Berlin. (10.07. / bve) Nach der mäßigen Geschäftsentwicklung im März verzeichnete die Ernährungsindustrie im April 2012 mit einem Umsatz von 13,5 Milliarden Euro ein Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um minus 4,6 Prozent, berichtet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).
Besonders deutlich fiel der Umsatzrückgang im Inland und im Euroraum aus, die Zugewinne in Ländern außerhalb der Eurozone konnten das Minus nicht ausgleichen. Mit Lebensmittelexporten in Höhe von 3,6 Milliarden Euro sank der Auslandsumsatz im April um minus 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Konnte sich die Ernährungsindustrie den gesamtwirtschaftlichen rezessiven Tendenzen zur Jahreswende noch entziehen, so drückt die andauernde Euro-Krise und Konsumzurückhaltung der europäischen Verbraucher nun auch auf die Konjunktur des Wirtschaftszweigs.
Die negativen Erwartungen der Unternehmen an die Nachfrage-Entwicklung in den Vormonaten schlugen sich im April auch in der Produktionsentwicklung nieder. Die Lebensmittelherstellung stagnierte, der Produktionsindex sank bereinigt um Kalender- und Saisonale Effekte um minus 4,9 Prozent.
Die Kosten wichtiger Rohstoffe für die Produktion von Lebensmitteln blieben auch im Mai hoch. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Preise um minus 3,0 Prozent. Die Angebotssituation am Getreidemarkt entspannte sich weiter.
Die Stimmung der Hersteller von Lebensmitteln ist der Geschäftsentwicklung entsprechend negativ, laut Ifo-Geschäftsklima-Index verschlechterten sich besonders die Erwartungen im Juni weiter. Die Zuversicht für das Exportgeschäft ist ungebrochen. Die wirtschaftliche Stabilisierung der Eurozone bleibt dafür jedoch die notwendige Bedingung.
Ein solider Inlandskonsum kann die Branchenkonjunktur maßgeblich stützen. Stabile Verbraucherpreise tragen dazu maßgeblich bei. Im Mai wurden Lebensmittel im Vorjahresvergleich sogar um 2,5 Prozent günstiger. Zudem halten die positiven Einkommenserwartungen der Verbraucher das GfK-Konsumklima konstant positiv. Die guten Verkaufszahlen des Lebensmittel-Einzelhandels belegen dies mit einem Umsatzzuwachs im Mai um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Quelle).
|