Isernhagen / Hannover. (07.11. / ge) Fast jeder Unternehmer beschäftigt sich irgendwann mit der Frage, ob die Kosten, die in seinem Betrieb anfallen, zu hoch sind. Die tatsächliche und konkrete Beschäftigung mit dem Thema Kostensenkung geschieht in vielen Bäckereien häufig jedoch nur unsystematisch und unregelmäßig, aufgrund des Tagesgeschäftes. Gerade kleinere Betriebe gehen diese Angelegenheit meist nur sporadisch an oder erst dann, wenn es «brennt». Ist die Krise überwunden, gerät die Angelegenheit meist auch gleich wieder in Vergessenheit. Langfristiger Erfolg stellt sich jedoch nur bei regelmäßiger und gezielter Auseinandersetzung mit der Kostenstruktur und deren Veränderungsmöglichkeiten ein.
In unterschiedlichen Bereichen Ihres Unternehmens lassen sich die Kosten oft schon mit einfachen Mitteln aber dennoch deutlich senken. Für Betriebe der Bäckerbranche können wesentliche Effekte am ehesten im Bereich der Beschaffungs- und Produktionskosten erzielt werden.
Jeder Euro, der sich bei den Beschaffungskosten einsparen lässt, steigert - bei sonst gleichen Bedingungen - überproportional den Gewinn. Ursache hierfür ist, dass bei Bäckereiunternehmen die Kosten für Material- und Warenbeschaffung zwischen 25,0 und 35,0 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.
Beispiel:
Ein Unternehmen erzielt einen Umsatz von 350.000 Euro und wendet für die Beschaffung von Material und Waren 160.000 Euro auf. Die restlichen Kosten für Personal, Mieten, Abschreibungen, Abgaben et cetera belaufen sich auf 140.000 Euro. Der Gewinn beträgt demnach 50.000 Euro vor Steuern. Wenn es durch Umsetzung geeigneter Maßnahmen gelingt, die Materialkosten um zwei Prozent auf 156.800 Euro zu senken, erhöht sich der Gewinn - bei sonst unveränderten Bedingungen - auf 53.200 Euro oder um 6,4 Prozent.
Die Produktionskosten in kleineren Betrieben lassen sich vielfach bereits durch die Verbesserung von Prozessen und Abläufen sowie die Auflösung respektive Optimierung von Lagerräumen reduzieren. In Bäckereibetrieben insbesondere auch durch Verbesserung der Rezepturen und Steuerung der Produktionsmengen anhand der Retouren. Eine schlechte oder wenig durchdachte Ablauforganisation führt oft zu unnötigen Wegen und produziert nicht notwendige Suchzeiten.
Beispiel:
Material und Fertigwaren werden in einem Betrieb nicht nur in den dafür vorgesehenen Räumen gelagert. Oft gibt es in Fertigung und Vertrieb insgesamt fünf «wilde» Lager sowie ein Außenlager. Eine systematische Erfassung und Sortierung der gelagerten Materialien und Waren mittels EDV existiert damit nicht. Für den Betrieb entstehen so unnötige Wege-, Such- und Transportzeiten. An mehreren Arbeitstagen durchgeführte Stichproben ergeben, dass monatlich etwa 90 Stunden für überflüssige Arbeiten anfallen. Dies entspricht rechnerisch 0,6 Mitarbeitern, wenn eine durchschnittliche Arbeitszeit von 150 Stunden im Monat unterstellt wird. Bei einem Bruttolohn inklusive Sozialkosten von 3.500 Euro im Monat wären dies 2.100 Euro im Monat oder 25.200 Euro pro Jahr. Hinzu kommen Kosten, die entstehen, wenn Kunden aufgrund des fehlenden Überblicks nicht oder verzögert bedient werden können oder Bestellungen von Materialien zu früh oder zu spät erfolgen. Zu frühe Bestellungen haben «nur» unverhältnismäßig hohe Lagerkosten und eine nicht notwendige Kapitalbindung zur Folge. Zu späte Bestellungen können auch zu Produktionsstillständen und Umsatzausfällen führen.
Die Gehrke econ Gruppe hat für Sie in einer Unternehmerinformation unter anderem eine Checkliste zur Senkung der Beschaffungs- und Produktionskosten zusammengestellt, mit Hilfe derer Sie in einem überschaubarem Zeitrahmen erste Anregungen und Ansatzpunkte für Ihr Unternehmen ausfindig machen können. Diese und weitergehende Informationen und Hinweise zum Thema können Sie gern bei den Steuerberatern der Gehrke econ Gruppe aus Isernhagen und Hannover unter Michael.deBeer@Gehrke-econ.de anfordern.
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