbüro mit Bauvorlageberechtigung in Deutschland und Österreich

Fachberater für Energieverbund-technik zur ökologischen und ökonomischen Optimierung der Energieströme und -verbräuche -- Schwerpunkt Bäckereiplanungen.


Die Fassadenmalerei an der 9,50 Meter hohen Wand der Produktionshalle ist schon von Weitem ein Blickfang für die Kunden. Sie zeigt zwei traditionelle Handwerksbäcker bei der Arbeit, einige Backwaren und eine zufriedene Kundin mit einer dampfenden Tasse Kaffee.

 

 

DIESER BEITRAG GEHÖRT ZUM WEBBAECKER INFODIENST FÜR DIE 48. KALENDERWOCHE 2008

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